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Lord Buddha lehrte: 
LEIDEN und NICHT-LEIDEN.

Folgende Frage wird oft gestellt:

Wer oder was ist ein Buddha?
Die meisten Menschen wissen nicht welch ungeheuerlich und schwierige Aufgabe es ist, ein Buddha zu werden. Manchmal vergleichen Menschen einen Höchsten Buddha mit normal sterblichen Menschen, welche lediglich psychische Kräfte entwickelt haben, wie z.B.: Heilungskräfte, Kräfte um Dinge zu materialisieren, wie heilige Asche und andere Phänomene. 
Andere vergleichen einen Buddha mit einem Gott oder sogar Schöpfer-Gott, der von den Menschen angebetet und verehrt werden will und alles was Freude macht verbietet.
Es trifft weder das Eine noch das Andere zu. Wie auch immer, solche Menschen sind immer noch weltliche Wesen (puthujjana).
Ein Höchster Buddha (Samasam-Buddha) kann nicht mit einem Menschen oder Gott (Brahma) verglichen werden. Er ist ein unvergleichbarer Lehrer von Göttern (Brahmas), Menschen und Engeln (Devas).
 
Wir gehen jetzt eine sehr, sehr lange Zeit zurück, als unser Buddha zum ersten mal geistig danach strebte ein Buddha zu werden. Vor über 300.000 Weltzyklen und 20 unkalkulierbaren Perioden wurde unser Buddha Gotama in eine arme Familie geboren. Nachdem sein Vater starb unterstützte er seine Mutter unter Schwierigkeiten durch verkaufen von Feuerholz und Gemüse. Da es sehr schwierig war von dem Einkommen zu überleben, entschloss er sich auf einem Händlerschiff auf dem Wege nach Suwanna Bhumi anzuheuern. Seine Mutter wollte ihn nur widerstrebend gehen lassen. Um ihr eine Freude zu machen besorgte er zwei Passagen, für beide, auf dem Schiff. Eines Tages, etwa nach einer Woche nachdem Segel gesetzt wurden, kam ein Sturm auf, der das Schiff kentern ließ. Die meisten Menschen ertranken. Der arme Mann schwamm und suchte tapfer nach seiner Mutter. Dann, sein Leben riskierend, nahm er seine Mutter auf den Rücken und schwamm unter Schwierigkeiten zu einem entfernten Land.
Die dankbare Mutter segnete ihren Sohn indem sie sagte: „Wie du mich vor dem ertrinken im Meer gerettet hast, so wirst du eines Tages fähig sein, andere Lebewesen von ihren Leiden zu befreien, werde ein Buddha.“ Der arme Mann, inspiriert von den Worten seiner Mutter, machte ebenfalls seine erste mentale Bestrebung ein Buddha zu werden. Er dachte: „Möge ich eines Tages Lebewesen retten, indem ich ihnen den Weg zur Zerstörung von Leiden zeige.“
Von diesem Moment an war Er bekannt als Bodhisatta – der EINE auf dem Weg zur Perfektion - der Aspirant zur Buddhaschaft.
 
Dann begann der Bodhisatta die ungeheuerlich schwierige Aufgabe sich selber zu perfektionieren und zwar in den folgenden Wegen, die bekannt sind als: 
„Die zehn Perfektionen“ oder Tugenden (paramita).
1.    Großzügigkeit (dana), man soll mit Freude geben, ohne etwas zurück zu erwarten.
2.    Moral (sila),
man soll die 5, 8 oder 10 Gebote einhalten.
3.    Verzicht (nekkhamma),
man soll auf weltliche Dinge und Sinnesfreuden verzichten.
4.    Weisheit (panna),
man soll Dinge beobachten und Verstehen, wie sie wirklich sind.
5.    Energie (viriya),
man soll geistige und körperliche Energie einsetzen, um sich und anderen zu helfen.
6.    Geduld (khanti),
man soll Gleichmut bewahren im ertragen von Leiden durch Andere, sowie im Warten von Ursache bis Auswirkung.
7.    Wahrheit (sacca),
man soll nicht lügen und gegebene Versprechen unter allen Umständen einhalten.
8.    Bestimmung (adhitthana),
man soll den 8-fachen Pfad studieren und zu Ende gehen, egal was kommt.
9.    Mitgefühl (metta),
man soll Liebe und Mitgefühl zu allen Lebewesen entwickeln und kultivieren.
10.  Gleichmut (upekkha),
man soll weder mit Anhaftung noch Nicht-Anhaftung Dinge betrachten.
 
Nachdem Buddha die 10 Perfektionen verwirklicht hatte, entstanden 9 Qualitäten unterteilt in 3 Gruppen
Nur wer die folgenden neun Qualitäten aufweist, kann von sich behaupten ein Buddha zu sein.
 
Gruppe 1:
Enthält die ersten drei Qualitäten. Diese Qualitäten muss jemand innehaben, der von sich behauptet, ein Buddha zu sein.
Diese drei Qualitäten sind:
[1]    Araham: Er ist makellos / unbefleckt / frei von allen Verunreinigungen; er ist reinste Moral.
[2]    Sammasambuddho: Er weiß alles was es zu wissen gibt.
[3]    Vijjacaranasampanno: Er ist ausgestattet mit allen Arten von psychischen Kräften und unbesiegbar.
 
Gruppe 2:
Enthält die nächsten drei Qualitäten, welche die Fähigkeiten eines Buddhas beschreiben, Menschen zu gewinnen.
Diese drei Qualitäten sind:
[4]    Sugato: Für den Vorzug / Vorteil aller Wesen geht er zu jeder Zeit zu jedem Platz.
[5]    Lokavidu: Er weiß alles über die drei Welten, a) die Sinnes-Welt, b) die Feinmaterielle Welt und c) die Immaterielle Welt.
[6]    Anuttaro purisa dammasarathi: Er ist unvergleichbar, was die Zähmung aller Wesen betrifft.
 
Gruppe 3:
Enthält die letzten drei Qualitäten, welche der Welt erklären:
[7]    Sattha devamanussanam: Er ist der Führer der Menschen, Devas und Brahmas.
[8]    Buddho: Er ist fähig, anderen die Wahrheit völlig klarzumachen.
[9]    Bhagava: Er ist der Erhabenste.

Betrachtet man die Klassifizierung der 9 Qualitäten des Buddhas in drei Gruppen im Licht, so ist erkennbar welche Rollen Buddha übernommen hat, zum Wohle der Religion und der Menschheit.
Wer die Größe und Erfolge erkannt hat, welche Buddha erreicht hat, wird IHN dafür hoch-achten und in Ehren halten.

Einige 100.000 Weltzyklen später gab es einen asketischen König mit dem Namen Sumedha und eine Königin Sumedhaa, welche die Stadt von Rammavati regierten. Ihr Sohn gab das königliche Leben auf und erreichte Erleuchtung. Er war bekannt als Buddha Dipankara. Als der König erfuhr, dass Buddha Dipankara einen Besuch abstatten wollte, begann er die Strassen zu dekorieren, auf welchen der Buddha laufen würde. Buddha Dipankara kam früher an, als Sumedha die Dekoration fertig stellen konnte. Ein matschiger Streifen Strasse war noch übrig. Sumedha legte sich selber in diesen matschigen Streifen, so dass Buddha Dipankara und sein Gefolge trockenen Fußes dieses Stück überqueren konnten. Danach tat er noch mal mündlich sein Bestreben nach Buddhaschaft kund. Daraufhin gab ihm Buddha Dipankara acht handvoll weißer Jasminblüten, welche den Noblen Achtfachen Pfad symbolisierten, den jeder Buddha realisiert, und gab ihm eine definitive Prophezeiung, dass er ein Buddha werden wird. Er sagte: „In einer fernen Zukunft wirst du in den Sakyan Clan geboren werden und wirst Erleuchtung als Buddha Gotama erreichen.“
Von diesem Zeitpunkt an startete der Bodhisatta ernsthaft daran zu arbeiten, die zehn Perfektionen zu verwirklichen.
 
Um eine definitive Prophezeiung zu erhalten, müssen folgende acht Bedingungen erfüllt sein:
1.    Jemand muss an diesem Punkt darauf verzichten Arahant zu werden, um sich von Samsara zu befreien, obwohl er es könnte.
2.    Jemand muss ein Mensch sein.
3.    Jemand muss ein Mann sein.
4.    Jemand muss einem lebendigen Buddha gegenüber stehen.
5.    Jemand muss ein Asket sein.
6.    Jemand muss über Psychische Kräfte verfügen, bekannt als: (Attha-Samaapatti Jhaana-labhi).
7.    Jemand muss bereit sein, sein eigenes Leben für den Buddha zu beenden.
8.    Jemand muss von einer starken Bestimmtheit erfüllt sein, Buddha zu werden, sogar wenn er weiß, dass er zu leiden hat, als Tier, Breta, Dämon etc. in einer unglücklichen Welt. In anderen Worten, jemand muss das Erreichen eines Arahants mit Bestimmtheit unterdrücken und in Samsara verweilen, zum Wohle der Menschheit, Devas und Götter.

 
Vier wichtige Orte im Buddhismus:  

1.    Buddha’s Geburtsort ist Lumbini, in der Nähe von Kapilavastu, das heutige Nepal. Der Platz ist markiert mit einer Steinsäule, errichtet vom Kaiser Asoka. 

2.    Prinz Sidartha (noch nicht Buddha) verließ seine Familie und zog mit fünf weiteren Asketen (Wahrheitssuchenden) 6 Jahre durch die Wälder Nord-Indiens. Prinz Sidartha erreichte Erleuchtung und Buddhaschaft im Alter von 35 Jahren. 

Er saß in Bodh Gaya meditierend unter einem Bodhi Baum, als er in vier Stufen Erleuchtung erreichte:

a)    abends zwischen 18:00 und 22:00 Uhr ging Buddha durch verschiedene Meditationsstufen (Jhanas), wo er Wissen über seine früheren Leben fand. Er fand Wissen über sämtliche Vergangenheit und was ihn bis zur Erleuchtung brachte.

b)    zwischen 22:00 und 02:00 Uhr verstand er wie und warum alles Lebendige entsteht und vergeht. Er wusste, alles im Universum verändert sich ständig. Nichts bleibt für immer, egal wie schön oder wertvoll etwas ist. "Alles was die Natur hat zu entstehen, hat auch die Natur zu vergehen."

c)    zwischen 02:00 und 04:00 Uhr verstand er was die Lebewesen an das "Rad des Lebens" bindet. All die negativen Gefühle und Verlangen, die Lebewesen veranlasst sich ans Leben zu klammern, sogar wenn das noch mehr Leiden bringt. Er wusste auch, das er das überstanden hat.

d)    zwischen 04:00 und 06:00 Uhr wird gesagt, hat er völlige Erleuchtung erreicht, den Frieden von Nirvana. Das ist der Punkt, wo die drei Feuer (Gifte), Gier, Hass und Unwissenheit ausgebrannt sind, zurück blieben Zufriedenheit, Glück und Stille. 

3.    Buddha’s Erste Lehre fand im Rehpark von Sarnath in der Nähe von Benares statt. Buddha traf dort die 5 Asketen, mit denen er zuvor die Wahrheit gesucht hatte. 

4.    Tod des Buddha. Nach 45 Jahren der Wanderung und Lehre starb Lord Buddha alt und schwach an einer Lebensmittelvergiftung in Kushinara.

Wahre Buddhisten und Perioden
Ein Buddhist ist eine Person, welche Zuflucht nimmt im Buddha, Dhamma und Sangha.
 
Man unterscheidet vier Kategorien:
1.    Bhaya: Ein Buddhist wegen Gefahr.
2.    Labha: Ein Buddhist wegen Genugtuung.
3.    Kula: Ein Buddhist durch Geburt.
4.    Saddha: Ein Buddhist aus Vertrauen.
 
Buddhisten können in weitere zwei Klassen geteilt werden:
1.    Buddhisten, die beabsichtigen, etwas für ihre Befreiung in diesem Leben zu tun.
2.    Buddhisten, die Tugenden (Paramis) anhäufen,
um:
a)    ein Supreme Buddha zu werden
b)    ein Pacceka Buddha (Einzel-Erleuchteter Buddha, nicht lehrender Buddha)
c)    einer der Chef Jünger (Agga-Savakas) zu werden
d)    einer der 80 führenden Jünger (Maha-Savakas) zu werden
e)    ein Erleuchteter (Arahant) zu werden.

 
Dauer, um folgende Ebenen zu erreichen:
Für Pacceka Buddha:    2 unkalkulierbare Weltzyklen (Asankheyya), plus 100.000 Weltzyklen (Kappa).
Für Agga-Savakas:         1 unkalkulierbarer Weltzyklus (Asankheyya), plus 100.000 Weltzyklen (Kappa).
Für Maha-Savakas:        100.000 Weltzyklen (Kappa).
Für Arahant:                   100 bis 1.000 Weltzyklen (Kappa) ungefähr.
 
Buddhas werden in zwei Kategorien eingeteilt:
a)    Samasambuddha oder Supreme Buddha
b)    Pacceka Buddha
 
Samasambuddha oder Supreme Buddhas werden in drei Gruppen eingeteilt:
a)    Viriyadhika Buddha (mit Bemühung als dominierender Faktor): 16 unkalkulierbare Weltzyklen (Asankheyya), plus 100.000 Weltzyklen (Kappa).
b)    Saddhadhika Buddha (mit Vertrauen als dominierender Faktor): 8 unkalkulierbare Weltzyklen (Asankheyya), plus 100.000 Weltzyklen (Kappa).
c)    Pannadhika Buddha (mit Weisheit als dominierender Faktor): 4 unkalkulierbare Weltzyklen (Asankheyya), plus 100.000 Weltzyklen (Kappa).

Lebensdauer – Kalkulationen
Asankheyya = 64 Antara kappa oder Menschen- Evolotionzyklen.
Antara kappa = 1 Menschen- Evolotionzyklus beginnend mit einer Langlebigkeit von 10 Jahren bis zu einer unendlichen Periode und dann wieder absteigend bis zu 10 Jahren Lebensdauer.
Maha kappa = 4 Asankheyyas oder das Alter eines Universums vom Anfang bis Ende.
Lord Buddha lehrte:
Gib Dich weder dem einen Extrem hin, noch dem Anderen.
sondern
Gehe den Mittelweg - den 8-fachen Pfad.
 
Was ist das eine Extrem? 
Die Hingabe oder Anhaftung an Sinnesgelüste (Sinnesbegierden) ist das eine Extrem.
Sinnesgelüste (Sinnesbegierden) entstehen durch die Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und Gedanken (Vorstellungen).
Bei Kontakt mit den Augen und Formen, mit den Ohren und Geräuschen, mit der Nase und Gerüchen, mit der Zunge und Geschmäckern, mit dem Körper und Berührungsobjekten, mit dem Geist und Gedanken - so entstehen angenehme, unangenehme oder neutrale Gefühle. "Verlangen" (Begierden) > "Anhaftungen" >[10]> "Entstehung" (Werdeprozess) >[11]> "Geburt" >[12]> "Alterung, Krankheit und Tod" ...
Was ist das andere Extrem? 
Die Hingabe oder Anhaftung an Selbsttorturen ist das andere Extrem.
Selbsttorturen entstehen durch absichtlich, selbst bei geführte schmerzhafte Eindrücke. 
Lange nichts essen oder bei Hitze und Kälte keine Kleidung tragen sind Formen von Selbsttorturen. Sich selber Schmerzen zufügen jeglicher Art sind ebenfalls Formen von Selbsttorturen. Menschen die sich solchen Torturen unterziehen, haben die falsche Ansicht, dass sie dadurch begangenes, unheilsames Karma auslöschen- und künftiges unheilsames Karma verhindern können. 
Der Mittelweg produziert Vision und Einsicht und führt zu Frieden (Auslöschung von Verunreinigungen), 
höherem Wissen und schließlich zu Nibbana, dem Ende des Leidens.

 

 
Nachrichten in Zeitungen, Fernsehen oder Radio, auf der ganzen Welt, sogar um uns herum, zeigen gleiche oder ähnliche Ereignisse, wie:
Töten, Stehlen, körperliches- sexuelles Fehlverhalten, Lügen, Geschichten erfinden, Beschuldigungen, sinnloses Gerede, Alkohol- Drogensucht, Wucher,  Gier, Zorn, Hass, Futter-Neid, falsche Ansichten, Faulheit, Täuschungen, Abneigungen, vortäuschen - tun als ob, Menschen-Waffen- Drogen-Gifthandel und alle Arten von körperlichen und geistigen Krankheiten sowie alle Arten von Betrug und Korruption, etc.
 
Gegenseitiges geben und nehmen gibt es kaum noch. Es wird meistens nur genommen, ob legal oder illegal spielt dabei kaum noch eine Rolle. Moralisch-Ethische Werte zählen heute fast nichts mehr. Die Welt ist offensichtlich beherrscht von Egoismus, Materialismus und Konsumerismus (sinnlose Verschwendung). 

Warum ist das so?

Die Antwort findet man in: "Lobha, Dosa und Moha."
 
Lobha bedeutet: Gier, Verlangen, Begehren, etwas haben- oder sein wollen.  
Was will man nun haben oder was will man sein? Man will das haben oder sein, das man durch die fünf, bzw. sechs Sinne wahrnehmen kann. 
Sieht man mit den Augen schöne Formen oder Farben, hört man mit den Ohren Lob, schöne Klänge oder Musik, riecht man mit der Nase angenehme Düfte, schmeckt man mit der Zunge gutes Essen, berührt man mit dem Körper etwas angenehmes oder denkt man an Macht, Reichtum, einen Titel oder Namen - und schon möchte man das alles haben oder sein.
Warum will man diese Dinge haben oder sein? 
Weil man glaubt, die Augen und die schönen Formen und Farben seien „Selbst“ und „Dauerhaft“. Das gleiche gilt auch für Ohren, Nase, Zunge, Körper und Bewusstsein.
Hat man nun all diese Dinge bekommen, ist man befriedigt. Diese Befriedigung dauert aber nur sehr kurz. Dann entstehen wieder neue Begierden oder Wünsche, und alles beginnt von vorne.
Warum ist das so? 
Weil die Augen und die schönen Formen und Farben weder „Selbst“ noch „Dauerhaft“ sind. Dieses ständige Wünschen ist Karma und erzeugt „Leiden“.
Bekommt man das Gewünscht nicht, so entstehet Dosa.
 
Dosa bedeutet: Abneigung, Neid, Eifersucht, Hass, Trauer oder Angst etc. ...  
Weshalb entsteht nun Abneigung, Neid, Eifersucht, Hass, Trauer oder Angst? Es entsteht dadurch, dass man Dinge, die man durch die sechs Sinne zwar wahrnehmen kann und gerne hätte, aber nicht bekommt. Manchmal bekommt man aber Dinge oder man gerät in Situationen, die man nicht haben möchte, dann entsteht ebenfalls Dosa.
Wenn sich Wünsche nicht erfüllen oder Situationen, sich nicht entsprechend unserer Vorstellungen einstellen, entsteht Dosa.  
Dosa kann bis zu Töten, Stehlen, körperliches- sexuelles Fehlverhalten, Lügen, Alkohol- Drogensucht, Wucher, Geschichten erfinden, Beschuldigungen, sinnloses Gerede, Gier, Zorn, Hass, Neid, falsche Ansichten, Faulheit, Täuschungen, Abneigungen, vortäuschen - tun als ob, Menschen-Waffen- Drogen-Gifthandel und alle Arten von körperlichen und geistigen Krankheiten sowie alle Arten von Betrug und Korruption.

Wodurch entstehen Lobha und Dosa?

Lobha und Dosa entsteht durch Moha. 
Moha bedeutet Unwissenheit (Avija). Unwissenheit in Bezug auf die "Vier Edlen Wahrheiten", Unwissenheit in Bezug auf die drei Charakteristiken (Nicht-Selbst, Vergänglichkeit und Leiden) aller konditionierten Dinge. Das wiederum heißt, Unwissenheit in die Dinge, wie sie wirklich sind. Alle konditionierten Dinge oder Phänomene sind es nicht Wert, haben oder sein zu wollen oder nicht haben oder nicht sein zu wollen.
 
Wo entstehen "Lobha, Dosa und Moha?"
Lobha, Dosa und Moha entstehen im Geist. Um genauer zu sein, im untrainierten oder unentwickelten Geist. Deshalb ist im Buddhismus das Geist-Training das Wichtigste. Ist der Geist trainiert, so erkennt man die drei Charakteristiken (Nicht-Selbst, Vergänglichkeit und Leiden) aller konditionierten Dinge, hier und jetzt, d.h. in dem Moment wo sie entstehen, bzw. vergehen.  

Alles Konditionierte hat einen Anfang und ein Ende, es ist Nicht-Selbst, es ist leer und substanzlos, es gehört niemandem. Was Nicht-Selbst ist, ist nicht Dauerhaft / vergänglich. Was vergänglich ist, ist Leiden, wenn man daran anhaftet. Es entsteht Leiden, weil man nicht weiß, wann etwas beginnt, wie es sich entwickelt und wann es endet. Leiden entsteht auch, weil man nicht weiß, was als nächstes kommt. Leiden entsteht aber nur dann, wenn man an konditionierten Dingen anhaftet. 

Anhaftung setzt einen Entstehungs- oder Werdeprozess in Gang. Dadurch entsteht Geburt. Geburt kann körperliche Geburt bedeuten aber auch etwas bekommen oder nicht bekommen. Nach Geburt folgt Alterung und Tod. Körperlich bedeutet das, man wird alt, krank und stirbt. Auf sachliche oder weltliche Dinge bezogen bedeutet es, dass das Interesse an der Sache nachlässt und schließlich auch stirbt. Nachdem etwas gestorben ist, folgt wieder Geburt.

Geburt und Tod lösen einander so oft und solange ab, bis die drei Feuer "Lobha, Dosa und Moha" völlig erloschen sind. Wie man diese drei Feuer löscht, ist nachfolgend beschrieben. 

Wie kann man "Lobha, Dosa und Moha" entgegenwirken oder sogar auflösen?

Indem man a) erkennt, dass alles konditionierte Dasein "Nicht-Selbst", "Vergänglich" und somit "Leidvoll" ist, wenn man daran anhaftet.
Indem man b) über folgende Frage nachdenkt: Was brauchen wir zum Leben?
 
Wer sich über folgende Punkte Gedanken macht und tatsächlich daran arbeitet, wird "Lobha, Dosa und Moha" wirksam entgegentreten. Zusätzlich ist es Beitrag zum harmonischen und friedvollen Zusammenleben in der Gesellschaft und vor allem mit sich selber.
 
Nahrung,
Unser Körper und Nahrung bestehen aus den Eigenschaften der vier Elemente: "Erde, Wasser, Feuer und Luft." Eigenschaften der Elemente bedeutet: "Erde / hart", "Wasser / flüssig", "Feuer / heiß" und "Luft / Vibration - Bewegung."
Wie viel Nahrung braucht man? Soviel, dass der physische Körper nicht stirbt (zerfällt). Mönche essen nur ein- höchsten zweimal am Tag, nach der Mittagszeit nichts mehr. Nach der Mittagszeit zu essen kann verglichen werden mit Unterhaltung, sprich Vergnügung und hat mit Erhaltung des Körpers nichts zu tun.
Kleidung
Kleidung dient zum Schutz des Körpers, vor Kälte, vor Hitze, vor Schmutz und um die Schampartien zu bedecken. Wie viel Kleidung braucht man? Man braucht nur so viel, um den Körper wie beschrieben zu schützen. Eine Garnitur, die man gerade trägt und eine zum wechseln, während die andere gewaschen oder repariert wird.
Unterkunft
Das kann eine Hütte, ein Mönchskutti, ein größerer Baum, eine Höhle oder ein Felsüberhang sein. Wozu dient Unterkunft? Zum Schutz vor Regen, Kälte, Hitze und Sturm. Die Unterkunft sollte abgelegen sein, damit man in Ruhe praktizieren kann.
Medizin
Medizin sollte auf natürlichem Wege hergestellt sein und nur dann genommen wenn es wirklich keinen anderen Weg gibt, um sich zu heilen.

Je weniger der Geist trainiert ist, desto "mehr" Medizin-, Nahrung-, Kleidung- und Unterkunft ist erforderlich, sprich desto mehr Materie ist erforderlich. Dieses immer mehr und immer mehr haben wollen nennt man Gier. Je mehr Gier, desto mehr Materie ist erforderlich, um diese Gier "kurzfristig" zu befriedigen. Dazu kommt noch Gier nach Macht, Gier nach Name, Gier nach Positionen etc. Gier, Neid und Hass entsteht bei dem, der wenig hat, aber gerne mehr hätte. Gier, Neid und Hass entstehen bei Kontakt wenn Unachtsamkeit und Unwissenheit vorhanden ist.

Je mehr oder besser der Geist trainiert ist, desto "weniger" Medizin-, Nahrung-, Kleidung- und Unterkunft ist erforderlich. Gier, Neid und Hass entstehen "nicht" bei Kontakt, da Achtsamkeit, Weisheit, Konzentration und Moral, in Bezug auf die 4 Edlen Wahrheiten vorhanden ist.

Je besser der Geist trainiert ist, desto mehr heilsame Gedanken, Worte und Taten können wir ausführen. Heilsame oder unheilsame Gedanken, Worte und Taten sind abhängig von Bedingungen, nicht von einem "Selbst". Diese Bedingungen schaffen wir, durch Absicht in Gedanken, Worten und Taten.

In erster Linie auf sich selber achten
Mit "auf sich selber achten" ist gemeint, "achtsam seinen eigenen Körper (rupa) und Geist-Bewusstsein (nama) beobachten."
Warum sollte man in erster Linie "seinen eigenen" Körper und Geist-Bewusstsein beobachten?
Weil man dadurch die universelle Wahrheit erkennt, d.h. man erkennt im Moment von Kontakt, ob Gier oder Zufriedenheit, Weisheit oder Unwissenheit, Freude oder Ärger, Hass oder Wohlwollen, Neid oder Mitfreude, Ruhe oder Unruhe, Zweifel oder Gewissheit, Energie oder Müdigkeit, Schmerzen oder Wohlbefinden im Körper und Geist vorhanden sind. Man erkennt, wie sich diese Körper- und Geisteszustände gegeneinander beeinflussen.
Sehen entsteht im Auge, im Moment von Kontakt, mit einem Objekt, und wird durch das Seh-Bewusstsein wahrgenommen. Dasselbe gilt für Hören, Riechen, Schmecken, Berühren und Denken.
Man erkennt, dass alles, was für einem selber heilsam ist, auch für Andere heilsam ist und verhält sich entsprechend. Anderen Lebewesen absichtlich zu schaden, bedeutet, man schadet sich selber.
Man erkennt, dass alles, was für einem selber unheilsam ist, auch für Andere unheilsam ist und verhält sich auch hier entsprechend. Anderen Lebewesen absichtlich Gutes zu tun, bedeutet, man tut sich selber Gutes.
Niemand fügt sich selber, absichtlich Unheilsames zu. Genauso sollte man auch Anderen nicht absichtlich Unheilsames zufügen.
Wenn alle Menschen, Devas und Brahmas, in erster Linie auf sich selber achten würden, so würde es mit Sicherheit viel weniger Unfrieden auf der Welt geben.

Vier Helfer oder Räder sind es, die uns helfen mehr und mehr heilsame Taten auszuüben:

a) Ein angenehmer oder günstiger Wohnsitz.
Als angenehmen oder günstigen Wohnsitz kann man ein buddhistisches Land betrachten. Denn hier gibt es viele Bedingungen zum Entstehen von heilsamen Bewusstsein (kusala citta). Hier hat man die Möglichkeit, Tempel zu besuchen und der Dhamma-Lehre zuzuhören. Dhamma kann unser Leben ändern und ist Vorraussetzung zur Ausführung heilsamer Taten, wie Freigiebigkeit, Moral und Geistestraining (dana, sila, bhavana).
 
b) Umgang mit guten Menschen.
Umgang mit guten Menschen bedeutet, Umgang mit den rechten Dhamma - Freunden. Sollte man in einem buddhistischen Land leben, jedoch nicht die rechten Dhamma - Freunde treffen, die uns helfen, die Wahrheit zu finden, so fehlt uns eine hilfreiche Voraussetzung zur Weisheitspflege und zur Tilgung aller Befleckungen. 
 
c) Eine vollendete Anpassung an sich selbst.
Eine vollendete Anpassung bedeutet, sich anpassen, mit "Heilsamkeit" (kusala) als Ziel. Es gibt viele Grade von Kusala. Wenn man die Weisheit des Achtfachen Pfades entfaltet, indem man die Achtsamkeit in Bezug auf Nama und Rupa pflegt, wird man sich weniger an den Begriff von "Selbst" anklammern. Wenn man beim Ausführen heilsamer Taten die Achtsamkeit auf die Nama und Rupa richtet, die erscheinen, wird man erkennen, dass nicht ein "Selbst", dass keine "Person" diese Taten ausführt, sondern alles auf Bedingungen beruht. Somit wird kusala Karma reiner, und es vermag schließlich Befleckungen zu tilgen.
 
d) Der Kreislauf der guten Taten, die man in der Vergangenheit begangen hat.
Wie können wir heilsame Taten in der Gegenwart ausführen, wenn wir nicht Heilsames in der Vergangenheit angehäuft haben? Die in der Vergangenheit angehäuften heilsamen Karma (kusala karma) veranlassen uns, zur rechten Zeit, zum rechten Ort zu den rechten Menschen zu gehen. Karma ist die Ursache dafür, in einem buddhistischen Land geboren geboren zu werden oder in einem solchen zu leben. Die heilsamen Karma, die in der Vergangenheit angesammelt wurden, veranlassen uns dazu, Dhamma in der Gegenwart zu begegnen, zu studieren, zu praktizieren und zu verstehen. Wenn wir die Faktoren in unserem Leben verstehen, die Heilsamkeit bedingen, werden wir besser verstehen, dass es nicht ein "Selbst" ist, welches gute Taten ausführt.
 
 
Was ist Buddhismus?
Im TRIPITAKA (Dreikorb), sind die Lehren des BUDDHA zusammengefasst.
 
Der aus drei Teilen bestehende Kanon buddhistischer Schriften, "Vinaya-Pitaka", "Sutra-Pitaka" und "Abhidharma-Pitaka".
Der erste Korb "Vinaya-Pitaka" enthält Berichte von den Ursprüngen des buddhistischen Sangha, aber auch die Disziplinregeln für das Zusammenleben der Mönche, bzw. Nonnen.
Der zweite Korb "Sutra-Pitaka" enthält Lehrreden, die der Überlieferung nach unmittelbar aus dem Mund des Buddha oder eines seiner unmittelbaren Schüler stammte.
Der dritte Korb "Abhidharma-Pitaka" stellt ein Kompendium buddhistischer Psychologie und Philosophie dar. In diesem Teil der Lehre des Buddha, man nennt ihn auch "Höhere Lehre" oder "Herz des Buddhismus", wird eine Analyse der Wirklichkeit gegeben, d.h., der sechs Welten, die wir fortwährend durch Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und das Geisttor erleben. Die von uns erlebte Wirklichkeit wird hier in nicht mehr reduzierbare Elemente, "Dhamma" zerlegt. Zum Beispiel Sehen besteht aus: Auge, Licht, Farbe/Form, Aufmerken und Bewusstein. Die Verbindung dieser Dhamma ergibt "Kontakt". Aufgrund von Kontakt entsteht entweder ein "Lust- Unlust- oder neutrales Gefühl." Diese Dhamma sind unpersönlich (anatta), d.h. sie haben kein "Selbst" und entstehen aufgrund von Karma (absichtlich gedachten Gedanken, gesprochenen Worten und ausgeführten Taten). Da sie kein Selbst haben, sind sie vergänglich (anicca), d.h. sie sind unberechenbar. Da sie unberechenbar sind, sind sie leidvoll (dukkha). Der Weg, der zur Aufhebung von Leiden führt, ist der Edle Achtfache Pfad.
 
Woher stammt der TRIPITAKA (Dreikorb) oder wer hat ihn geschrieben?
 
Drei Monate, nachdem Buddha gestorben war, versammelten sich 500 Arahantas, um die Lehren des Buddha in schriftlicher Form festzuhalten. Einer dieser 500 Arahantas war "Ananda", er hatte fotographisches Gedächtnis und konnte alles was er von Buddha gehört hatte, Wort für Wort wiedergeben.
Ein Arahanta ist frei von allen Verunreinigungen im Geiste, somit entspricht der Inhalt der Tripitaka der reinen Wahrheit. Man soll aber trotzdem nicht blind glauben was im Tripitaka geschrieben steht, sondern man soll das Geschriebene studieren und durch Praxis und Erfahrung herausfinden, dass es wahr ist.
 
 
Buddhismus in Kurzform
 
Während Prinz Sidharta Buddhaschaft erlangte, entdeckte er "Vier Edle Wahrheiten."
Bei diesen Wahrheiten geht es ausschließlich um "Leiden und Nicht-Leiden".
 
Was sind die "Vier Edlen Wahrheiten?
[1] <Dies ist das Leiden>; 
[2] <Dies ist die Entstehung des Leidens>; 
[3] <Dies ist die Aufhebung des Leidens>; 
[4] <Dies ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg (der 8-fache Pfad)>.
 
Der 8-fache Pfad:
1. Rechte Ansicht, 
2. Rechtes Denken, 
3. Rechte Rede, 
4. Rechte Tat, 
5. Rechter Lebenserwerb, 
6. Rechte Bemühung, 
7. Rechte Achtsamkeit, 
8. Rechte Konzentration.
 
Die Lehren des Lord Buddha befassen sich nur mit "Leiden" (Dukkha) und "Nicht-Leiden" (Adukkha), basierend auf dem "Gesetz abhängiger Entstehung", (Paticca-Samuppada). Das zu wissen ist sehr wichtig.
 
Was ist das Gesetz abhängiger Entstehung?
Durch ...
... [1] "Unwissenheit" >[2]> "karmische Formkräfte" >[3]> "Bewusstsein" >[4]> "Name und Form" (der belebte Organismus) >[5]> "Sechs Sinne Basis" (Grundlage der sechs Sinne) >[6]> "Kontakt" >[7]> "Gefühle" (Empfindungen) >[8]> "Verlangen" (Begierden) >[9]> "Anhaftungen" >[10]> "Entstehung" (Werdeprozess) >[11]> "Geburt" >[12]> "Alterung und Tod" ...
Alles beruht auf Aktion (Karma), Bedingung / Kondition (Paccaya) und Resultat (Vipaka). Mit Aktion ist Absicht gemeint, was bedeutet; alles, was absichtlich gedacht, gesprochen und getan wird, setzt einen Bedingungs- oder Werdeprozess in Gang. Sobald dann die nötigen Konditionen gegeben sind, erfolgt das Resultat.  
 
Alles Dasein ist "Nicht-Selbst", "nicht Dauerhaft / vergänglich" und "Leidvoll."  Da alles Dasein "Nicht-Selbst" ist, ist es "nicht Dauerhaft". Da alles Dasein "nicht Dauerhaft" ist, ist es "Leidvoll", wenn man am Dasein anhaftet. Anhaftung und Leiden treten immer gemeinsam auf. Ohne Anhaftung entsteht kein Leiden. 
 
Achtsamkeit, Weisheit, Konzentration und Moral in Gedanken, Worten und Taten, in Bezug auf die 4 edlen Wahrheiten, sind die Handwerkzeuge im Buddhismus und führen zu NIBBANA.
 
Verschiedene Arten von Frieden, Glück und Freuden (Sukkha):
    Glück und Freuden durch Befriedigung der 5 (6) Sinne und Sinnesorgane. Das wird von den meisten Menschen und sogar von Tieren praktiziert. Diese Art von Sinnesbefriedigung ist sehr kurzlebig und verlangt schon sehr bald nach mehr Sinnesbefriedigung. "Weisheit" ist nicht vorhanden.
    Frieden, Glück und Freuden durch "Verzicht-Moral." Zufrieden sein, mit was man hat, bzw. nicht hat. Dazu ist schon ein gewisser Grad an Achtsamkeit, Weisheit und Konzentration erforderlich. Man weiß bei Kontakt sofort, ob man wirklich etwas braucht oder nicht. Man selber übt Verzicht und gibt Anderen etwas, das sie brauchen können und trifft damit eine weise Entscheidung. 
    Frieden, Glück und Freuden durch "Samadhi (Meditation Einpunkt-Konzentration)", 4 (8) Stufen von Jhana. Hier beschreitet man achtsam den gesamten 8-fachen Pfad. Indem man die einzelnen Meditationsstufen durchläuft, erfährt man unbeschreibliches Glück und Freuden. Dieses Glück und Freuden halten nicht nur während der Meditation an, sondern auch lange Zeit danach, weil der Geist sich befreit hat von den 5 Behinderungen.
    Frieden, Glück und Freuden durch "Vipassana (Einsicht-Meditation)." Auch hier beschreitet man achtsam den gesamten 8-fachen Pfad. Hier wird Unwissenheit durch Weisheit ersetzt, indem man erkennt, dass alles Dasein "Nicht-Selbst", "nicht Dauerhaft" und "Leidvoll" ist. Dieses Glück und Freuden halten ebenfalls nicht nur während der Meditation an, sondern auch lange Zeit danach, weil der Geist sich auch hier befreit hat von den 5 Behinderungen. Entgültige oder universelle Weisheit entsteht nur durch Vipassana - Meditation und führt zu NIBBANA.

Glück und Freuden sind goldene Ketten, an die man gefesselt ist und führen zu (Wieder) - Geburt, sprich Leiden.

Schmerzen und Kummer sind eiserne Ketten, an die man gefesselt ist und führen zu (Wieder) - Geburt, sprich Leiden.

NIBBANA ist völlige Freiheit von Verunreinigungen. Wieder - Geburt, sprich Leiden gibt es nicht mehr.

Aus dem Dhammapada – 182

“Rar ist die Geburt als Mensch.
Hart ist das Leben von Sterblichen.
Schwierig ist es die vollendete Wahrheit zu hören.
Rar ist das Erscheinen eines Buddhas.“

Buddha lehrte "Leiden" und "Nicht-Leiden"

Die Lehren des Lord Buddha befassen sich nur mit "Leiden" und "Nicht-Leiden", basierend auf dem "Gesetz abhängiger Entstehung", (Paticca-Samuppada). Das zu wissen ist sehr wichtig.
 
Buddha wies auf die Gefahren hin, die entstehen, wenn wir uns von den Dingen betören lassen, die wir durch die sechs Pforten (Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und Gedanken) erleben. Er lehrte Menschen, Devas und Brahmas die Weisheit, dass Objekte, welche durch die sechs Pforten erlebt- und erkannt werden, Nama und Rupa sind - Phänomene, die vergänglich und "Nicht-Selbst" sind.
Was vergänglich ist, ist "Dukkha" (Leiden), es kann kein Glück sein. Wenn wir die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind, werden die Objekte uns weniger betören.
 
Leiden (Dukkha) bedeutet Schmerzen, schmerzhafte Gefühle, sowohl physisch, als auch geistig (mental). Leiden bedeutet auch einen abnormalen Zustand, etwas das abweicht vom Normalen, Unzufriedenheit, unerwünscht und unfähig wirklichen Frieden und Glück zu schaffen.
Leiden (Dukkha) ist nicht nur limitiert auf das hier genannte, sondern es bezieht sich auch auf die unzufriedene Natur und generelle Unsicherheit aller konditionierter Phänomene, welche alle vergänglich und Nicht-Selbst sind, da sie einem ständigen unkontrollierbaren Wandel unterliegen. Das betrifft auch angenehme Erfahrungen. Der Begriff "Leiden" wird lediglich als Synonym zur Erklärung von "Dukkha" eingesetzt.
Man unterscheidet drei Formen von Leiden-Ebenen (Dukkhata), welche sich in zwei Arten von Leiden: "Physische Leiden" und "Spirituelle / mentale Leiden" ausdrücken.
1.    Körperliche und geistige / mentale Gefühle von Schmerz, wie man sie gewöhnlich fühlt.
2.    Bedrückende Natur aller Daseinsebenen (alle konditionierten Phänomene), wegen ihres kontinuierlichem (unkontrollierbarem) "Entstehen und Vergehen" (nicht Dauerhaftigkeit); das beinhaltet auch die Erfahrung von neutralen Gefühlen.
3.    Diese dritte Form bezieht sich auf die körperlichen und geistigen / mentalen angenehmen Gefühle, weil die Ursache sind für Schmerzen, bzw. unangenehme Gefühle, wenn sie vergehen.
 
"Physische Leiden" entstehen wenn Kontakt entsteht durch die fünf Sinnes-Organe: "Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper." Bei Kontakt der fünf Sinnes-Organe, entstehen drei (vier) Arten von Gefühlen: "angenehme Gefühle", "unangenehme Gefühle" (unentschiedene Gefühle) und "neutrale / gleichmütige Gefühle."
 
"Spirituelle Leiden" entstehen innerhalb des tiefen Geistes, (sechstes Sinnesorgan). Ungleich wie bei physischen Leiden, welche auf fünf verschiedenen Wegen oder Sinnes-Türen entstehen, so ist bei Spirituellen Leiden nur ein Weg oder Tür, welche zu Leiden führt. Zum Beispiel, Hunger ist ein physisches Leiden. Herr A ist hungrig. Wenn das Gefühl von Hunger auftaucht, taucht auch Ärger auf. Herr B ist ebenfalls hungrig. Wenn Hunger auftaucht, so taucht kein Ärger auf. Herr A leidet unter beiden Arten, unter physischen Leiden und unter spirituellen Leiden. Hunger ist physisches Leiden, Ärger ist spirituelles Leiden. Herr B leidet nur physisch, was er leicht abstellen kann, indem er etwas isst. Bei Herrn B ist spirituelles Leiden nicht aufgetaucht, weil kein ärger auftauchte.
Wenn unangenehmer Kontakt durch die sechs Sinnes-Organe mit sechs Sinnes-Objekten entsteht, z.B. unangenehmer Sicht, schrille Geräusche, übler Geruch, übler Geschmack, unangenehme Berührung, so hat der Geist unangenehme Erinnerungen daran und es werden entsprechende Gedanken dazu addiert. Solche Arten von Kontakt verursacht Leiden von Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper oder Geist, wenn man an die entstehenden Gefühle anhaftet.
Wenn angenehmer Kontakt mit den sechs Sinnes-Organen entsteht, z.B. angenehmer Geruch, schöne Musik etc., so hat der Geist angenehme Erinnerungen daran und es folgen entsprechende Gedanken. Auch diese Arten von Kontakt verursacht Leiden von Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper oder Geist, wenn man an die entstehenden Gefühle anhaftet, da man nie weiß, wann sie enden.
Bei neutralem Kontakt entsteht ebenfalls Leiden wenn man an die entstehenden Gefühle anhaftet.
 
Physische Leiden entstehen beim "Kontakt" der sechs Sinnes-Organe mit sechs Sinnes-Objekten. Spirituelle Leiden entstehen durch "Anhaftungen" an "Wünsche/Begierden" im Moment von "Kontakt" und "Gefühlen" in Übereinstimmung mit dem Gesetz von abhängiger Entstehung.
Die meisten Menschen erkennen nur physische Leiden und sind sich spiritueller Leiden nicht gewahr. Wenn diese Leute versuchen ihre Probleme zu lösen, so sind die Lösungen nur Teil-Lösungen und verursachen in der Regel mehr Probleme und größere Leiden. Viele Leute lösen ihre Probleme wie folgt: a) sie suchen nach angenehmen Gefühlen, b) sie bringen sich selber um oder andere oder beides, c) sie flüchten vor der Situation.
Arten von Anhaftungen:

Was bedeutet Anhaftung?

Anhaftung bedeutet Zuflucht nehmen in etwas oder jemanden. Zuflucht nimmt man, indem man etwas möchte oder ablehnt. 
Beispiel: Sind zwei oder mehrere Menschen ineinander verliebt, so nehmen sie Zuflucht zu einander. Hassen zwei oder mehrere Menschen einander, so nehmen auch sie Zuflucht zu einander. Würden diese Menschen den Dhamma studieren und verstehen, so würden sie Zuflucht im Dhamma nehmen, anstatt in einander. Wer Zuflucht im Dhamma nimmt, leidet weniger. Je nach Verständnis und Einsicht in den Dhamma, leidet man noch weniger. Ein Arahanta, hat die höchste Stufe erreicht und leidet gar nicht mehr. 
 
Als erstes gibt es die Anhaftung an die Gewohnheit, ständig nach Sinnesbefriedigung zu suchen. Ein Süchtiger nimmt Drogen, weil er am Wunsch, angenehme Gefühle zu erleben anhaftet. Sogar wenn er weiß, dass, diese Drogen seine Sucht nur verstärken. In der gleichen Weise sind die meisten Lebewesen süchtig danach, alle möglichen Sinnesfreuden zu erleben. Sobald ein Wunsch erfüllt ist, erzeugen die meisten Lebewesen den nächsten. Das Objekt ist dabei zweitrangig. Fakt ist, dass die meisten Lebewesen diese Wünsche ständig aufrecht erhalten, weil dieses ständige Wünschen in ihnen angenehme Gefühle entstehen lassen, von denen sie glauben, dass sie dauerhaft sind. 
So wie ein Süchtiger immer größere Mengen von Drogen braucht, um seine Gier zu befriedigen, so wächst auch die Gier nach Sinnesbefriedigung der meisten Lebewesen immer mehr. Auf diesem Wege werden die meisten Lebewesen ein Ende von Gier niemals erreichen. 

Eine andere Art von Anhaftung ist die Anhaftung an "Ich" oder "Selbst", das Bild, das jeder von sich hat. Für die meisten ist das "Ich" die wichtigste Person auf der Welt. Die meisten Lebewesen verhalten sich wie ein Magnet, umgeben von Eisenspänen. Wie ein Magnet versucht man die Eisenspäne automatisch in einem selbst zentrierenden Muster anzuordnen. Instinktiv versucht man die Welt um sich so anzuordnen, wie man sie gerne hätte, d.h. man versucht nur angenehme Dinge zu erleben; unangenehme Dinge versucht man zu vermeiden. Da man aber nicht alleine auf der Welt ist, kommt ein "Ich" in Berührung (Konflikt) mit anderen "Ichs". Dadurch wird das Muster (Eisenspäne) durch die magnetischen Felder anderer "Ichs" gestört und man wird Gegenstand von Zuneigung oder Ablehnung. Das Ergebnis kann nur Unzufriedenheit, sprich Leiden sein.

Die Anhaftung an Ich, wird erweitert an "Mein" und "Mir". Das heißt, alles was man besitzt, glaubt man, ist "Mein" Eigentum und gehört "Mir". Das wäre kein Problem wenn das, was man besitzt und Freude daran hat, ewig, sprich Dauerhaft wäre. Tatsache ist aber, dass sich das "Ich" früher oder später von dem "Mir" und "Meinem" Besitz trennen muss. Wenn die Zeit der Trennung kommt, wird das Leiden um so größer sein, je mehr man an etwas angehaftet war.

Eine weitere Art der Anhaftung, welche noch viel weiter geht, ist das Anhaften an Ansichten und Glauben. Es spielt dabei keine Rolle, um welchen aktuellen Inhalt es dabei geht; ob er richtig ist oder falsch, sobald man daran anhaftet, beginnt das Leiden. Man ist überzeugt davon, dass die eigenen Ansichten und Traditionen die einzigen richtigen sind und ist verstimmt wenn diese von anderen kritisiert werden. Wenn man die eigenen Ansichten und Traditionen anderen erklären und immer noch nicht akzeptiert werden, wird man erneut verstimmt. Man erkennt nicht, dass jede Person eigene Ansichten und Traditionen hat. Man argumentiert vergeblich, welche Ansichten und Traditionen richtig oder falsch sind. Angebrachter wäre, solche Vorstellungen oder Ahnungen beiseite zu lassen und dafür versuchen würde, Wahrheiten zu erkennen. Aber die Anhaftung an Ansichten und Traditionen verhindern, dass man die Wahrheit erkennt und deshalb ist man unglücklich.

Anhaftung an Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft.
Junge Menschen grübeln über die Zukunft nach, alte Menschen über die Vergangenheit und Menschen mittleren Alters über ihre Existenzerhaltung. Das ist sinnlos und Zeitverschwendung. Die Vergangenheit ist vorbei und kommt nie wieder und die Zukunft ist noch nicht da. Nur "hier und jetzt" kann man Dinge oder Phänomene wahrnehmen, wie sie wirklich sind.
Was die Zukunft bringen wird oder nicht, wurde zum Teil bereits in der Vergangenheit und zum Teil "hier und jetzt" entschieden, indem man seine Gedanken, Worte und Taten achtsam wahrnimmt und kontrolliert. Denkt, spricht und handelt man hier und jetzt "gut", so wird Gutes folgen. Denkt, spricht, handelt und lebt man hier und jetzt "schlecht", so wird Schlechtes folgen.
 
GESTERN ist Vergangenheit und kommt nie wieder.
MORGEN ist ungewiss und noch nicht da.
HIER und JETZT ist Wissen.
 
Was hier und jetzt geschieht sind die Auswirkungen unserer vergangenen Gedanken, Worte und Taten, daran kann nichts mehr geändert werden. Man kann nur von Augenblick zu Augenblick achtsam "wahrnehmen und geschehen lassen." Was die Zukunft bringen wird, sind die Auswirkungen der Gedanken, Worte und Taten aus der Vergangenheit, sowie aus dem "Hier und Jetzt." Das ist das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma und Vipaka) und niemand kann dem entgehen. Jedes Lebewesen ist individuell und verantwortlich für sein eigenes Karma und kann nicht auf andere Lebewesen übertragen werden. Jedes Lebewesen wird geboren, lebt, wird alt - krank und stirbt. Danach wird es entsprechend seines eigenen Karma wieder - geboren. Es sei denn, man hat in diesem Leben absolute Freiheit erlangt, d.h. die Ebene eines Arahant. 
Karma ist wie die Schwerkraft ein Naturgesetz und somit die treibende Kraft für Geburt, Leben, Leiden, Nicht-Leiden und Tod. Siehe "Rad des Lebens." Ob man davon weiß oder nicht, ob man dem zustimmt oder nicht, spielt keine Rolle. Das karmische Gesetz hat für alle Lebewesen gleiche Gültigkeit.

Schließlich gibt es noch die Anhaftung an religiöse Formen (Riten) und Zeremonien. Man tendiert dazu mehr Gewicht auf äußere Expressionen zu legen, als auf innere Werte. Dabei hat man das Gefühl, dass jeder, der nicht solche Zeremonien praktiziert, kein wahrer religiöser Mensch ist. Man vergisst, dass eine Religion ohne das Wesentliche Innere nur eine leere Schale ist. Frömmigkeit beim rezitieren von Gebeten oder ausführen von Zeremonien ist wertlos wenn der Geist gefüllt ist mit Hass, Zorn, Leidenschaft und Übelwollen. Um wirklich religiös zu sein, müssen wir eine religiöse Einstellung entwickeln, wie: Reinheit des Geistes, Liebe und Mitgefühl für alle Lebewesen. Die Anhaftung an äußere Formen verhindert, dass man die Wichtigkeit des inneren Geistes nicht erkennt. Man verfehlt den wahren Sinn von Religion und dadurch verbleiben die meisten Lebewesen in Unzufriedenheit, sprich Leiden.

Es gibt Menschen, die religiöse Formen (Riten) und Zeremonien praktizieren und glauben, dass dadurch unheilsame Gedanken, Worte und Taten gesühnt werden, bzw. erlöschen. Das ist reine Zeitverschwendung und eine total falsche Ansicht. Das würde bedeuten, dass religiöse Formen (Riten) und Zeremonien Karma entgegen wirken und karmisch bedingte Gedanken, Worte und Taten schließlich auslöschen. 

Alle Leiden, was immer es sein mag, ist verbunden mit der einen oder anderen dieser Anhaftungen. 
Anhaftung und Leiden treten immer zusammen auf.
 
 
KALAMA SUTTA
An nichts glauben oder einfach annehmen oder ablehnen.
 
Alle Menschen auf der ganzen Welt sind in der gleichen Situation wie die Leute aus Kalama von der indischen Provinz Kesaputtanigama, während der Zeit des Buddha. Durch ihre Ortschaft kamen viele religiöse Lehrer. Jeder dieser Lehrer lehrte, dass seine Lehren (Doktrien) die einzig wahren sind, und dass alle anderen, vor und nach ihm falsch sind. Die Kalamas konnten sich nicht entscheiden, welchen Lehren sie folgen und akzeptieren sollten. Eines Tages kam Buddha nach Kalama, und die Kalamas erzählten Buddha von ihrem Problem, nicht zu wissen, welchen Lehren sie folgen und akzeptieren sollten. Buddha lehrte die Kalamas, nichts sofort zu glauben oder zu akzeptieren, sondern erst aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen und beobachten. Buddha gab 10 grundlegende Anweisungen, die man beachten sollte, um nicht Sklave von irgendwelchen Intellektuellen zu werden, nicht einmal von Buddha selbst.
 
1.    Ma anussavena: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil etwas schon lange im Umlauf ist und seit Jahren so gehandhabt wird. Solche Leichtgläubigkeit ist etwas für gehirnlose Leute.
2.    Ma paramparaya: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil es von Leuten aus Tradition praktiziert wird. Die Menschen neigen zu imitieren, was sie von anderen sehen und geben diese Angewohnheiten weiter an andere.
3.    Ma itikiraya: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil Berichte und Neuigkeiten sich in der Ortschaft und auf der ganzen Welt ausbreiten. Nur Dummköpfe sind empfänglich für solche Gerüchte, weil sie sich weigern ihre Intelligenz zu trainieren.
4.    Ma pitakasampadanena: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil etwas in der Tripitaka zitiert ist. Pitaka wurde benutzt für die Buddhistischen Schriften. Lehren die durch Erinnerung mündlich weitergegeben wurden, können konditioniert sein. Sie können kreiert, verbessert oder geändert worden sein. Die verschiedenen Schulen im Buddhismus haben ihre eigenen Grundregeln, wobei es zu Diskrepanzen kommt.
5.    Ma takkahetu: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil etwas als richtig erscheint aufgrund von Logik. Logik kann falsch sein wenn Daten oder Methoden falsch sind.
6.    Ma nayahetu: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil etwas "naya", d.h. deduktiv oder induktiv begründet ist. Naya bedeutet Philosophie und ist nicht das höchste Wissen, genannt "panna" oder "prajna." Es ist nur ein Punkt der Ansicht, lediglich ein Zweig von Gedanken basierend auf Zusammenfassungen und Hypothesen. Es kann falsch sein, wenn die Wahl der Grundlage der Zusammenfassungen unangebracht sind.
7.    Ma akaraparivitakkena: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil etwas verstandesmäßig richtig erscheint, und das Urteil auf Gedanken eigener Tendenzen beruht. Prahlerische Philosophen benutzen häufig diese Methode um clever zu erscheinen.
8.    Ma ditthinijjhanakkhantiya: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil etwas unseren vor gefassten Meinungen oder Theorien entspricht. Persönliche Ansichten können falsch sein, oder die Methoden von Experimenten und Vergleichen können unkorrekt sein, was nicht zur endgültigen Wahrheit führt.
9.    Ma bhabbarupataya: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil der Sprecher glaubwürdig erscheint. Äußere Erscheinung und inneres Wissen können nie identisch sein. Man kann oft Redner beobachten, die kreditwürdig erscheinen, aber nicht korrektes oder dummes Zeug von sich geben.
10.  Ma samano no garu ti: man soll nicht glauben oder akzeptieren, nur weil der "Samana" oder Prediger unser Lehrer ist. Buddhas Grund für diese wichtige Aussage ist der, dass niemand der intellektuelle Sklave von irgend jemandem sein soll, nicht einmal von Buddha selbst.

Die vier edlen Wahrheiten

Was sind die vier edlen Wahrheiten?
[1] <Dies ist das Leiden>;
[2] <Dies ist die Entstehung des Leidens>;
[3] <Dies ist die Aufhebung des Leidens>;
[4] <Dies ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg>.
 
[1]  Wahrheit des Leidens (Dukka)

Das Ziel dieser Lehre ist es ein umfassendes Verständnis zu erlangen, was Leiden eigentlich ist und wie man es beenden kann. Im buddhistischen Verständnis bleibt der Begriff des Leidens nicht auf schmerzhafte oder deprimierende Erfahrungen beschränkt. Er bezieht sich vielmehr auf Phänomene, die der Veränderung unterworfen sind, die nicht so bleiben, wie sie sind. Denkt man noch einen Moment darüber nach, und man wird man zustimmen, dass es in der Tat im ganzen Universum nichts gibt, was dieser Definition von Leiden entgeht: Alles, was existiert, ist abhängig von Bedingungen, die wiederum nicht stabil sind. Sie sind Nicht-Selbst, leer und ohne Substanz. Es gibt nichts in der Welt, was sich im Laufe der Zeit nicht verändert. Was wir Glück nennen, ist auch nur eine Ausdrucksform dieses Leidens. Wir können angenehme Dinge und schöne Zustände genießen, solange sie dauern. Wir werden aber immer das Problem haben, die Bedingungen für unser Glück aufrechtzuerhalten, und wenn sie sich letztlich ändern, hinterlassen sie ein Gefühl der Entbehrung und unbefriedigtes Verlangen, das nach Wiederholung ruft. Bedingte Phänomene können keine dauernde Befriedigung geben. Deshalb nennen wir sie Leiden. (Acharn Thawee Baladhammo )

Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Sterben ist Leiden, Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; mit Unliebem vereint sein, ist Leiden; von Liebem getrennt sein, ist Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden; kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhangens sind Leiden.
    Was ist die Geburt? Die Geburt der Wesen in dieser oder jener Wesensgattung, das Geborenwerden, die Empfängnis, das Ins Dasein treten, das Erscheinen der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnenorgane: das nennt man die Geburt.
    Was ist das Altern? Was da bei diesen und jenen Wesen, in dieser oder jener Wesensgattung Altern ist und Altwerden, der Zerfall der Zähne, das Ergrauen und Runzeligwerden, das Versiegen der Lebenskräfte, das Absterben der Sinnenorgane; das nennt man das Altern.
    Was ist das Sterben? Was da bei diesen und jenen Wesen das Abscheiden ist aus dieser oder jener Wesensgattung, Hinscheiden, Auflösung, Hinschwinden, Tod, Sterben, Ableben, Auflösung der Daseinsgruppen, das Zurücklassen der Leiche: das nennt man das Sterben.
    Was nun ist die Sorge? Was da bei einem von irgendeinem Verlust oder Leiden Betroffenen Sorge ist, Besorgnis, besorgt sein, innerliche Sorge, innerliches besorgt sein: das nennt man Sorge.
    Was ist Jammer? Was da bei einem von irgendeinem Verlust oder Leiden Betroffenen Jammer und Klage ist, Jammern und Klagen, Jammer- und Klagezustand: das nennt man Jammer.
    Was ist Schmerz? Was da körperlich schmerzhaft und unangenehm ist, was durch Körpereindrücke bedingt, an schmerzhaftem und unangenehmem Gefühl besteht: das nennt man Schmerz.
    Was ist Trübsal? Was da geistig schmerzhaft und unangenehm ist, was durch geistige Eindrücke bedingt, an schmerzhaftem und unangenehmem Gefühl besteht: das nennt man Trübsal.
    Was ist Verzweiflung? Was da bei einem von irgendeinem Verlust oder Leiden Betroffenen Trostlosigkeit und Verzweiflung ist, trostloser und verzweifelter Geisteszustand: das nennt man Verzweiflung.
    Was ist das Leiden im Vereint sein mit Unliebem? Was da für einen unerwünschte, unerfreuliche, unangenehme (Objekte sind, wie) Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcke, Berührungen, Gedanken; oder (Wesen,) die einem Schaden wünschen, Unheil, Unannehmlichkeit und Unsicherheit wünschen - die Begegnung mit, solchen, die Zusammenkunft, das Zusammentreffen, die Verbindung mit ihnen: das ist das Leiden im Vereint sein mit Unliebem.
    Was ist das Leiden im Getrennt sein von Liebem? Was da für einen erwünschte, erfreuliche, angenehme (Objekte sind, wie) Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcke, Berührungen, Gedanken; oder (Wesen,) die einem Gutes wünschen, Glück, Wohlbefinden und Sicherheit wünschen - der Begegnung mit solchen ermangeln, mit ihnen nicht zusammenkommen und zusammentreffen, mit ihnen nicht verbunden sein: das ist das Leiden im Getrennt sein von Liebem.
    Was ist das Leiden beim Nichterlangen dessen, was man wünscht? Da steigt in den der Wiedergeburt unterworfenen Wesen der Wunsch auf: «Ach, dass wir doch nicht mehr der Wiedergeburt unterworfen wären, dass uns doch keine Wiedergeburt mehr bevorstünde!»... Den dem Altern, dem Sterben, den Sorgen, Klagen, Schmerzen, der Trübsal und Verzweiflung unterworfenen Wesen steigt der Wunsch auf: «Ach, dass wir doch nicht mehr diesen Dingen unterworfen wären, dass uns doch diese Dinge nicht mehr bevorstünden!» Solches aber läßt sich nicht durch Wünschen erreichen. Das ist das Leiden beim Nichterlangen dessen, was man wünscht.
    Inwiefern aber, sind kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhaftens das Leiden? Es sind dies die Körperlichkeits-Gruppe, die Gefühls-Gruppe, die Wahrnehmungs-Gruppe, die Geistformationen-Gruppe und die Bewußtseins-Gruppe. Diese sind, kurz gesagt, das Leiden.
Dies ist die edle Wahrheit vom Leiden.
 
a)    "Form": (Rupa Khandha)
"unsere physischen Körper", bestehen aus vier Elementen, plus zwei inneren Elementen.
Erde (Pathavi Dhatu), Wasser (Apo Dhatu), Feuer (Tejo Dhatu), Luft (Vayo Dhatu) plus Bewusstsein (Vinanna Dhatu) und Leere (Sunnata Dhatu).
b)    "Empfindung/Gefühl": (Vedana Khanda)
Es gibt 4 Arten von Gefühlen: 1. angenehme Gefühle, 2. unangenehme Gefühle, 3. unentschiedene Gefühle, 4. neutrale Gefühle.
c)    "Wahrnehmung/Wahrnehmung-Impuls": (Sanna Khanda)
Es gibt 6 Arten: 
1. sehen, 2. hören, 3. riechen, 4. tasten, 5. schmecken und 6. geistige Objekte (Bewusstsein).
d)    "Gedanken": (Sankara Khanda)
Zuordnung der 6 Wahrnehmungen: 
1. sehen, 2. hören, 3. riechen, 4. tasten, 5. schmecken und 6. geistige Objekte, diese sind angenehm, unangenehm, unentschieden oder neutral.
e)   "Bewusstsein": (Vinnana Khandha)
1.    "Augen-Bewusstsein" (Cakkhu Vinnana),    
2.    "Ohren-Bewusstsein" (Sota Vinnana),    
3.    "Nasen-Bewusstsein" (Ghana Vinnana),
4.    "Zungen-Bewusstsein" (Jivha Vinnana),    
5.    "Körper - Bewusstsein" (Kaya Vinnana),    
6.    "Wissendes - Bewusstsein" (Mano Vinnana)

In der Lehre des Buddha werden Wirklichkeiten als Elemente klassifiziert, um uns daran zu erinnern, dass sie "nicht Dauerhaft" und "nicht Selbst" sind. Einige sind Rupa, andere sind Nama, die durch Bedingungen entstehen und vergehen. So wie Sauerstoff nur ein Element ist, kein "Selbst" ist darin enthalten. Es ist Rupa, das durch Bedingungen entsteht und vergeht. So ist das Auge ein Element, kein "Selbst" ist darin enthalten. Es ist Rupa, das durch Bedingungen entsteht und vergeht. Sehen ist ebenfalls nur ein Element, kein "Selbst" ist darin enthalten. Es ist Nama, das durch Bedingungen entsteht und vergeht.

Durch eine Einteilung ergeben sich folgende 18 Elemente:

 Die fünf Sinne:
1.    Sehorganelement                (cakkhu-dhatu)
2.    Hörorganelement                (sota-dhatu)
3.    Riechorganelement             (ghana-dhatu)
4.    Schmeckorganelement        (jivha-dhatu)
5.    Körperorganelement           (kaya-dhatu)
 
Die fünf Objekte, die von den fuenf Sinnen ergriffen werden können:
6.    Farbelement                (rupa-dhatu)
7.    Tonelement                 (sadda-dhatu)
8.    Geruchelement            (ghanda-dhatu)
9.    Geschmackelement     (rasa-dhatu)
10.  Element der greifbaren Objekte (photthabba-dhatu / Körpereindruck), bestehend aus den folgenden 3 Arten von Rupa:
Erd-Element:          (Festigkeit), erscheint als Härte oder Weichheit.
Feuer-Element:       (Temperatur), erscheint als Wärme oder Kälte.
Wind-Element, erscheint als Bewegung oder Druck
 
Die „dvi-panca-vinnana”, sie erleben die fuenf Sinnenobjekte.
11.   Sehbewusstseinselement            (Cakkhu-vinnana-dhatu)
12.   Hörbewusstseinselement            (Sota-vinnana.dhatu)
13.   Riechbewusstseinselement         (Ghana-vinnana-dhatu)
14.   Schmeckbewusstseinselement    (jivha-vinnana-dhatu)
15.   Körperbewusstseinselement       (kaya-vinnana-dhatu)
Drei weitere Elemente:
16.   Geist - Element                               (Mano-dhatu)
17.   Dhamma - Element                         (Dhamma-dhatu)
18.   Geistbewusstseins - Element          (Mano-vinnana-dhatu)
 
Weitere vier Elemente, die in allen materiellen Objekten enthalten sind:
Erd-Element: (Festigkeit)
Das Erd-Element besteht aus innerer und äußerer karmisch angehäufter harter oder fester Substanz. Es gibt 20 verschiedene Erd-Elemente, dazu gehören: 1. Kopfhaare, 2. Körperhaare, 3. Nägel, 4. Zähne, 5. Haut, 6. Fleisch, 7. Sehnen, 8. Knochen, 9. Knochenmark, 10. Nieren, 11. Herz, 12. Leber, 13. Zwerchfell, 14. Milz, 15. Lungen, 16. große Innereien, 17. kleine Innereien, 18. unverdautes Essen, 19. verdautes Essen und 20. Kot.
 
Wasser-Element: (flüssig)
Das Wasser-Element besteht aus innerer und äußerer karmisch angehäufter flüssiger Substanz. Es gibt 12 verschiedene Wasser-Elemente, dazu gehören: 
1. Gallenflüssigkeit, 2. Schleim, 3. Eiter, 4. Blut, 5. Schweiß, 6. festes Fett, 7. flüssiges Fett, 8. Tränen, 9. Gelenkschmiere, 10.Speichel, 11. Nasenschleim, 12. Urin.
 
Feuer-Element: (heiß)
Das Feuer-Element besteht aus innerer und äußerer karmisch angehäufter heißer Substanz, insgesamt 4 verschiedene Arten von Feuer. 
1. Die Nahrung und Flüssigkeiten, die wir aufnehmen, werden im Verdauungssystem verdaut, bzw. verbrannt. Durch diese Verdauung oder Verbrennung entsteht Wärme, die sich über den ganzen Körper verteilt. Die Verdauungs- und Ausscheidungsorgane werden daher als Feuer-Element bezeichnet.
2. Feuer, welches die normale Körpertemperatur aufrecht hält. 
3. Feuer, welches die Alterung verursacht. 
4. Feuer, welches Fieber verursacht.
 
Wind-Element: (Vibration/Wind)
Das Luft-Element besteht aus innerer und äußerer karmisch angehäufter gas- windförmiger Substanz. Es gibt 6 verschiedene Arten von Wind. 
1. aufsteigende und 2. abfallende Winde/Gase. 
3. Winde/Gase entstehen bei der Verdauung innerhalb der Verdauungsorgane und im Magen. 
Bei 4. Ein- und 5. Ausatmung der Winde/Gase in die Lungen, entstehen Vibrationen und Dehnungen im Körper. 
6. Wind der alles umweht.
 
[2]    Wahrheit des Ursprungs der Leiden: (Dukka Samudaya)

Als Ursache des Leidens wird das Anhaften an diesen ewig wechselnden, bedingten Phänomenen betrachtet - man hält sie für glück spendend und dauerhaft. Man nimmt fälschlich das Versprechen von Glück in manchen Objekten wahr, und so entsteht Begierde. Das führt dann zum Anhaften und Handeln, um zu bekommen, was wir wollen. Wenn unser Handeln Früchte trägt, schweigt die Begierde vorübergehend. Das nennt man dann Glück. Es ist aber nicht die Anwesenheit von begehrten Objekten, was uns glücklich macht, sondern nur die Abwesenheit von Verlangen im Geiste. Weil aber der Brennpunkt unserer Aufmerksamkeit auf die Objekte gerichtet ist und nicht auf den Geist selbst, entsteht der Eindruck, dass Glück eine Eigenschaft wäre, die den Objekten zugeschrieben werden muss. Schließlich sehen wir nur einen Weg zum Glück, und der führt über Objekte des Verlangens. So kommt es, dass Anhaften selbst für eine gute Sache gehalten wird: Es ermöglicht uns, Dinge intensiver zu genießen. In Wirklichkeit versuchen wir nur, das Verlangen loszuwerden, denn dann fühlen wir uns glücklich. Und wir merken einfach nicht, dass es unmöglich ist, das Verlangen auszulöschen, solange es auf vergängliche Phänomene gerichtet ist. (Acharn Thawee Baladhammo )

Es ist dieses Wieder Dasein erzeugende, bald hier, bald dort, sich ergötzende Begehren, nämlich das sinnliche Begehren, das Daseins-Begehren und das Nichtsein-Begehren.
Wo aber entsteht dieses Begehren, wo fasst es Wurzel? 
Bei den lieblichen und angenehmen Dingen in der Welt, da entsteht dieses Begehren, da fasst es Wurzel. Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist; Formen, Töne, Düfte, Säfte, Körpereindrücke und Geistobjekte sind etwas Liebliches und Angenehmes. Bewusstsein, Bewusstseinseindruck, aus dem Bewusstseinseindruck entstandenes Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Begehren, Gedankenfassen und Überlegen, die durch Formen, Töne, Düfte, Säfte, Körpereindrücke und Geistobjekte bedingt sind, alle diese sind etwas Liebliches und Angenehmes. Da entsteht dieses Begehren, da fasst es Wurzel.
    Dies ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens.
 
Es gibt 3 Arten von Begierden und Abneigungen:
1.    Sinnliches Begehren (Kama Tanha), der Wunsch nach Befriedigung der 5 Sinne.
2.    Daseinsbegehren (Bhava Tanha), der Wunsch nach ewigem Leben, Leben in höheren Welten bzw. feinstofflichen oder nicht-materiellen Existenzen, eine Art "Ewiges Leben - Begehren." Der Wunsch nach angenehmen Gefühlen.
3.    Begehren nach Nichtexistenz (Vibhava Tanha), der Glaube, dass es ein materielles Selbst gibt und dieses Selbst sich nach dem Tode auflöst. Dieser Wunsch steht in keinem Verhältnis zur Tatsache, dass es Leben vor und nach dem Tod gibt. Der Wunsch sich von unangenehmen Gefühlen zu befreien.
 
Gründe für Begierden und Abneigungen:
Wo immer es etwas gibt, das uns gefällt oder nicht gefällt, so entsteht Begehren oder Abneigung und schlägt Wurzeln. Mit den 6 Sinnesorganen: Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und Bewusstsein nehmen wir etwas wahr, wodurch entweder Begehren, Ablehnung, Unentschiedenheit oder Neutrales (Gleichmut) entsteht. Diese Begierden, Abneigungen und Unentschiedenheit bindet die Lebewesen an den Kreislauf der Existenzen.
 
[3]    Wahrheit des Verlöschens der Leiden. (Dukka Nirodha)

Es liegt an unserer Unwissenheit über die wahre Natur der bedingten Phänomene, dass wir Anhaften mit Glücklichsein verwechseln - und unwillentlich weiterhin mehr Leiden anhäufen. Um nun aber die Ursache dieses Leidens unschädlich zu machen, das heißt, nicht mehr anzuhaften, muss man den Schleier der Unwissenheit durchdringen und eine korrekte Wahrnehmung der äußeren Welt erreichen. Das lässt sich nicht einfach durch logisch- intellektuelle Studien oder ein moralisches Leben bewerkstelligen. Man muss die geeignete Methode geistiger Entwicklung anwenden, die zum Auftauchen überweltlicher Weisheit führt. (Acharn Thawee Baladhammo)

Eben jenes Begehrens restlose Vernichtung und Aufhebung, sein Aufgeben, seine Entäußerung, die Befreiung davon, das Nichthaften daran.
    Wo aber, gelangt jenes Begehren zum Schwinden, wo gelangt es zur Aufhebung? Was es da in der Welt an Lieblichem und Angenehmem gibt, dort gelangt jenes Begehren zum Schwinden, dort gelangt es zur Aufhebung. Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist; Formen, Töne, Düfte, Säfte, Körpereindrücke und Geistobjekte sind etwas Liebliches und Angenehmes. Bewusstsein, Bewusstseinseindruck, aus dem Bewsstseinseindruck entstandenes Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Begehren, Gedankenfassen und Überlegen, die durch Formen, Töne, Düfte, Säfte, Körpereindrücke und Geistobjekte bedingt sind, alle diese sind etwas Liebliches und Angenehmes. Da gelangt dieses Begehren zum Schwinden, da gelangt es zur Aufhebung.
    Dies ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens.
 
[4]    Wahrheit des Weges der zur Aufhebung des Leidens führt: Der noble achtfache Pfad

Für diesen Zweck hat Buddha die Übung der Klarblicksmeditation gelehrt, anhand des Achtfachen Pfades. Der Achtfache Pfad besteht aus einer dreifachen Schulung: Sittlichkeit/Moral (Sila), Konzentration (Samadhi) und Weisheit (Panna).

Die ersten drei Glieder des Achtfachen Pfades - Rechte Rede, Rechtes Handeln und Rechter Lebenserwerb -  bilden zusammen die Sittlichkeitsgruppe der dreifachen Schulung.

Die zweiten drei Glieder - Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit und Rechte Konzentration - bilden die Schulung der Konzentration.

Die beiden letzten Glieder - Rechtes Verständnis und Rechtes Denken - sind die Weisheitsgruppe.

Der Achtfache Pfad hat die Funktion, zum Ende des Leidens zu führen. Wenn Sittlichkeit, Konzentration und Weisheit allmählich herangebildet werden durch die Übung der Klarblickmeditation, wird der Geist mehr und mehr verfeinert, die ursprüngliche Verblendung weicht schrittweise einem klaren Erkennen, wie die Dinge wirklich sind.

 
Der Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt ist der Mittelweg. Im Buddhismus der "Noble 8-fache Pfad" genannt. Dieser Mittelweg liegt zwischen zwei Extremen und führt durch das "Dreifache Training" zur Auflösung aller Verunreinigungen. Es ist das Wissen von Fakten (sacca nana), das Wissen der erforderlichen Aufgaben (kicca nana) und das Wissen der Beendigung der Aufgaben (kata nana).
 
Der Noble 8-fache Pfad
 
Der "Noble 8-fache Pfad" wird unterteilt in 3 Gruppen:
 
Weisheit, "panna"             [1]    Rechte Ansicht    
 
                                            [2]    Rechtes Denken
 
Moral, "sila"                     [3]    Rechte Sprache    
 
                                            [4]    Rechtes körperliches Tun
 
                                            [5]    Rechter Lebenserwerb
 
Meditation, "samadhi"     [6]    Rechte Bemühung    
 
                                            [7]    Rechte Achtsamkeit
 
                                            [8]    Rechte Konzentration
 
Der Noble 8-fache Pfad im Detail.
[1]    Rechte Ansicht (Samma Ditthi)
Alles beruht auf Aktion (Karma), Bedingung / Kondition (Paccaya) und Resultat (Vipaka). Mit Aktion ist Absicht gemeint, was bedeutet; alles, was absichtlich gedacht, gesprochen und getan wird, setzt einen Bedingungs- oder Werdeprozess in Gang. Sobald dann die nötigen Konditionen gegeben sind, erfolgt das Resultat.  
 
Alles Dasein ist "Nicht-Selbst", "nicht Dauerhaft" und "Leidvoll."  Da alles Dasein "Nicht-Selbst" ist, ist es "nicht Dauerhaft". Da alles Dasein "nicht Dauerhaft" ist, ist es "Leidvoll", wenn man am Dasein anhaftet. Anhaftung und Leiden treten immer gemeinsam auf. Ohne Anhaftung entsteht kein Leiden. 
Das Erkennen des Leidens, das Erkennen der Leidensentstehung, das Erkennen der Leidensaufhebung, das Erkennen des zur Leidensaufhebung führenden Pfades. Das gilt als rechte Ansicht (Erkenntnis).
[2]    Rechtes Denken (Samma Sankappa)
Die Entscheidung, sich von einem durch Genussucht, Lust und Gier bestimmten Leben abzuwenden. Es bedeutet auch die Achtung gegenüber allen anderen Lebewesen, die Absicht der Nicht-Schädigung. Entsagendes Denken, hassloses Denken, friedfertiges Denken. Das gilt als rechtes Denken (Gesinnung).
 
[3]    Rechte Sprache (Samma Vaca)
Rechte Sprache soll rein und nicht schädlich sein. Unreine Sprache ist: lügen, also mehr oder weniger, als die Wahrheit sagen; mit Gemunkel Zwietracht unter Freunde säen; üble Nachrede und Verleumdung; harte Worte, die andere nur verstören und keinerlei Nutzen bringen; leerer Tratsch und sinnloses Geschwätz, mit dem man anderen und sich selbst die Zeit stiehlt und Verrat. Man soll nur das Rechte zur rechten Zeit sprechen, ansonsten schweigen. Das gilt als rechte Sprache.  
 
[4]    Rechtes (körperliches) Tun (Samma Kammanta)
1.    Man soll anderen Lebewesen weder Schaden zuzufügen, noch töten. Man soll voller Güte sein, und stets das Wohl aller Lebewesen im Sinne haben, ohne Arglist, ein reines Leben leben, indem man die 5 - 8 - 9 Gebote einhält.
2.    Man soll nichts nehmen, was anderen gehört und nicht freiwillig gegeben wurde.
3.    Man soll kein körperliches "sexuelles" Fehlverhalten begehen. Man soll nicht mit Personen sexuell verkehren, die noch unter dem Schutz der Eltern, Geschwister oder Verwandten stehen. Man soll nicht mit verheirateten Männern oder Frauen sexuell verkehren oder mit Frauen, die schon an einen anderen Mann gebunden sind. Das gilt als rechtes Tun.
 
[5]    Rechter Lebensunterhalt (Samma Ajiva)
1.    Es sollte eine Tätigkeit sein, bei der man die ersten fünf Gebote nicht verletzen muss, denn das würde bedeuten, dass man sich selber oder anderen Lebewesen schadet.
2.    Man sollte auch nichts tun, was andere dazu verleitet die Gebote zu brechen, denn dadurch entstünde ebenfalls Schaden.
3.    Man sollte seinen Lebensunterhalt nicht durch Täuschung, Verrat, süßes Gerede, Tricks, Wucher oder sonstigen Schwindel erwerben.
4.    Unser Lebensunterhalt sollte für andere Lebewesen weder direkt noch indirekt schädlich sein. Durch das Meiden von Berufen oder Tätigkeiten die anderen Lebewesen Unheil bringen, wie Metzger, Fischer, Jäger, Menschen -Waffen -Drogen -Alkohol -Gifthändler, Prostitution und Soldat.
Wo die Absicht besteht, eine nützliche Rolle in der Gesellschaft zu spielen, um sich selbst zu ernähren, und anderen helfen zu können, da ist die Arbeit, die man tut der rechte Lebenserwerb. Der edle Mensch gibt einen verkehrten Beruf auf und erwirbt seinen Lebensunterhalt durch rechte Beschäftigung. Das gilt als rechter Lebensunterhalt.
 
[6]    Rechtes Bemuehen (Samma Vayama)
Der Geist muss unter Kontrolle gebracht werden, damit er nicht von einem Gedanken, von einem Objekt zum anderen springt.
Der Mensch erzeugt in sich den Willen, strengt sich an, setzt seine Tatkraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft, "um die noch nicht aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge nicht aufsteigen zu lassen" ... "um die bereits aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge zu überwinden" ... "um die noch nicht aufgestiegenen heilsamen Dinge zum Aufsteigen zu bringen" ... "um die bereits aufgestiegenen heilsamen Dinge zu erhalten, nicht schwinden zu lassen, sondern zur Zunahme, Entwicklung, vollen Entfaltung zu bringen." Das gilt als rechte Anstrengung.
 
Buddha nennt zusammenfassend vier Arten des rechten Bemühens:
a)    verhindern, dass sich ungute und abträgliche Zustände einstellen;
b)    von ihnen loslassen, falls sie sich einstellen;
c)    zuträgliche Verfassungen, die noch nicht gegeben sind, allmählich herbeiführen;
d)    diese ohne Unterbrechung beibehalten, so dass sie sich entfalten und zur Vollendung heranwachsen können.
 
[7]    Rechte Achtsamkeit (Samma Sati)
Rechte Achtsamkeit bedeutet, das stetige Achthaben auf die 4 Fundamente der Achtsamkeit:
a) Körper, b) Gefühle, c) Gedanken (Geist) und d) Denkobjekte (Dhammas), im Sinne der vier edlen Wahrheiten.

Der edle Mensch weilt beim "Körper in Betrachtung des Körpers", eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt. Er weilt bei den "Gefühlen in Betrachtung der Gefühle" ... "beim Geist in Betrachtung des Geistes" ... "bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte", eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt. Das gilt als rechte Achtsamkeit.

a)    Körper-Achtsamkeit:
Man betrachtet den Körper, als nicht Dauerhaft, leidvoll, unkontrollierbar, unschön, unangenehm und Nicht-Selbst. Man empfindet den Körper, als nicht dauerhafte, schmerzhafte, unkontrollierbare, unschöne, unangenehme und selbstlose materielle Aggregate.

Man soll seine Aufmerksamkeit ständig dort haben, was man gerade tut, z.B. atmen, stehen, gehen, sitzen, liegen, essen, trinken, sehen, hören, riechen, schmecken, berühren, denken, lesen, schreiben, sprechen, zuhören sogar einschlafen, schlafen und aufwachen. Man betrachtet wie die Atmung (Atmungskörper) auf den physischen Körper wirkt oder beeinflusst.
 
b)    Gefühl-Achtsamkeit:
Während man den täglichen Tätigkeiten nachgeht, tauchen Gefühle auf: 1. angenehme Gefühle, 2. unangenehme Gefühle und neutrale Gefühle. Man betrachtet die Gefühle ebenfalls, als nicht Dauerhaft, leidvoll, unkontrollierbar, unangenehm und Nicht-Selbst. Gleichgültig welche Gefühle auftauchen, man muss wissen, "alles was zum leben kam (auch Gefühle), wurde geboren und vergeht. Nichts bleibt für immer."
 
c)    Gedanken (Geist) - Achtsamkeit:
Man betrachtet den Geist lediglich als einen Denkprozess und als Bewusstsein, welches nicht Dauerhaft, leidvoll, unkontrollierbar, unangenehm und Nicht-Selbst ist.
Man stellt auch hier fest, dass "alles was zum leben kam (auch Gedanken), wurde geboren und vergeht. Nichts bleibt für immer."
 
d)    Gedanken-Objekt-Achtsamkeit:
Man betrachtet Gedanken-Objekte lediglich als natürliche Phänomene, wie: sehen, hören, riechen, schmecken und denken.
 
Durch "Rechte Achtsamkeit" überwindet man Begierden und Kummer / Trauer in der Welt der Gefühle, in der Welt des Geistes, in der Welt der Gedanken-Objekte und  in der Welt der 5 Aggregate (Khandas).

Zusammengefasst bedeutet Rechte Achtsamkeit:

[8]    Rechte Konzentration/Meditation (Samadhi - Vipassana)
Der Mensch verweilt abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Geisteszuständen, im Gewinne der von Gedankenfassen und Überlegen begleiteten, durch Abgeschiedenheit gezeugten, von Verzückung und Glück erfüllten ersten Vertiefung.
Rechte Sammlung findet ihren Höhepunkt in der meditativen Versunkenheit, und entsteht dadurch, dass wir das Gewahrsein "von Augenblick zu Augenblick" und zwar "hier und jetzt" möglichst lange aufrechterhalten. 
 
Um Nibbana (das endgültige verlöschen des Leidens) zu erreichen, muss man also:
Samatha (Geistesruhe) praktizieren,
Vipassana (Klarblick) praktizieren,
die vier Vertiefungen (Jhana) entwickeln,
Vipassana-Nyana (Klarblickswissen) entwickeln,
die wahre Natur der Dinge sehen und verstehen!
 
 
Der "Noble 8-fache Pfad als Graphik
 
Der hier graphisch dargestellte 8-fache Pfad beginnt bei "Kontakt und Gefühlen."
Für Kontakt sind jeweils 4 (5) Bestandteile erforderlich:
Auge – Objekt – Licht – Bewusstsein - (Wissen.) 
Ohr – Geräusch – Raum – Bewusstsein - (Wissen.)
Nase – Geruch – Luft – Bewusstsein - (Wissen.)
Zunge – Geschmack – Wasser – Bewusstsein - (Wissen.)
Körper – Berührungsobjekt – Bewegung – Bewusstsein - (Wissen.)
Geist – Gedanke (Formation) – Türe (zu Bhavanga) – Bewusstsein - (Wissen.)
"Bhavanga = Unterbewusstsein"
 
Ist im Moment von Kontakt und Gefühlen "Richtiges Verständnis" / "Richtige Ansicht" der Führer, so werden alle Faktoren unserer Existenz richtig sein und das Resultat ist "Nicht - Leiden."  
 
 
Ist im Moment von Kontakt und Gefühlen "Falsches Verständnis" oder "Falsche Ansicht" der Führer, so werden alle Faktoren unserer Existenz falsch sein und das Resultat ist "Leiden."

1.         Grund für Unwissenheit (Avija) sind die 5/6 Behinderungen:

2.                  Grund für 5/6 Behinderungen sind 3 Fehlverhalten in Gedanken, Worten und Taten.
3.                  Grund für 3 Fehlverhalten ist mangelnde Kontrolle von Gedanken, Worten und Taten.
4.                  Grund für mangelnde Kontrolle ist mangelnde Achtsamkeit.
5.                  Grund für mangelnde Achtsamkeit ist mangelndes Jonisomanasikara.
6.                  Grund für mangelndes Jonisomanasikara ist kein Vertrauen.
 
Vertrauen ist einer von 7 edlen Schätzen:
1. Vertrauen,
2. Moral,
3. Scham vor unedlen Gedanken, Worten und Taten,
4. Angst (Furcht) vor unedlen Gedanken, Worten und Taten,
5. Lernen oder hören von Dhamma,
6. Spenden oder freiwilliges Geben,
7. Wissen oder Weisheit.
Mangelndes Vertrauen verhindert Dhamma zu lernen oder zu hören.
Keine guten Freunde verhindert ebenfalls Dhamma zu lernen oder zu hören.
Keine guten Freunde, weil man nicht einem entsprechenden (Buddhistischen) Land geboren wurde oder lebt.
Nicht in einem Buddhistischen Land geboren zu sein oder zu leben, weil man nicht genug Verdienst (Merit) angehäuft hat.
 
Die Buddhistischen Lehren sind nicht einfach zu verstehen
 
Kommentare belegen, dass die Doktrien (Buddhistische Lehren) nicht einfach zu verstehen sind. Die folgenden 4 Hauptthemen sind sehr tiefgründig:
Die 4 edlen Wahrheiten.
Es ist schwierig, die Wahrheit von Leiden, die Ursache von Leiden, die Auflösung von Leiden und den Weg zur Aufhebung von Leiden zu verstehen. Es ist schwierig diese Wahrheiten anzuerkennen, aber noch schwieriger sie anderen zu lehren.
Die Natur von Lebewesen.
Es ist schwierig zu verstehen, dass ein Lebewesen lediglich ein sich ständig wandelnder psycho-physischer Prozess (natürliches Phänomen) ist, ohne ein fortdauerndes Selbst, welches die Zukunft festlegt. Die Zukunft legt jedes Lebewesen selber fest und zwar nach vorausgegangenen (absichtlichen) Gedanken, Worten und Taten.
Die Natur der Wieder - Geburt.
Es ist schwierig zu verstehen wie Wieder - Geburt entsteht, durch Verunreinigungen des Geistes und vorausgegangenem Karma, ohne dass Geist oder Eigenschaft vom vorherigen Leben ins neue Leben wechseln. Die treibende Kraft zur Wiedergeburt ist Karma. Es geht nichts von einem Leben, in ein nächstes Leben. Im Moment, wo neues Leben entsteht, ist man zwar kein Anderer, aber auch nicht der Gleiche.
Die bedingte Entstehung.
Bedingtes Entstehen ist ebenfalls nicht einfach zu begreifen, weil es die drei vorausgegangenen Lehren einschließt. Vorwärts betrachtet umfasst es die ersten beiden der vier edlen Wahrheiten, die Natur von Lebewesen und Wiedergeburt. Bei rückwärtiger Betrachtung umfasst es die beiden letzten der vier edlen Wahrheiten.
Aus genannten Gründen ist es sehr schwierig die Lehren zu verstehen und zu lehren. Für jemand der weder Einsicht in Nirvana hat, noch die Schriften kennt, sind die Lehren mehr oder weniger bedeutungslos. Für jemanden der den Pfad schon betreten, Einsicht in Nirvana oder die Tripitaka studiert hatte, ist es relativ einfach, und er/sie wird diesen Weg bis zum Ende gehen.
 
Nachdem Prinz Sidharta Erleuchtung, sprich Buddhaschaft erreicht hatte, kamen Ihm Bedenken, diese Doktrin zu lehren, die sie sehr tiefgründig seien und daher niemand verstehen würde. Erst, als Devas und Brahmas Buddhas Gedanken wahrnahmen und auf Ihn einsprachen: "Es gibt auch Lebewesen mit sehr wenig Staub auf den Augen, und diese Wesen würden Seine Lehren verstehen und ebenfalls Erleuchtung erreichen", fing Buddha an zu lehren und setzte das Rad des Dhamma in Bewegung.
   
Das 3-fache Training:
 
[1]    Moral (Sila):
Moral (Sila) liefert Hilfe und hat definitive Vorzüge für denjenigen, der innerhalb dieses Rahmens praktiziert. Die Vorzüge liegen in einem problemfreien Leben innerhalb der Gesellschaft, da wir uns unnützen Aktivitäten, wie:     man tötet oder schadet keinen anderen Lebewesen, man nimmt nichts, was nicht freiwillig gegeben wurde, man enthält sich körperlichem oder sexuellem Missbrauch, man spricht nur das Richtige, im richtigen Ton, zur rechten Zeit und man enthält sich dem Genuss und der Verteilung von Rauschmitteln und so weiter enthalten
Moral (Sila) gewährt uns die Freiheit, um in der Gesellschaft glücklich zu leben und andere werden durch unsere Praxis ebenfalls inspiriert. Manche nennen das: "Einfaches Leben mit hohem Denkwert."
Unsere Leben setzen sich zusammen aus zwei Faktoren: "Körper" + "Mentalität".
Sila erlaubt uns glücklich innerhalb der Gesellschaft zu leben. Wir sprechen hier von externem Glück. Zur gleichen Zeit können Körper und Mentalität in einem bangen oder erregten Zustand sein, trotz keinen Problemen in der Gesellschaft. Dieses Bangen oder Erregung kommt nicht von der Gesellschaft und ist auch kein innerlicher Faktor, sondern betrifft unsere Mentalität. Das kann der Fall sein, wenn man erfährt, dass ein Familienmitglied oder guter Bekannter plötzlich sehr krank wurde, oder wenn jemand kurz vor Prüfungen steht und ihm/ihr plötzlich in den Sinn kommt: "Habe ich überhaupt genug gelernt, um die Prüfung zu bestehen." Um dieses Bangen oder Erregung abzuschwächen, können wir den zweiten Faktor unseres Dreifachen Trainings, Samadhi zur Anwendung bringen. Samadhi wird das Bangen und die Erregung in Körper und Mentalität zur Ruhe bringen.
Die 5 – 8 – 10 Gebote
 
Die Gebote sind keine Gesetze, sondern Regeln zum "freiwilligen" Selbst-Training die zu Moral und richtigem Verhalten führen. Da niemand alleine lebt, sondern in einer Gesellschaft ist "Selbstbewusstsein", "Selbstkontrolle", "Anpassungsfähigkeit", "Gewaltlosigkeit" und "guter Wille" erforderlich.
Jeder sollte liebenswürdig, anständig und achtsam sein. Dadurch wird erreicht, dass die Gesellschaft in Frieden und gegenseitiger Achtung und Vertrauen lebt.
Jemand der das Buddhistische Leben lebt, sollte sich befreien von "Übel Tun", "erbaulich denken, sprechen und handeln" sowie "den Geist trainieren, indem er ihn von Verunreinigungen befreit."
 
Die ersten 5 Gebote: (grundsätzlich und immer für alle)
1.    Nichts Lebendiges töten oder Schaden zufügen: >> Dieses Gebot fördert Wohlwollen, Mitgefühl und Freundlichkeit, sich selber und anderen Lebwesen gegenüber.
2.    Nicht stehlen, d.h., nichts nehmen, was nicht freiwillig gegeben wurde: >> Dieses Gebot entwickelt Großzügigkeit, selbstlosen Service, Nicht-Anhaftung, Zufriedenheit, Aufrichtigkeit und rechten Lebenserwerb.
3.    Kein körperliches (sexuelles) Fehlverhalten: >> Dieses Gebot kultiviert Selbstbeherrschung, Meisterung der Emotionen und Sinne, Verzicht und Kontrolle der Sinnesbegierden.
4.    Vermeiden von Lüge. Vermeiden von Zwischenträgerei. Vermeiden von roher Rede. Vermeiden von törichter Rede.: >> Dieses Gebot fördert die Entwicklung von Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit und moralischer Redlichkeit.
5.    Keine berauschenden Mittel zu sich nehmen oder an andere verteilen: >> Dieses Gebot fördert Achtsamkeit und Klarheit des Geistes und Weisheit.
 
Zum ersten Gebot wird oft kritisiert, dass man kein Tierfleisch essen darf. 
Dazu folgendes:
a)          Ein Mönch oder jemand, der den Dhamma sehr ernst nimmt und entsprechend praktiziert, sollte in drei Fällen kein Fleisch essen:
1.          Wenn man weiß, dass ein Tier für einen selber geschlachtet wurde.
2.          Wenn man sieht oder hört, dass ein Tier geschlachtet wurde.
3.          Wenn man annimmt / vermutet, dass ein Tier für einen selber geschlachtet wurde.
 
b)         Buddha sagte auch, dass 10 Sorten von Fleisch nicht gegessen werden sollte, zum einen zum Selbstschutz, zum anderen aus Selbst-Respekt: das Fleisch von Menschen, Elefanten, Pferden, Hunden, Schlangen, Löwen, Tigern, Wildschweine, Hyänen und ein Art von Drachen. Manche Tiere greifen Menschen an wenn sie den Geruch von Fleisch ihrer eigenen Spezies wahrnehmen.
 
c)         Zum Töten gehören 5 Faktoren, d.h. erst wenn folgende 5 Faktoren vorhanden sind, ist der Akt des Tötens im Sinne von Karma erfüllt:
a)      Es muss sich um ein lebendiges Wesen handeln.
b)     Man muss wissen, dass es ein lebendiges Wesen ist.
c)      Es muss die „Absicht“ des Tötens vorhanden sein.
d)     Es muss entweder eine physische oder verbale Aktion getätigt worden sein.
e)      Das Lebewesen muss tot sein.
 
Folgende Gebote können an bestimmten Tagen einhalten werden, oder wer sich von weltlichen Dingen befreien will:
6.    Nach der Mittagsstunde keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen: >> Das fördert die Disziplin und schwächt die Angewohnheit abends zu essen, was lediglich zur Unterhaltung dient, nicht der Erhaltung des Körpers. Anstatt Zeit vergeuden mit essen, kann man meditieren oder Dhamma studieren. Wenn man selber weniger isst, bleibt mehr für Andere übrig.
7.    Musik, Tanz und Schauspiel meiden. 
8.    Sich des Gebrauchs von Duftessenzen und Schmuck enthalten: >> Die im 7. und 8. Gebot genannten Punkte dienen lediglich zur Befriedigung der Sinne. Sinnesbefriedigung ist nur von kurzer Dauer und verlangt schon sehr bald nach mehr Befriedigung.
9.    Nicht in hohen weichen Betten schlafen: >> Auf einer harten Unterlage zu ruhen fördert die Achtsamkeit während man ruht und verhindert die Bindung und Anhaftung an weiche und angenehme Gefühle während und nach dem Schlafen.
 
Wer in einem Tempel leben wird, sollte alle 9 Gebote einhalten:
10.    Die Berührung mit Geld und anderen Wertgegenständen meiden. >> Das verhilft dazu, sich von unnötigen weltlichen Dingen zu trennen. Es erinnert uns daran, dass wir die Welt eines Tages so verlassen werden, wie wir gekommen sind.
 
[2]    Konzentration, (Samadhi):
Samadhi bedeutet übersetzt, ein mentaler Zustand, wobei der Geist ruhig und auf einen Punkt fixiert ist. Die Qualitäten dieses mentalen Zustandes sind: Reinheit, Stabilität, Wachsamkeit und Aktivität.

Im Buddhismus unterscheidet man zwei Körper: einen "Fleisch und Blut Körper" und einen "Atmungskörper." Der Fleisch und Blut Körper wird beeinflusst und kontrolliert vom Atmungskörper. Der Zustand des Körpers ist demnach abhängig vom Zustand der Atmung.

Nachdem man für eine Weile regelmäßig und lang ein- und ausgeatmet hat, wobei der Geist auf einen Punkt gerichtet war, beginnen Körper und Geist sich zu beruhigen. Wenn Körper und Geist sich beruhigt haben, entsteht Verzückung und Freude, als Resultat der Konzentration - Meditation. Das ist lediglich Verzückung und Freude des Nervensystems, ein physikalisches Gefühl. An diesem Punkt wird man feststellen, dass es zwei Arten von Freude gibt: Freude von Sensualität und Freude vom praktizieren von Konzentration - Meditation. Freude durch Sensualität ist sehr kurzlebig und wirkt erschöpfend auf Körper und Geist. Freude durch Konzentration - Meditation ist ruhiger und raffinierter. Körper und Mentalität sind ruhiger und angenehme Gefühle entstehen. Man kann sagen, man hat "Ceto-Vimutti" erlebt, die Befreiung des Geistes, "Raga" (Lust, Gier und Leidenschaft) sind überwunden. "Ceto-Vimutti" ist der höchste Vorzug den man durch Konzentration - Meditation erreichen kann.

[3]     Weisheit oder Einsicht  (Vipassana):
Der dritte Faktor, spirituelle Leiden oder Nicht-Leiden sind abhängig von Weisheit (Panna). Im Buddhismus gibt es zwei Ebenen von Weisheit oder Rechtem Verstehen: a) Weisheit durch die Vier edlen Wahrheiten (Ariya Sacca), b) Weisheit durch das Gesetz der bedingten Entstehung (Paticca-Samuppada).
 
Weisheit durch die Vier edlen Wahrheiten ist wie folgt:
1.    Durch spirituelle Erfahrung den Zustand von Leiden erkennen: Zustand von Qual und Sorge, die Unfähigkeit von wahrem Frieden zu erlangen, sowohl bei positivem, als auch negativem Zustand des Geistes.
2.    Erkennen der Gründe für Leiden: Leiden entstehen durch Wünsche und Anhaftungen im Moment von Kontakt und Gefühlen, welche ihren Ursprung in Unwissenheit oder Missverständnis haben, und führen zu verschiedenen Arten von Leiden.
3.    Erkennen von Nirodha, als ruhigen, klaren und kühlen Geist, erreicht durch das Praktizieren des Noblen 8-fachen Pfades (Ariya-Macca). Nur jemand der sorgfältig die Vier Edlen Wahrheiten (Ariya-Sacca) erkannt hat, kann richtig handeln, d.h., Noblen den 8-fachen Pfad gehen.
 
Weisheit durch das Gesetz der Abhängigen Entstehung, Paticca-Samuppada ist wie folgt:
"Der originale Geist ist leuchtend", und Leiden entsteht in Übereinstimmung mit dem Gesetz der abhängigen Entstehung, was bedeutet: "Durch Kontakt entstehen Gefühle. Wenn Anhaftung zu den Gefühlen eintreten, entsteht Leiden. Wenn keine Anhaftung zu den Gefühlen eintreten, entsteht kein Leiden."

Beispiel 1:    Wenn wir hören, dass jemand Lügen über uns erzählt, entstehen unangenehme Gefühle. Wenn wir festhalten an diesen Gefühlen, entsteht Leiden, da der Geist bedeckt ist mit Zorn und Abneigung. Wenn wir unterlassen daran festzuhalten, entsteht kein Leiden. Der Geist bleibt leer und frei von Leiden.

Beispiel 2:    Wenn uns jemand belohnt für gute Leistung, entstehen angenehme Gefühle. Wenn wir festhalten an diesen Gefühlen, entsteht Leiden, da der Geist bedeckt ist mit Begeisterung und Aufregung. Wenn wir unterlassen daran festzuhalten, entsteht kein Leiden. Der Geist bleibt leer und frei von Leiden, als Resultat von "Weisheit - Kontakt". Der tiefe Geist wurde nicht gestört.

Es gibt drei weitere Arten von Weisheit:
1.    Weisheit durch Hören und Lesen (Suta-Maya-Panna). Diese Art von Weisheit ist nur oberflächlich, nicht persönliche Erfahrung. Höhere Weisheit entsteht nicht durch nachdenken über Abhidhamma - Texte. Mit der Zeit wird das vergessen.

2.    Weisheit durch Denken, Betrachtung oder Kontemplation (Cinta-Maya-Panna). Wenn der Pfad praktiziert, bzw. gegangen wurde, so vertieft sich mit der Zeit das Wissen und Gedanken, Betrachtung und Kontemlpation werden ersetzt durch persönliche Erfahrungen über nicht Dauerhaftigkeit (Anicca), Leiden (Dukkha) und Nicht-Selbst (Anatta).

3.    Weisheit durch Erkenntnis (Bhavana-Maya-Panna). Diese Form von Weisheit ist das endgültige Resultat oder Vorzug von Meditation - Praxis. Hier erkennen wir persönlich durch spirituelle Erfahrungen, dass die Charakteristik aller Gefühle und konditionierten Emotionen nicht Dauerhaft (Anicca), Leiden (Dukkha) und Nicht-Selbst (Anatta) sind. Wir erfahren, dass wenn wir an Gefühle anhaften, Leiden entsteht. Wenn wir nicht an Gefühle anhaften, entsteht kein Leiden.
Das ist die tiefgründigste Erkenntnis, endgültige Weisheit (Panna). Dadurch ist der Noble 8-fache Pfad (Ariya-Magga) beendet. Wir haben in diesem Moment das Gesetz der Abhängigen Entstehung (Paticca-Samuppada), die Vier Edlen Wahrheiten (Ariya-Sacca) und Nirodha oder Nirvana erkannt.
 
[4]    Achtsamkeit "Sati" (äußerer Kreis):
    Achtsamkeit bedeutet etwas im Geist haben oder in den Geist bringen. Sich an sich oder etwas erinnern, z.B. das was man gerade tut oder tun will. Status von Erinnerung, nicht verschwinden oder nicht vergessen.
    Achtsamkeit ist bei jedem Menschen zu einem gewissen Grad vorhanden. Was hier gemeint ist, ist Achtsamkeit in Bezug auf das 3-fache Training: Moral, Konzentration und Weisheit. In umgekehrter Reihenfolge: Weisheit, Konzentration und Moral. Durch Achtsamkeit weiß man, ob "weise" "Konzentration" auf "moralische" Werte wie: Gedanken, Worte und Taten vorhanden ist. Achtsamkeit sollte nicht nur während der Meditation: Stehen, Gehen, Sitzen und Liegen vorhanden sein, sondern während sämtlichen mentalen und körperlichen Aktivitäten, vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Fortgeschrittene können sogar während dem Schlaf achtsam sein.
    Yoniso-Manasikara: "weise, fachgerechte Betrachtung" ist ein weiterer wichtiger Aspekt im 3-fachen Training, rangiert zwischen Achtsamkeit und Weisheit und stellt deren Verbindung dar. Yoniso-Manasikara dient als Wegbereiter für Weisheit oder öffnet Raum in dem Weisheit reifen kann. Es ist dasjenige, welche den Strom von Gedanken in die richtigen Bahnen leidet, sodass Weisheit damit arbeiten kann und Resultate erzielt. Es hat somit Vorrang vor Weisheit. Yoniso-Manasikara findet Anwendung sowohl im täglichen Leben, als auch bei Vipassana-Meditation.
    Beispiel:    Jemand fährt mit einem Boot in einem Fluss, um am Ufer Gras oder Blumen zu ernten. Um das Boot ruhig zu halten, wird es festgebunden oder ein Anker gesetzt. Mit einer Hand sammelt und umfasst man nun die Gras- oder Blumenhalme und hält sie so, dass man mit der anderen Hand, in der man ein Messer zur Ernte hält, die Halme abscheiden kann.
    Erklärung:    Das Boot ist der Geist. Der Anker der das Boot festhält, ist Achtsamkeit. Die Hand welche die Halme umfasst und zum abschneiden hinhält, ist Yoniso-Manasikara. Die andere Hand welche das Messer hält und die Halme abschneidet, ist Weisheit.
    Appamada: ist ein weiterer sehr wichtiger Aspekt im dreifachen Training, und bedeutet "Eifer, Ernsthaftigkeit, Nicht-Laxheit." Es kann verstanden werden, als das Fundament allen Fortschrittes. Appamada ist von zentraler Wichtigkeit im ethischen System und wird gewöhnlich definiert, als "nicht getrennt sein von Achtsamkeit." Der Begriff Appamada kann erweitert werden, als ständiges Bemühen und Umsicht, dass man nicht in schlechte Wege stolpert; ständig bemüht sein, um nicht eine Möglichkeit der Verbesserung zu versäumen; klares Gewahrsein von Dingen, die getan werden müssen und Dinge, die man besser nicht tut; keine Nachlässigkeit; die täglichen Aufgaben werden voller Aufrichtigkeit ausgeführt und unbeugsamer Mühe in Richtung Verbesserung. Bei richtigem Training arbeiten Appamada und Yoniso-Manasikara sehr eng zusammen. Beides sind interne Faktoren und bilden ein Paar mit dem äußeren Gegenstück, "Verbindung mit guten und noblen Freunden." Yoniso-Manasikara zählt zur Weisheit - Sektion; es ist ein Werkzeug das benutzt wird. Appamada zählt zur Konzentration - Sektion; es ist dasjenige, welches den Einsatz von Yoniso-Manasikara regelt, es drängt nach dessen Einsatz und inspiriert uns kontinuierlich vorwärts zu gehen.
 
Drei Perioden von Verunreinigungen des Geistes:
1.    Ausaya-bumi: das schlummernde Stadium, die innen wohnende Tendenz von Verunreinigungen, d.h. die Verunreinigungen liegen schlummernd im Lebens-Kontinuum (bhavanga – Unterbewusstsein). Diese Verunreinigungen sind noch nicht in Existenz getreten, als Gedankenprozess innerhalb der drei Zeitphasen.
 
2.    Pariyuthana-bhumi: das Stadium von mentaler Beteiligung oder Zwangteilnahme durch das Auftreten von verunreinigten Gedankenprozessen, d.h. die Verunreinigungen steigen auf aus dem schlummernden Stadium und machen sich selbst sichtbar, als Gedankenprozess an den Geistes - Türen. Wenn irgendein Objekt die Kraft hat zu erwachen, so produziert es Beunruhigung an einer der sechs Sinnes - Türen.
 
3.    Vitikkama-bhumi: das Stadium von tatsächlichem Aufstieg der Verunreinigungen in Worte und Taten, d.h. die Verunreinigungen werden so heftig und unkontrollierbar, dass sie üble Aktionen, Worte und Taten verursachen. Während wiederholter Existenzen von Verunreinigungen, ohne deren Anfang zu wissen, hat jede Entstehung von z.B. Gier, welche sich im Unterbewusstsein befindet, diese drei Perioden.
 
Im Buddhismus gibt es drei Arten von Training, um Verunreinigungen zu beseitigen oder auszuloeschen, wie folgt:
Moral (sila), Konzentration (samadhi) und Weisheit-Einsicht (Vipassana).
 
Moral (Sila) ist in der Lage das dritte Stadium (vitikkama-bhumi) von Verunreinigungen zu vertreiben. Somit verbleiben zwei Stadien unvertrieben. Die Verunreinigungen, welche durch Moral vertrieben wurden können jeder Zeit wieder entstehen und anhäufen, bis sie das Stadium von Aufstieg in Worte und Taten erreicht haben.
Konzentration (Samadhi) (durch erreichen des ersten, zweiten, dritten und vierten Jhana), ist in der Lage das zweite Stadium (pariyuthana-bhumi) von Verunreinigungen zu vertreiben, welche übrig blieben von Moral. Das sind mentale Beteiligungen durch üble Gedankenprozesse. Vertreibung durch Konzentration bedeutet, Verunreinigungen beiseite legen durch unterdrücken. Jhana kann verfügen, dass Verunreinigungen fuer eine gewisse Zeit nicht entstehen, da Meditation wirkungsvoller ist, Verunreinigungen zu bekämpfen, als Moral.
Weisheit-Einsicht (Vipassana), das "Wissen durch Einsicht" und das "Wissen welches zum übernatürlichen Pfad zählt", ist in der Lage das erste Stadium (anusaya-bhumi) von Verunreinigungen zu beseitigen, welche zurück blieben von Moral und Konzentration. Die Verunreinigungen, welche beseitigt wurden durch Weisheit - Einsicht, lassen nichts mehr zurück und entstehen nie mehr neu. Das beseitigen durch Weisheit - Einsicht hat den übernatürlichen Pfad erreicht, wie "Strom Eingänger", "Einmal Rückkehrer", "Nicht Wiederkehrer" und "Erleuchteter", es ist auch beseitigen durch auslöschen "samuccheda-phanna" genannt. Das beseitigen von Verunreinigungen beim Eingang in Nibbana ist "Nissarana - Wissen" genannt, die völlige Aufhebung von Verbindungen an Existenzen für immer.

Das Gesetz von Karma und (Vipaka)

Das Gesetz von Karma wirkt sich auf die ganze Welt, das Universum und jenseits aus, weil es ein natürliches Phänomen ist. Es ist ein Gesetz der Natur. Karma relativ betrachtet, bedeutet "absichtliche" Aktion, das beinhaltet körperliche-, verbale- und mentale Aktionen. Karma ist Aktion hervorgerufen durch Verunreinigung oder Unwissenheit. Das Gesetz von Karma ist nichts anderes, als das Gesetz der Natur, ausgedrückt durch Aktion. 
Auf Karma (Aktion) folgt immer eine Reaktion (Vipaka), entsprechend der dazwischenliegenden (24 Arten/Typen) Bedingungen / Konditionen. Alles was wir (nicht Arahanta) "absichtlich" denken, sprechen oder körperlich tun ist Karma. Auf gutes (kusala) Karma folgt immer gutes (kusala) Vipaka, auf schlechtes (akusala) Karma folgt immer schlechtes (akusala) Vipaka. Karma kann nicht ausgelöscht oder reduziert werden. Die Auswirkungen von Karma kommen entsprechend des ausgeführten Karmas zurück. Wann, wo und wie diese Auswirkungen zurück kommen ist unbekannt.
 
Karma ist verantwortlich für gute oder schlechte Geburt, gutes oder schlechtes Aussehen, Krankheit oder Gesundheit, Glück oder Unglück, Reichtum oder Armut, Lob oder Tadel. In Bezug auf absichtlich gedachte Gedanken, gesprochene Worte oder ausgeführte Taten, gibt es nichts, das nicht unter das Gesetz von Karma fällt. Ob man das weiß oder nicht weiß, ob man davon überzeugt ist oder nicht, ob man das versteht oder nicht, ob man das akzeptiert oder ablehnt spielt absolut keine Rolle.

Das Gesetz von Karma ist eine Formel, die in Bereich "Wissenschaft" fällt und jeder Aspekt kann bewiesen werden. 

Menschen führen Aktionen aus, aus Gründen des Überlebens oder sonstige Vorteile und sind somit beteiligt am Gesetz von Karma. Diese Aktionen können in drei Kategorien geteilt werden:

1.    Das Gesetz von Karma für das Überleben und wohlbefinden von Körper und mentalem Faktor.
Um den Körper in einem Zustand des Wohlbefindens zu halten, muss man sich entsprechend des Gesetzes von Karma verhalten. Wenn jemand gesund sein möchte, kann er die nötigen Konditionen schaffen, indem er nahrhafte Nahrung isst, Übungen macht und sich entsprechend ausruht. Das resultiert in guter Verdauung, fröhlichem Verhalten und frei sein von Krankheit. Wenn jemand einen scharfen Geist haben möchte, um gut zu studieren und braucht einen ruhigen Körper und Mentalität, so muss er Konzentration - Meditation üben oder Friedlichkeit entwickeln. Das Gesetz von Karma kann hier ausgedrückt werden als: "Ursachen bestimmen Auswirkungen. Auswirkungen korrespondieren mit Ursachen."
Hier betrachten wir das Überleben oder Wohlbefinden des körperlichen und mentalen Aspektes, nicht den spirituellen Aspekt.
 
2.    Das Gesetz von Karma zum Wohle der Gesellschaft.
Dieser Punkt betrifft die Gewaltlosigkeit innerhalb der Gesellschaft und deren Überleben. Wenn wir wollen, dass die Gesellschaft in Frieden und Harmonie lebt, so müssen wir Gutes tun und unterlassen von Übel tun. Das Gesetz von Karma auf dieser Ebene bedeutet: "Gute Aktionen bringen gute Resultate. Schlechte Aktionen bringen schlechte Resultate."
Indem die Gesellschaft Regeln festgelegt hat, was gut und schlecht ist, so haben Aktionen sofortige Konsequenzen. Die meisten Gesellschaften betrachten physische Gewalt, Diebstahl, Ehebruch, üble und unanständige Reden sowie den Konsum von Rauschmitteln, als schlecht. Jemand der dazu verleitet oder sich selber dazu hingibt, verursacht sofort schlechte Resultate, wie Aufruhr oder Unruhe in der Gesellschaft und negative Balance in sich selber.
Indem man anderen hilft, positiv und vorteilhaft zu anderen spricht, andere auf wahres und nützliches Bemühen hinweist, noble und weise Menschen respektiert, so wird das von der Gesellschaft als gut betrachtet. Jemand der solche Aktionen ausführt, veranlasst sofortige gute Resultate. Sie bewahren Gewaltlosigkeit, Frieden und Harmonie in der Gesellschaft. Es ist die Gesellschaft, die davon profitiert oder verliert. Wohlfahrt oder Abstieg einer Gesellschaft hängt demnach von guten oder schlechten Aktionen jedes Einzelnen ab.
 
3.    Das Gesetz von Karma für spirituelles Überleben.
Wer Wohlfahrt oder das Überleben des spirituellen Faktors fordert, den Status von "Nicht-Leiden", so ist es erforderlich die Gesetze von Karma zu studieren. Im Karma ist festgelegt wann Leiden ansteht und wann nicht. Das Gesetz von Karma ist das Gesetz der Natur, das Gesetz der Konditionen. Es ist nicht entstanden durch göttliches Vertrauen oder irgendeiner mysteriösen Macht. Leiden oder Nicht-Leiden ist lediglich ein Zustand des Geistes, wenn dort Verunreinigungen oder Nicht-Weise Absichten vorhanden sind. Es gibt kein "externes Wesen", welches Bestrafungen oder Belobigungen durchführt. Es kann beobachtet werden, dass die körperlichen und mentalen Faktoren der Menschen unterschiedlich sind. Der spirituelle Faktor ist jedoch bei allen gleich.
Der ursprüngliche Geist ist in seinem Wesen leuchtend/strahlend, mit weder Weisheit noch Verunreinigung. Wenn Sinnes-Kontakt entsteht durch Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper oder Geist und es ist keine Weisheit vorhanden, um den Geist auf dem Mittel-Weg zu halten, so wird er getäuscht und es entsteht Zuneigung, Abneigung oder Ungewissheit, abhängig von der Qualität der gemachten Erfahrungen. Wenn im Moment von Sinnes-Kontakt, Rechte Achtsamkeit und Weisheit - Absicht vorhanden sind, um den Geist auf dem Mittel-Weg zu halten, auf die eine oder andere Weise, so bleibt der Geist auf dem Mittel-Weg und es entstehen keine Verunreinigungen oder Leiden irgendwelcher Art. Das Gesetz von Karma auf dieser Ebene bedeutet:
"Unweise Absichten" oder "verunreinigte Aktionen" führen zu Leiden.
"Weise Absichten" oder Aktionen mit "Rechter Achtsamkeit" führen zu Nicht-Leiden.

Nicht-Leiden ist die Wohlfahrt oder Überleben des spirituellen Faktors. Leiden ist Krankheit des Geistes. Beides sind Resultate von Aktionen oder des Gesetzes von Aktion oder des Gesetzes von Karma auf dieser Ebene. Weise Absichten und Aktionen mit Rechter Achtsamkeit, welche nicht zu Leiden führen, können auch als das Ende von Karma, transzendieren von Karma, Nicht-Aktives Karma oder Sieg über das Gesetz von Karma bezeichnet werden.

Manche Leute sind verwirrt über Aktionen, welche sie in der Vergangenheit getan haben, indem sie glauben, diese Aktionen führen zu miserablen Zuständen und erfahren endlose Leiden. Um diese Verwirrung zu klären, müssen diese Leute die Wahrheit wie folgt erkennen: "In diesem Moment ist der Geist leer. Die vergangenen Aktionen haben keine Auswirkungen auf uns. Leiden entstehen nur dann wieder, wenn wir uns an die vergangenen Aktionen erinnern und Unweise an den entstehenden Gefühlen festhalten." Wenn wir nicht an diesen Gefühlen Unweise festhalten und begehen die gleichen Aktionen wieder, so bleiben wir im Zustand von Nicht-Leiden, was bedeutet, unser Geist befindet sich "jenseits von Karma."

Fünf kosmische miteinander wirkende Naturgesetze

Das Gesetz der Natur wurde von Buddhistischen Kommentatoren erklärt, dass es aus 5 getrennten Aspekten besteht. Zugrunde liegt das Prinzip von Ursache und Wirkung, welches in verschiedenen Arten von Abhängigkeit zum Ausdruck kommt. Alle Dinge existieren und funktionieren, oder hören auf zu existieren, abhängig von diesen 5 Aspekten, von natürlichen Gesetzmäßigkeiten. Das sind die Prinzipien, welche die Welt und alle Phänomene reguliert und kontrolliert. Der Ausdruck in Pali ist Niyama, was literarisch bedeutet "Gewissheit" der festgelegten Ordnung der Natur. Dementsprechend verhalten sich zwangsläufig bestimmte Konditionen zu entsprechenden Resultaten, und jede Bestimmung agiert gleichzeitig mit Anderen und wird entsprechend bestimmt.

Der erste Aspekt dieses natürliches Gesetzes ist die "physikalische anorganische Ordnung" (utuniyama). Dies betrifft physikalische Phänomene und entsteht auf Rechnung von natürlichen Konditionen, wie: Saison Zyklen, Hitze und Kälte, Regen und Schnee, Blumen blühen im Frühling und trocknen aus bei Dürre, Wachs schmilzt bei Hitze und verhärtet bei Kälte.

Der zweite Aspekt ist die "physikalische organsiche Ordnung" (bijaniyama). Das betrifft das Erbgut, die Übertragung von Erbgut und genetischem Prozess. Das Gesetz der physikalsichen Ordnung kann beobachtet werden in Phänomenen wie: Ein bestimmter Baum wächst von einem bestimmten Samen. Wie Früchte schmecken entsprechend ihrer Art. Wie Kinder Ähnlichkeiten mit ihren Eltern haben. Wie Tiere, Vögel und Insekten ausschauen, leben und sich verhalten gemäss ihrer Art.

Der dritte Aspekt dieses natürlichen Gesetzes betrifft die "Natur und Funktion des Geistes" (cittaniyama). Es betrifft z.B. den mentalen Empfang von Sinnes-Objekten, die Erfahrung von Sensationen, die verschiedenen mentalen Prozesse die entstehen von Moment zu Moment, das Entstehen und Vergehen von Bewusstsein, die Eigenschaft des Geistes und die Begleitumstände, hypnotische Erfahrungen und mentale Zustände auf verschiedenen Entwicklungsebenen.

Der vierte Aspekt betrifft die moralische Ordnung. Das ist das "Prinzip von Karma, dem Gesetz von Ursache und Wirkung" (kammaniyama). "Karma" bedeutet Aktion / Ursache. "Vipaka" bedeutet Reaktion / Wirkung. Dieses Gesetz betrifft speziell absichtliche Aktivitäten und erklärt wie bestimmte Aktionen zu korrespondierenden Resultaten führen, warum Menschen mit besonderen charakterlichen Merkmalen geboren wurden und menschliches Verhalten im Zusammenhang von mentaler Veranlagung und entsprechender Vermehrung. Das Gesetz von Karma basiert auf dem grundsätzlichen Prinzip, dass alle Aktionen zwangsläufig zu Resultaten führen, in Proportion von Natur und Grad der Aktion.

Der fuenfte Aspekt des natürlichen Gesetzes betrifft die "Ordnung der Norm, das allumfassende Gesetz von Ursache und Kondition" (dhammaniyama). Dieses Gesetz reguliert und kontrolliert alle Phänomene und regiert die zusammenhängenden und gegenseitige Abhängigkeit aller Dinge. Diese Ordnung der Norm ist sichtbar, wie alle Dinge sich ändern und auflösen, wie Leben charakterisiert ist von Geburt, Alterung, Krankheit und Tod, wie alle existierenden Realitäten markiert sind von den drei Eigenschaften von "Impermanens, Leiden und Nicht-Selbst", wie das Gesetz der Schwerkraft funktioniert, wie Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht, wie die gesamte kosmische Ordnung existiert und funktioniert, usw.

Wie man hier sehen kann, ist Karma nur eines aus 5 natürlichen Gesetzen. Die einfache Annahme, dass alle Lebenserfahrungen auf Karma zurückzuführen sind, ist daher nicht korrekt. Verständnis dieser grundsätzlich unterschiedlichen Elemente in der physischen und psychischen Sphäre hilft zu verstehen, wie ein einzelnes Ereignis mehr, als eine Ursache haben kann und wie unterschiedliche Bestimmungen synchron beteiligt sein können, bei der Konditionierung eines speziellen Phänomenes oder Erfahrung. Gewöhnlich wenn mehr, als ein Prinzip tätig ist, so wird das dominierende hervortreten.

Beispiel:    Extreme Temperatur (utuniyama) kann den Geist (cittaniyama) beeinflussen, das Resultat kann sofortige Krankheit sein. Oder: Starke Willenskraft (cittaniyama) kann sich vorübergehend über negative Umwelteinflüsse (utuniyama) und karmische Resultate (kammaniyama) hinwegsetzen.

 
Zum dritten Aspekt "Funktion des Geistes"
auf menschlicher Ebene
 
Ein Objekt, das eines der Sinnenpforten berührt, kann Farbe, Klang, Geruch, Geschmack oder ein Körpereindruck sein. Jedes dieser Objekte ist rupa. Sie entstehen und vergehen wieder, fallen jedoch nicht so schnell fort wie nama. Diese rupa dauern „17 Bewusstseinsaugenblicke“ an. Wenn Kontakt zwischen einem Objekt und einem der Sinnestore besteht, entsteht das „panca-dvaravajjana-citta“ (aufmerkendes Bewusstsein an der Fünfsinnenpforte) nicht sofort. Zuerst entstehen 3 weitere bhavanga-citta. Die gesamte Reihenfolge verläuft wie folgt:
 
1.    Atita-bhavanga (das erste bhavanga-citta, das unterbrochen wird, d.h.: vergangener unterbewusster Daseinsstrom, der kurz vor einem Bewusstseinsprozess entsteht und wieder vergeht, indem ein Objekt durch eine der Fünfsinnenpforten erlebt wird.)
2.    Bhavanga-calana (vibrierendes bhavanga, es entsteht kurz bevor der Erkenntnisprozess im sinnlichen Bewusstseinsvorgang beginnt.)
3.    Bhavangupaccheda (gestautes bhavanga, “gefesselter, gestauter” Daseinsstrom. Der letzte Augenblick des Unterbewusstseins, bevor ein neuer Bewsusstseinsprozess beginnt. Das Bhavangupaccheda, das vor einer inneren Bewusstseinsphase entsteht, ist die „Geistprorte“jenes Prozesses.)
4.    Panca-dvaravajjana-citta (aufmerkendes Bewusstsein an der Fünfsinnenpforte)
5.    Dvi-panca-vinanna (Seh-hör-riech-schmeck-körperBewusstein, die “5 Bewusstseinspaare der Sinne”, wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und das Körperbewusstein. Von jedem Paar ist eines kusala vipaka das andere akusala vipaka.)
6.    Sampaticchana-citta (rezipierendes “auf-annehmendes” Bewusstsein, d.h.: Bewusstsein, das ein Objekt aufnimmt, also das Objekt rezipiert.)
7.    Satirana-citta (prüfendes Bewusstsein, prüfende Funktion des Bewusstseins.)
8.    Votthapana-citta (feststellendes oder entscheidendes Bewusstsein, die Funktion ist feststellen des Objektes.)
9.    Javana-citta (von 9 bis 15: kusala citta oder akusala citta, die das Objekt „durchlaufen”, im Falle von „Nicht-Edlen“.)
10.   Javana-citta
11.   Javana-citta
12.   Javana-citta
13.   Javana-citta
14.   Javana-citta
15.   Javana-citta
16.   Tadarammana-citta (16 und 17: registrierendes Bewusstsein, Funktion ist zurückhalten, speichern oder registrieren des letzten Citta in einem vollständigen und abgeschlossenen Bewusstseinsprozess.)
17.  Tadarammana-citta

Phra Acariya Mun Bhuridatto Thera

Phra Acariya Mun Bhuridatto Thera (Achan Mun) war der bekannteste Meditationsmeister seiner Zeit (1870 - 1949). Mit 15 Jahren wurde er Samanera (Novice), zwei Jahre spaeter verliess er auf Wunsch seines Vaters den Orden. Mit 22 Jahren konnte er dem Drang, ein bescheidenes Leben zu leben nicht mehr widerstehen und trat in Ubol Rajadhani (Nord-Osten Thailands) in den Moenchsorden ein. Achan Mun lebte die meiste Zeit in den Dschungeln unter wilden Tieren Thailands. Als er 1949 als Arahant verstarb, ging er in Parinibbana, d.h. er wird nicht "wieder"-geboren.

Meditation - Entwicklung des Geistes (Bewusstsein)

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Meditation: "Samadhi" und "Vipassana."
Eine dritte Art Meditation ist eine Kombination der beiden. Man beginnt mit Samadhi, bis man "Momentane - Konzentration" (khanika-samadhi) erreicht hat, d.h. bis Körper und Geist beruhigt sind. (Jhana ist nicht nötig für Vipassana.) Dann wechselt man zu Vipassana und beobachtet die Charakteristik der Dhammas (natürliche Phenomene), was zu Einsicht und Weisheit führt.
Man kann sooft hin- und her wechseln, bis man denkt, dass man genug meditiert hat, bzw. bis das momentane Meditations-Karma erschöpft ist und von selber aus dem meditativen Zustand erwacht.

a)    Konzentration Meditation (Samadhi).
Man unterscheidet dabei vier Arten von Konzentration: 
1. Momentane Konzentration (khanika-samadhi)
2. Eingangs- oder Zugangs Konzentration (upacara-samadhi),
3. Volle Konzentration (apana-samadhi) und 
4. Absorption (Jhana.)
 
Bei Beginn der Meditation ist der Geist und das Meditationsobjekt z.B. die Atmung noch getrennt. Durch Achtsamkeit bringt man den Geist zur Atmung. Der Geist wird sich anfangs von der Atmung immer wieder trennen und eigene Wege gehen. Durch Achtsamkeit bringt man den Geist aber immer wieder zurück zur Atmung, solange, bis man die Atmung "sehen" kann und das Gefühl hat, Geist und Atmung sind Eins. Man nimmt wahr, ob die Atmung schwer oder leicht, hart oder weich, lang oder kurz ist. Selbst wenn sich der Geist nur kurzfristig und nicht ganz von der Atmung trennt, nennt man diesen Zustand Momentane Konzentration (khanika-samadhi). In diesem Zustand kann sich die Atmung so verfeinern, dass man glaubt sie ist nicht mehr vorhanden. Man muss keine Angst haben, denn die Atmung ist immer noch vorhanden, nur nicht mehr wahrnehmbar. Die Achtsamkeit bleibt weiter auf das Meditationsobjekt gerichtet, obwohl keine Atmung mehr wahrnehmbar ist. Man untersucht den Geist und seine Herkunft. Wo entstehen Gedanken? Wie sind die Gefühle und Zufriedenheit, die man jetzt wahrnimmt? Jetzt findet man den Geist und richtet und richtet ihn zur Brust. Die angenehmen Gefühle, die der Geist jetzt erfährt, bringt man ebenfalls zur Brust und unterstützt sie mit Achtsamkeit, dadurch hält man diesen Zustand aufrecht, bis man Eingangs- oder Zugangs Konzentration erreicht. Warum ist der Geist in einem solchen Glückszustand? Weil der Geist sich gelöst hat von den 5 Behinderungen und ist frei von allen Bürden.

Hat man Eingangs- oder Zugangs Konzentration (upacara-samadhi) erreicht, so erfahren manche Meditierende strahlendes Licht, Lichtblitze oder sehen Farben. Sollte das nicht der Fall sein, so ist es auch in Ordnung. Bei der Meditation soll man keine Wünsche haben, indem man sich wünscht, das oder das zu sehen oder zu erfahren. Man soll nicht auf etwas spekulieren, dass etwas geschieht. Das Stadium von Ruhe und Frieden entwickelt sich von selber und was immer geschieht, soll geschehen. Man soll einfach beobachten und loslassen, sonst nichts. Manche Meditierenden spüren eine angenehme Kühle im ganzen Körper, bei manchen stellen sich die Haare, manche verspüren eine Vibration, manche spüren, als ob der Körper in Watte gehüllt ist. Jeder Meditierende kann diesen Zustand anders erfahren. Man kann diesen Zustand, als "Auftrieb des Körpers und Auftrieb des Geistes" nennen, wie ein Körper, der unter Wasser nach oben treibt.

Hält man diesen Zustand aufrecht und beobachtet weiterhin den Geist, so vertieft sich diese Friedlichkeit. Man hat das Gefühl, dass der physische Körper nicht mehr existiert, man spürt weder Arme noch Beine noch sonstige Körperteile. Hier entsteht die Versuchung, die Augen zu öffnen, um nachzuschauen, aber ist nicht nötig das zu tun. Anstatt dessen sollte man weiterhin den Geist betrachten und beobachten was für Objekte sich einstellen. Enorme Glückseeligkeit ist auffallend und strahlend vorhanden. Diesen Status wo der Geist gefesselt ist von Verzückung, frei von allen Behinderungen, nennt man Volle Konzentration (apana-samadhi). Hier gibt es weder Hunger noch Durst, kein Wollen externer Dinge, nur der Wunsch diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Alle weltlichen Belange befinden sich außerhalb des Geistes, Geschäfts- oder Arbeitsangelegenheiten sind komplett verschwunden.

Sollte dieser Zustand in vollendetem Glück aufrechterhalten bleiben und lässt man alles einfach los, so wird das Absorbtion (Jhana) genannt. Fortgeschrittene Praktizierende werden 4 Stufen von Konzentration "Jhana - Absorption" erleben:
1.    Im ersten Jhana ist der Geist charakterisiert von 5 Faktoren, wie:    a) anfängliche Anwendung des Geistes (vitakka), b) aufrechterhaltende Anwendung des Geistes (vicara), c) Verzückung (piti), d) Freude (sukha) und e) Ein - Punktheit (ekaggata).
2.    Im zweiten Jhana sind die ersten beiden Faktoren abgelegt, es bleiben noch:    Verzückung (piti), Freude (sukha) und Ein - Punktheit (ekaggata).
3.    Im dritten Jhana ist Verzückung (piti) abgelegt, es bleiben noch:    Freude (sukha) und Ein - Punktheit (ekaggata).
4.    Im vierten Jhana ist der Geist nur noch von zwei Faktoren charakterisiert:    Gleichmut (upekka) und Ein-Punktheit (ekaggata).
Diese vier Stufen von Jhana werden manchmal als "Jhana der Form" genannt oder bestimmtes Jhana (rupajhana), um sie von den formlosen Stufen von Jhana zu unterscheiden, welche mehr oder weniger die Fortsetzung des vierten Jhana sind. 
Die formlosen Jhana haben keine bestimmten Meditations-Objekte, sind aber um ein abstraktes Thema gebaut. Es sind: 
5.  die Sphäre von unendlichem Raum (akasanancayatana), 
6.  die Sphäre von unendlichem Bewusstsein (vinanancayatana), 
7.  die Sphäre von Leere (akincannayatana) und 
8.  die Sphäre von weder Wahrnehmung noch von Nicht-Wahrnehmung (nevasannanasannayatana).
Richtet man die Aufmerksamkeit auf die Atmung, so unterscheidet man zwei Arten:    Anapanasati und Anapanasati-Bhavana. Buddha verweilte darin regelmäßig, sowohl vor seiner Erleuchtung, als auch danach.
Anapanasati bedeutet:   Achtsamkeit auf die Atmung während man "Ein- und Ausatmet." Auf die Atmung achten bedeutet, man beobachtet den Atem wie er "Ein- und Ausströmt." Dabei weiß man, ob man "Lang", "Kurz", "Grob" oder "Fein" Ein- und Ausatmet. Man beobachtet nur die Aktivität der Atmung, als Resultat.
Anapanasati-Bhavana bedeutet:     Achtsamkeit mit der Atmung, während man "Ein- und Ausatmet". Man nimmt eine Wahrheit oder Wirklichkeit der Natur wahr, z.B. einen Gedanken oder Gefühl und beobachtet, untersucht und prüft diese Wahrheit oder Wirklichkeit innerhalb des Geistes "mit" jeder Einatmung und jeder Ausatmung. Achtsamkeit "mit" der Atmung erlaubt uns irgendeine natürliche Wahrheit "mit" jeder Ein- und Ausatmung zu betrachten.
Anapanasati-Bhavana ist vergleichbar mit Satipatthana, den vier Fundamenten der Achtsamkeit.
1.    Man betrachtet, den Körper im Körper. Das heißt, man beobachtet, wie die Atmung auf den physischen Körper wirkt. Man beobachtet die vier Körperhaltungen, stehen, gehen, sitzen und liegen. Man betrachtet die 32 Körperteile und analysiert die 4 physischen Elemente.
2.    Man betrachtet, Gefühle in Gefühlen. Das heißt, man beobachtet angenehme, unangenehme und neutrale Gefühle von Körper und Geist.
3.    Man betrachtet, den Geist im Geist. Das heißt, man beobachtet und kennt alle Konditionen des Geistes und weiß sie zu handhaben. Man kennte alle Stadien des Geistes wie: gierig oder nicht, hasserfüllt oder nicht, getäuscht/verblendet oder nicht, verkrampft oder beunruhigt, entwickelt oder unentwickelt, verständlich oder unverständlich, konzentriert oder unkonzentriert, frei oder unfrei.
4.    Man betrachtet Dhamma in Dhammas. Das heißt, man erkennt die Wahrheit in Allen Dingen. Man beobachtet, untersucht und prüft Körper, Gefühle und Geist und erkennt schließlich die Charakteristik, bei jedem "Einatmen und Ausatmen", speziell Gefühle von Verzückung und Glückseligkeit. Daran kann man feststellen, dass Alle Gefühle "Nicht-Dauerhaft", "Leidvoll" und "Nicht-Selbst" sind.
Man weiß ob eine der 5 Behinderungen [1] Sinnes-Begierden, [2] Böswilligkeit, [3] Trägheit, [4] Ruhelosigkeit und [5] Zweifel im Geist anwesend ist oder nicht , wie sie entstand, wie man sie handhabt und sie künftig nicht wieder auftaucht.
Man kennt die Natur der 5 einzelnen Khandas, wie sie entstehen und wie sie vergehen.
Man kennt die Basis aller 12 mentalen Aktivitäten: Auge und sichtbares Objekt, Ohr und Geräusch, Nase und Geruch, Zunge und Geschmack, Körper und Berührung sowie Geist und Geist-Objekt.
Man kennt die 10 Fußfesseln: [1] Glaube an Selbst, [2] Riten und Rituale und [3] Zweifel an den Lehren Buddhas, Dhamma und Sangha, [4] sinnliche Wünsche und [5] Ärger/Zorn, [6] Verlangen nach der Ebene von Form, [7] Verlangen nach der Ebene von Formlosigkeit, [8] Ruhelosigkeit, [9] Stolz/Ego, [10] Unwissenheit. Man weiß wie sie entstehen, wie man sie überwindet und dass sie künftig nicht wieder erscheinen.
Man weiß, ob einer der 7 Erleuchtungsfaktoren vorhanden ist oder nicht. Man weiß, wie sie entstehen und wie man sie voll entwickelt.
Man versteht jede einzelne der Vier Edlen Wahrheiten im Detail.
 
ANAPANASATI-BHAVANA-MEDITATION
 4x4 Gruppen - 16-Stufen Meditation
 
Gruppe 1 aus 4
Das Ziel der ersten Gruppe ist es Konzentration (samadhi) zu entwickeln. Auf dieser Stufe wird die Atmung raffiniert, damit sie feiner und ruhiger wird, mit dem Ziel samadhi zu entwickeln.
 
Stufe 1
Während man "lang aus- und einatmet" betrachtet man achtsam, "lang aus- und einatmen". (Achtsam betrachten heißt, es ist Achtsamkeit vorhanden in jedem Moment der Ein- und Ausatmung.)
Stufe 2
Während man "kurz aus- und einatmet" betrachtet man achtsam, "kurz aus- und einatmen".
Stufe 3
Während man "aus- und einatmet", erfährt man achtsam, Alle - Körper.
(Körper bedeutet hier den Atmungs-Körper. Speziell wie der Atmungs-Körper den Physischen - Körper konditioniert. Alle Körper zu erfahren/kennen bedeutet hier, dass man kurz-lang, grob-fein, ruhig - unruhig atmet und wie das den Physischen - Körper verändert.)
Stufe 4
Während man "aus- und einatmet" betrachtet man achtsam wie die Konditionen von Körper und Geist ruhiger werden.
(Wenn die Atmung ruhiger und feiner wird, so wird auch Körper und Geist ruhiger. Der Geist ist konzentriert auf einen Punkt (samadhi) und erreicht schließlich "Jhana.")  
 
Gruppe 2 aus 4
In den nächsten 4 Stufen untersucht oder betrachtet man Verzückung (piti) und Zufriedenheit (sukkha), welche durch den konzentrierten Geist entstehen. Auf diesem Wege lernt man was veranlasst zu denken, zu stören, mentale Unruhe und so weiter. Der Meditierende beginnt zu verstehen was den Geist konditioniert.
 
Stufe 5
Während man "aus- und einatmet" erfährt und beobachtet man achtsam "Verzückung (piti)."
(Verzückung ist ein Faktor von Absorption und man weiß wie Verzückung den Geist konditioniert mit jedem ein- und ausatmen.)
Stufe 6
Während man "aus- und einatmet" erfährt und beobachtet man achtsam "Zufriedenheit (sukkha)."
(Zufriedenheit ist ein anderer Faktor von Absorption und man weiß wie Zufriedenheit den Geist konditioniert mit jedem ein- und ausatmen.)
Stufe 7
Während man "aus- und einatmet" erfährt und beobachtet man achtsam die "Konditionierung" des Geistes.
(Verzückung und Zufriedenheit sind angenehme Gefühle. Zufriedenheit ist feiner, als Verzückung. Erkenne wie beide den Geist konditionieren. Bei jeder Ein- und Ausatmung wird der Geist in Aufregung, Sorge oder Turbulenzen versetzt.)
Stufe 8
Während man "aus- und einatmet" beruhigt man achtsam die "Geist-Konditionierung."
(Erkenne wie diese Gefühle den Geist immer weniger und weniger konditionieren, bis zu dem Moment wo der Geist von nichts mehr konditioniert wird. Erkenne, es gibt keine Gefühle, keine Wahrnehmung und keine Gedanken im Moment.)
 
Gruppe 3 aus 4
In den nächsten 4 Stufen wird speziell der Geist in seinen verschiedenen Erscheinungsformen untersucht und betrachtet. Man versucht den Geist auf die eine oder andere Art zu kontrollieren. Man betrachtet den Geist, wie es einem gerade gefällt.
 
Stufe 9
Während man "aus- und einatmet" beobachtet achtsam den Zustand des Geistes.
(Man kennt den Zustand des Geistes in jedem Moment: fleckenlos oder betrübt, ruhig oder aufgerührt. Fertig zur Untersuchung von Dhamma.)
Stufe 10
Während man "aus- und einatmet" erfährt man Freude im Geist.
(Man weiß wie der Geist den Status erreicht, um sich an Dhamma zu erfreuen.)
Stufe 11
Während man "aus- und einatmet" konzentriert man den Geist.
(Man beobachtet wie ein Experte den konzentrierten Geist, um die Charakteristik und deren Ausdehnung zu erkennen.)
Stufe 12
Während man "aus- und einatmet" befreit man den Geist (von Anhaftung).
(Man beobachtet den Geist, wie er frei ist von allen Anhaftungen. Man sieht die Charakteristik und Ausdehnung des Geistes und möglichen Anhaftungen.)
 
Wer Anapanasati-Bhavana praktiziert und nur tiefe Konzentration "Jhana" erwartet, hat das am Ende der 12ten Stufe erreicht. Sämtliche konditionierten Gefühle und Emotionen sind beruhigt und überwunden. Der Geist ist rein, stabil und aktiv, und kann durch nichts mehr gestört werden. Diese Stufe ist extrem tiefe Konzentration "Jhana."
Wer völlige Einsicht und Befreiung erwartet, der wechselt jetzt von "Samadhi" zu "Vipassana" und durchwandert die letzten 4 Stufen, wo man das Ende aller Anhaftungen (Nibbana) oder das Ende von Leiden (dukkha) erreicht, d.h. man erntet die Früchte (maggha-phala).
 
Gruppe 4 aus 4
In den letzten 4 Stufen untersucht und betrachtet man die "Nicht-Permanenz" in allen Dingen. Es ist eine Sache von "Einsicht – Vipassana (panna)" und nicht einfach eine Sache des Geistes (citta). Einsicht betrachtet die "Nicht-Permanenz" bis der Geist genug davon hat und sich loslöst, bis zum Punkt völliger Befreiung.
 
Stufe 13
Während man "aus- und einatmet" betrachtet man ständig "Nicht-Permanent" (in allen konditionierten Objekten.)
(Mit dem konzentrierten Geist untersucht man ständig die "Nicht-Permanenz", bis man mit jedem "ein- und ausatmen" die "Unzufriedenheit", "Nicht-Selbst" und "Leere" in allen Dingen erkennt.)
Stufe 14
Während man "aus- und einatmet" betrachtet man das Auflösen von Anhaftungen.
(Man untersucht und erfährt mit jedem "ein- und ausatmen" die Müdigkeit und leidenschaftslose Kondition des Geistes gegenüber allen Objekten, welche den Geist bisher getäuscht haben und anhaften ließen.)
Stufe 15
Während man "aus- und einatmet" betrachtet man die totale Auflösung von Anhaftungen.
(Untersuche und erfahre die komplette Auflösung von Anhaftungen; das ist "Nibbana"; das Ende von Leiden (dukkha). Bewahre es als konstantes Objekt des Geistes.)
Stufe 16
Während man "aus- und einatmet" betrachtet man "loslassen" von Anhaftungen.
(Untersuche und erfahre, dass alle konditionierten Objekte frei sind von Anhaftung. Das ist der Status der entsteht im Moment wo man die Früchte erntet (maggha-phala).
 
Nach der Stufe 4 gibt es 5 Techniken (Tricks) um die Atmung zu manipulieren oder zu beruhigen.
1.    Beim Einatmen konzentrieren wir uns auf den Naseneingang, und folgen, geistig, dem Atem bis in den Bauch. Beim Ausatmen konzentrieren wir uns auf den Bauch, und folgen, geistig, dem Atem bis zum Nasenausgang.
(Um diese Übung zu verstärken, kann man etwas kräftiger Ein- und Ausatmen, damit man die Atmung hören, und sich leichter darauf konzentrieren kann.)
2.    Wir stellen uns vor, dass wir als Wachposten am Naseneingang sitzen. Wir beobachten wie die Atmung zuerst in die Nase strömt, und dann wieder aus der Nase strömt. Wir folgen der Atmung nicht, sondern bleiben geistig am Nasen-Ein/Ausgang sitzen und beobachten nur "Einatmung/Ausatmung." Wenn wir uns achtsam auf die Einatmung und Ausatmung konzentrieren, dann hat der Geist keine Möglichkeit herumzuwandern.
3.    Nachdem wir uns lange genug als Wachposten am Nasen Ein/Ausgang geübt haben, lassen wir dort am Nasen Ein/Ausgang ein geistiges Bild entstehen. Dieses Bild kann verschiedene Formen haben, z.B., ein Kristall, eine Kugel, eine Sonne, ein Mond, eine weiße Wolke, es kann farbig sein, ein Tropfen, es kann glitzern. Verschieden Leute sehen verschieden Dinge. Der Geist lässt diese Bilder entstehen, um die Achtsamkeit auf diesen Punkt gerichtet zu halten.
4.    Jetzt werden wir das geschaffene Bild kontrollieren. Wir konzentrieren uns auf das entstandene Bild, wie immer es aussehen mag. Unser Geist, der jetzt sehr ruhig und friedvoll ist, verursacht, dass sich das geistige Bild verändert. Es verändert sich mit jedem Ein- und Ausatmen. Der Geist des Meditierenden kann das Aussehen des geistigen Bildes verändern, z.B., kleiner, größer, Veränderung der Farbe, der Form. Es kann sich bewegen.
 
WICHTIG:
Wer jetzt denkt, dass all das geschieht unabhängig und außerhalb unseres Geistes, der dreht durch und wird verrückt. Wer aber denkt, und weiß, dass all das geschieht, als Resultat unserer geistigen manipulativen Technik, um den Geist nur noch ruhiger und friedvoller zu machen, der, wird keine Probleme haben, und mit den Atmungs- und Konzentrationsübungen fortfahren. Wenn man es kann, ist es in Ordnung. Wenn man es nicht kann, ist es auch in Ordnung. Prinzipiell birgt Meditation keine Gefahren.
 
5.    Durch die 5te Übung entsteht Konzentration "jhana". Der Geist ist jetzt so gewandt und beweglich, um die geistigen Bilder zu manipulieren. Die 5 Faktoren der ersten Aufnahme werden sich jetzt einstellen:
1.    vitaka:         der Geist ist ruhig und angekoppelt an ein einziges Denkobjekt.
2.    vicara:         der Geist hat grundlegendes Wissen und ist durchdrungen vom Denkobjekt.
3.    piti:              der Geist dieser Verzückung ist frei von allen Wünschen.
4.    sukha:          hier empfindet man intensive Freude und vollendete Glückseligkeit.
5.    ekaggata:    hier ist der Geist völlig klar, ohne irgendwelche Störungen auf das Denkobjekt gerichtet.
 
Wer diesen Zustand der ersten Konzentration (jhana) erreicht, ist fähig, die körperlichen Funktionen ruhig zu stellen, sowie die Atmung ruhig und friedvoll werden zu lassen.
 
VIPASSANA - Einsicht Meditation
 
b)    Einsicht-Meditation (Vipassana).
Bei Kontakt zwischen Sinnesorganen und Sinnesobjekten entstehen die 5 Khandas "FORM und NAME"
"FORM"    =    [1] KÖRPER (physikalische Materialien, wie Augen, Ohren, Nase, Zunge und physischer Körper).
"NAME"    =    [2] GEFÜHLE (Sensationen), 
                           [3] WAHRNEHMUNGEN (Erinnerungen), 
                           [4] KONZEPTE (Gedanken- mentale Formationen) und 
                           [5] GEIST-BEWUSSTSEIN (wissendes Element).
Das folgende Diagram zeigt ein Schema, wie Vipassana - Meditation praktiziert werden kann. Die beiden Ebenen können wie folgt verstanden werden:
 
Ebene [1] zeigt "richtige Ansicht" und ist die Ebene von fortgeschrittenen Vipassana - Meditierenden oder noblen  Wesen. Phänomene können richtig wahrgenommen- und losgelassen werden. Da man Phänomene richtig wahrnimmt und handhabt, werden Verunreinigungen (Karma) und somit Leiden reduziert oder sogar völlig ausgelöscht.
 
Ebene [2] zeigt "falsche Ansicht" und ist die Ebene von Anfängern in Vipassana - Meditation. Entstehende Phänomene können "nicht" richtig wahrgenommen- und deshalb auch nicht losgelassen werden. Da man entstehende Phänomene "nicht" richtig wahrnimmt und handhabt, entstehen neue Verunreinigungen (Karma) und somit Leiden.
 

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Man richtet die Achtsamkeit zuerst auf die Atmung, wie zuvor in Anapanasati - Meditation, Gruppe 1 bis 4 beschrieben ist, bis man Khanika-Samadhi erreicht.
Anschließend richtet man die Achtsamkeit auf die "Charakteristik der Gefühle / Sensationen" oder "konditionierten Emotionen" die innerhalb des Körpers und Geistes im Moment von Kontakt oder Instinkt entstehen, wie zuvor in Anapanasati - Meditation, Gruppe 13 bis 16 beschrieben ist. Diese Art von beobachten nennt man "Vipassana" und führt zu "Einsicht" (Weisheit), dass die Natur von Gefühlen oder konditionierten Emotionen "Nicht-Permanent", "Leidvoll" und "Nicht-Selbst" sind. So wie alle Wahrheiten, können auch diese drei Charakteristiken nur hier und jetzt im Moment von Kontakt wahrgenommen werden. Vergangene Kontakte sind vorüber und kommen nie wieder. Künftige Kontakte sind noch nicht hier.
 
 
Die vier Säulen der Achtsamkeit "Satipatthana" 
Satipatthana Sutta
So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene unter dem Kuru-Volk, bei einer Ortschaft mit Namen Kammásadamma. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: «Ihr Mönche!» - «Ehrwürdiger!» antworteten die Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:
«Der einzige Weg ist dies, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Schwinden von Schmerz und Trübsal, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbána, nämlich die „vier Grundlagen der Achtsamkeit“. Welche vier?
Da weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt; dieser Körper ist nur Körper, nicht mein, nicht ich, nicht selbst, nur ein Phänomen, welches aufgrund von Bedingungen entsteht und vergeht.
Er weilt bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt; dieses Gefühl ist nur Gefühl, nicht mein, nicht ich, nicht selbst, nur ein Phänomen, welches aufgrund von Bedingungen entsteht und vergeht.
Er weilt beim Geist in Betrachtung des Geistes, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt; dieser Geist ist nur Geist, nicht mein, nicht ich, nicht selbst, nur ein Phänomen, welches aufgrund von Bedingungen entsteht und vergeht.
Er weilt bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt; dieses Geistobjekt ist nur Geistobjekt, nicht mein, nicht ich, nicht selbst, nur ein Phänomen, welches aufgrund von Bedingungen entsteht und vergeht.
 
1. DIE KÖRPERBETRACHTUNG
Wie weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers?
 
a) Die Atmungs-Achtsamkeit
Da ist der Mönch in den Wald gegangen, an den Fuß eines Baumes oder in eine leere Behausung. Er setzt sich nieder, mit verschränkten Beinen, den Körper gerade aufgerichtet, die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig haltend, und achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus.
Lang einatmend, weiß er: <Ich atme lang ein>; lang ausatmend, weiß er: <Ich atme lang aus>.
Kurz einatmend, weiß er: <Ich atme kurz ein>; kurz ausatmend, weiß er: <Ich atme kurz aus>.
<Den ganzen (Atem-) Körper empfindend, werde ich einatmen>, so übt er;
<Den ganzen (Atem-)Körper empfindend, werde ich ausatmen>, so übt er.
<Die (Atem-)Körper-Funktion beruhigend, werde ich einatmen>, so übt er;
<Die (Atem-)Körper-Funktion beruhigend, werde ich ausatmen>, so übt er.
Gleichwie ein geschickter Drechsler oder Drechslergeselle, wenn er lang anzieht, weiß: <Ich ziehe lang an>; wenn er kurz anzieht, weiß: <Ich ziehe kurz an>, - ebenso weiß der Mönch, wenn er lang einatmet: <Ich atme lang ein>; lang ausatmend weiß er: <Ich atme lang aus> ...
b) Die Übungsanweisung
So weilt er nach innen beim (eigenen Atem-)Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach außen beim Körper (anderer) in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach innen und außen, (abwechselnd) beim (eigenen und fremden) Körper in Betrachtung des Körpers.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge (abwechselnd) in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
 
c) Die vier Körperhaltungen
Gehend weiß der Mönch: <Ich gehe>; stehend weiß er: <Ich stehe>; sitzend weiß er: <Ich sitze>; liegend weiß er: <Ich liege>.
Wie auch immer seine Körperstellung ist, so weiß er es.
So weilt er nach innen beim eigenen Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach außen beim Körper (anderer) in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
d) Die Wissensklarheit
Da ist der Mönch beim Hingehen und zurückgehen wissensklar in seinem Tun;
beim Hinblicken und Wegblicken ist er wissensklar in seinem Tun;
beim Beugen und Strecken ist er wissensklar in seinem Tun;
beim Tragen der Gewänder und der Schale ist er wissensklar in seinem Tun;
beim Essen, Trinken, Kauen und Schmecken ist er wissensklar in seinem Tun;
beim Entleeren von Kot und Urin ist er wissensklar in seinem Tun;
beim Gehen, Stehen, Sitzen, Einschlafen, Schlafen, Wachen, Reden und Schweigen ist er wissensklar in seinem Tun.
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
e) Erwägung der Widerlichkeit des Körpers
Da betrachtet der Mönch eben diesen Körper von den Fußsohlen aufwärts und von den Haarspitzen abwärts, den von Haut umschlossenen, mit vielerlei Unreinheit gefüllten. In diesem Körper gibt es:
Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, große Innereien, kleine Innereien, unverdautes Essen, verdautes Essen, Kot.
Gallenflüssigkeit, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, festes Fett, flüssiges Fett, Tränen, Gelenkschmiere, Speichel, Nasenschleim, Urin.
Gleichwie ein beiderseitig offener Korb wäre, gefüllt mit verschiedenerlei Körnern, wie Hülsenreis des Hoch- und Tieflands, Mugga- und Mása-Bohnen, Sesamkörnern und enthülstem Reis. Den möchte ein Mann mit guten Augen öffnen und betrachten: <Dies ist Hülsenreis des Hoch- und Tieflands, dies sind Mugga- und Mása-Bohnen, Sesamkörner und enthülster Reis>. Ebenso betrachtet der Mönch eben diesen Körper von den Fußsohlen aufwärts und von den Haarspitzen abwärts, den von Haut umschlossenen, mit vielerlei Unreinheit gefüllten: <In diesem Körper gibt es Kopfhaare ... Urin>.
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
f) Erwägung der Elemente
Da betrachtet der Mönch eben diesen Körper, in seiner jeweiligen Stellung und Haltung, nach den Elementen:
Es gibt in diesem Körper das Erd-Element, das Wasser-Element, das Hitze-Element und das Wind-Element.
Gleichwie ein geschickter Schlächter oder Schlächtergeselle, der eine Kuh geschlachtet und in Stücke zerlegt hat, sich an der Kreuzung vierer Straßen niedersetzt, ebenso betrachtet der Mönch eben diesen Körper, in seiner jeweiligen Stellung und Haltung nach den Elementen: <Es gibt da in diesem Körper das Erd-Element, das Wasser-Element, das Hitze-Element und das Wind-Element>.
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers;
oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper;
die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
g) Die neun Leichenfeldbetrachtungen
1. Als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen, einen Tag nach dem Tode, zwei Tage nach dem Tode oder drei Tage nach dem Tode, aufgedunsen, verfärbt und verfaulend.
Da wendet er es auf seinen eigenen Körper an: <Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen.>
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So auch weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
2. Als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen, von Krähen zerfressen, von Adlern zerfressen, von Geiern zerfressen, von Hunden zerfressen, von Schakalen zerfressen oder von den vielerlei Würmerarten zerfressen.
Da wendet er es auf seinen eigenen Körper an: <Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen.>
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
 
Und weiter, als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen,
3. ein Knochengerippe, fleischbehangen, blutig, von den Sehnen zusammengehalten,
4. ein Knochengerippe, fleischentblößt, blutbefleckt, von den Sehnen zusammengehalten,
5. ein Knochengerippe, ohne Fleisch, ohne Blut, von den Sehnen zusammengehalten,
6. die Knochen, ohne Zusammenhalt, in alle Richtungen verstreut: hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Beinknochen, da ein Schenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da der Schädel.
7. die Knochen gebleicht, muschelfarbig,
8. die Knochen zuhauf, jahrelang (daliegend),
9. die Knochen modernd, zu Staub geworden.
Da wendet er es auf seinen eigenen Körper an: <Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen.>
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Körper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
<Ein Körper ist da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.
 
2. DIE GEFÜHLSBETRACHTUNG
Wie nun weilt der Mönch bei den Gefühlen in der Betrachtung der Gefühle?
Wenn der Mönch ein freudiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein freudiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein leidiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein leidiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein weder freudiges noch leidiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein weder freudiges noch leidiges Gefühl empfinde ich>.
Wenn er ein sinnengebundenes freudiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein sinnengebundenes freudiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein sinnenfreies freudiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein sinnenfreies freudiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein sinnengebundenes leidiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein sinnengebundenes leidiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein sinnenfreies leidiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein sinnenfreies leidiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein sinnengebundenes weder freudiges noch leidiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein sinnengebundenes weder freudiges noch leidiges Gefühl empfinde ich>;
wenn er ein sinnenfreies weder freudiges noch leidiges Gefühl empfindet, so weiß er: <Ein sinnenfreies weder freudiges noch leidiges Gefühl empfinde ich,.
So weilt er nach innen bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle;
oder er weilt nach außen bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle;
oder er weilt nach innen und außen bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er bei den Gefühlen;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er bei den Gefühlen;
die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er bei den Gefühlen.
<Gefühle sind da!>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle.
 
3. DIE GEISTBETRACHTUNG
Wie weilt der Mönch beim Geist in der Betrachtung des Geistes?
Da weiß der Mönch vom lustbehafteten Geist: <Lustbehaftet ist der Geist>;
er weiß vom lustfreien Geist: <Lustfrei ist der Geist>;
er weiß vom haßbehafteten Geist: <Haßbehaftet ist der Geist>;
er weiß vom haßfreien Geist: <Haßfrei ist der Geist>;
er weiß vom verblendeten Geist: <Verblendet ist der Geist>;
er weiß vom unverblendeten Geist: <Unverblendet ist der Geist>;
er weiß vom gehemmten Geist: <Gehemmt ist der Geist>;
er weiß vom zerstreuten Geist: <Zerstreut ist der Geist>;
er weiß vom entwickelten Geist: <Entwickelt ist der Geist>;
er weiß vom unentwickelten Geist: <Unentwickelt ist der Geist>;
er weiß vom übertreffbaren Geist <Übertreffbar ist der Geist>;
er weiß vom unübertreffbaren Geist: <Unübertreffbar ist der Geist>;
er weiß vom gesammelten Geist: <Gesammelt ist der Geist>;
er weiß vom ungesammelten Geist: <Ungesammelt ist der Geist>;
er weiß vom befreiten Geist: <Befreit ist der Geist>;
er weiß vom unbefreiten Geist: <Unbefreit ist der Geist>.
So weilt er nach innen beim Geist in Betrachtung des Geistes;
oder er weilt nach außen beim Geist in Betrachtung des Geistes;
oder er weilt nach innen und außen beim Geist in Betrachtung des Geistes.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Geiste;
die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Geiste;
die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Geiste.
 <Geist ist da!> so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch beim Geist in Betrachtung des Geistes.
 
4. DIE GEISTOBJEKTBETRACHTUNG
Wie weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte?
 
a) Die fünf Behinderungen
Da weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den fünf Behinderungen.
Wie weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den fünf Behinderungen?
Da weiß der Mönch, wenn in ihm Sinnenverlangen da ist: <Sinnen-Verlangen ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm kein Sinnenverlangen da ist: <Kein Sinnenverlangen ist in mir>.
Wie es zur Entstehung unentstandenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er;
wie es zum Aufgeben entstandenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er;
wie es künftig nicht mehr zum Entstehen des aufgegebenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er.
Er weiß, wenn in ihm Haß da ist: <Haß ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm kein Haß da ist: <Kein Haß ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm Starrheit und Müdigkeit da ist: <Starrheit und Müdigkeit ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm keine Starrheit und Müdigkeit da ist: <Keine Starrheit und Müdigkeit ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm Aufgeregtheit und Gewissensunruhe da ist: <Aufgeregtheit und Gewissensunruhe ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm keine Aufgeregtheit und Gewissensunruhe da ist: <Keine Aufgeregtheit und Gewissensunruhe ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm Zweifel da ist: <Zweifel ist in mir>.
Er weiß, wenn in ihm kein Zweifel da ist: <Kein Zweifel ist in mir>.
Wie es zur Entstehung unentstandenen Zweifels kommt, auch das weiß er;
wie es zum Aufgeben entstandenen Zweifels kommt, auch das weiß er;
und wie es künftig nicht mehr zum Entstehen des aufgegebenen Zweifels kommt, auch das weiß er.
So weilt er nach innen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach innen und außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten.
<Geistobjekte sind da>, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den fünf Hemmungen.
b) Die fünf Gruppen des Anhaftens
Aa weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den fünf Gruppen des Anhaftens.
Wie weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den fünf Gruppen des Anhaftens?
Da weiß ein Mönch: <So ist die Körperlichkeit; so ist die Entstehung der Körperlichkeit; so ist das Vergehen der Körperlichkeit.
So ist das Gefühl; so ist die Enstehung des Gefühls; so ist das Vergehen des Gefühls.
So ist die Wahrnehmung; so ist die Entstehung der Wahrnehmung; so ist das Vergehen der Wahrnehmung.
So sind die geistigen Gestaltungen; so ist die Entstehung der geistigen Gestaltungen; so ist das Vergehen der geistigen Gestaltungen.
So ist Bewußtsein; so ist die Entstehung des Bewußtseins; so ist das Vergehen des Bewußtseins. >
So weilt er nach innen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach innen und außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten.
So weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den fünf Gruppen des Anhaftens.
c) Die sechs Sinnengrundlagen
Da weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den sechs inneren und äußeren Sinnengrundlagen.
Wie weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den sechs inneren und äußeren Sinnengrundlagen?
Da kennt der Mönch das Auge, und er kennt die Sehobjekte; und welche Fessel durch diese beiden bedingt entsteht, auch die kennt er. Wie es zum Entstehen der nicht entstandenen Fessel kommt, auch das kennt er; wie es zum Aufgeben der entstandenen Fessel kommt, auch das kennt er; und wie es künftig nicht mehr zum Entstehen der aufgegebenen Fessel kommt, auch das kennt er.
Er kennt das Ohr und kennt die Töne ...
Er kennt die Nase und die Düfte ...
Er kennt die Zunge und die Geschmäcke ...
Er kennt den Körper und die berührbaren Objekte ...
Er kennt den Geist und die Geistobjekte; und welche Fessel durch diese beiden bedingt entsteht, auch die kennt er. Wie es zum Entstehen der nicht entstandenen Fessel kommt, auch das kennt er; wie es zum Aufgeben der entstandenen Fessel kommt, auch das kennt er; und wie es künftig nicht mehr zum Entstehen der aufgegebenen Fessel kommt, auch das kennt er.
So weilt er nach innen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach innen und außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten.
So weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den sechs inneren und äußeren Sinnengrundlagen.
d) Die sieben Erleuchtungsglieder
Da weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den sieben Gliedern der Erleuchtung. Wie nun weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den sieben Gliedern der Erleuchtung?
Da weiß der Mönch, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Achtsamkeit da ist: <Das Erleuchtungsglied Achtsamkeit ist in mir vorhanden>. Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Achtsamkeit nicht da ist: <Das Erleuchtungsglied Achtsamkeit ist in mir nicht vorhanden>. Wie es zur Entstehung des unentstandenen Erleuchtungsgliedes Achtsamkeit kommt, auch das weiß er; wie es zur Entfaltung und Vollendung des entstandenen Erleuchtungsgliedes Achtsamkeit kommt, auch das weiß er.
Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Dhamma-Ergründung ist: <Das Erleuchtungsglied Dhamma-Ergründung ist in mir vorhanden> ...
Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Tatkraft ist: <Das Erleuchtungsglied Tatkraft ist in mir vorhanden> ...
Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Entzücken ist: <Das Erleuchtungsglied Entzücken ist in mir vorhanden> ...
Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Ruhe ist: <Das Erleuchtungsglied Ruhe ist in mir vorhanden> ...
Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Konzentration ist: <Das Erleuchtungsglied Konzentration ist in mir vorhanden> ...
Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Gleichmut da ist: <Das Erleuchtungsglied Gleichmut ist in mir vorhanden>. Er weiß, wenn in ihm das Erleuchtungsglied Gleichmut nicht da ist: <Das Erleuchtungsglied Gleichmut ist in mir nicht vorhanden.> Wie es zur Entstehung des unentstandenen Erleuchtungsgliedes Gleichmut kommt, auch das weiß er; wie es zur Entfaltung und Vollendung des entstandenen Erleuchtungsgliedes Gleichmut kommt, auch das weiß er.
So weilt er nach innen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte;
oder er weilt nach innen und außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten;
oder die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten.
So weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den sieben Gliedern der Erleuchtung.
e) Die vier edlen Wahrheiten
Da weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den vier Edlen Wahrheiten.
Wie weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den vier Edlen Wahrheiten?
 
Da weiß der Mönch der Wirklichkeit gemäß: <Dies ist das Leiden>;
er weiß der Wirklichkeit gemäß: <Dies ist die Entstehung des Leidens>;
er weiß der Wirklichkeit gemäß: <Dies ist die Aufhebung des Leidens>;
er weiß der Wirklichkeit gemäß: <Dies ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg>.
 
[1] Was ist die edle Wahrheit vom Leiden?
Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind Leiden, mit Unliebem verbunden sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein ist Leiden, was man begehrt nicht erlangen ist Leiden, kurz gesagt: die fünf Daseinsgruppen sind Leiden. 
 
Was ist die Geburt? Der jeweiligen Wesen in jeweilig wesender Gattung Geburt, Gebärung, Bildung, Keimung, Empfängnis, das Erscheinen der Teile, das Ergreifen der Gebiete: das nennt man Geburt.
Was ist das Alter? Der jeweiligen Wesen in jeweilig wesender Gattung altern und abnutzen, gebrechlich, grau und runzelig werden, der Kräfteverfall, das Abreifen der Sinne: das nennt man Alter.
Was ist das Sterben? Der jeweiligen Wesen in jeweilig wesender Gattung Hinschwund, Auflösung, Zersetzung, Untergang, Todessterben, Zeiterfüllung, das Zerfallen der Teile, das Verwesen der Leiche: das nennt man Sterben.
Was ist der Kummer? Was bei solchem und solchem Verluste, den man erfährt, bei solchem und solchem Unglücke, das einen betrifft, Kummer, Kümmernis, Bekümmerung, innerer Kummer, innere Verkümmerung ist: das nennt man Kummer.
Was ist der Jammer? Was bei solchem und solchem Verluste, den man erfährt, bei solchem und solchem Unglücke, das einen betrifft, Klage und Jammer, Beklagen und Bejammern, Wehklage, Wehjammer ist: das nennt man Jammer.
Was ist der Schmerz? Was körperlich schmerzhaft, körperlich unangenehm ist, durch körperhafte Berührung schmerzhaft, unangenehm empfunden wird: das nennt man Schmerz.
Was ist der Gram? Was geistig schmerzhaft, geistig unangenehm ist, durch gedankenhafte Berührung schmerzhaft, unangenehm empfunden wird: das nennt man Gram.
Was ist die Verzweiflung? Was da bei solchem und solchem Verluste, den man erfährt, bei solchem und solchem Unglücke, das einen betrifft, Verzagen und Verzweifeln, Verzagtsein und Verzweifeltsein ist: das nennt man Verzweiflung.
Was ist mit Unliebem verbunden sein für Leiden? Was einem da an unerwünschten, unerfreulichen, unangenehmen Formen begegnet, an Tönen, Düften, Säften, Berührungen, Gedanken, oder was einem dabei unförderlich, unfreundlich, unsanft, unversöhnbar vorkommt; damit zusammen, vereinigt, vermengt und vermischt sein: das nennt man mit Unliebem verbunden sein zu Leiden.
Was ist von Liebem getrennt sein für Leiden? Was einem da an erwünschten, erfreulichen, angenehmen Formen begegnet, an Tönen, Düften, Säften, Berührungen, Gedanken, oder was einem dabei förderlich, freundlich, sanft, versöhnbar vorkommt, als wie Mutter oder Vater, Bruder oder Schwester, Kinder, Freunde und Genossen, Verwandte und Sippen; davon gesondert, geschieden, entfernt und verlassen sein: das nennt man von Liebem getrennt sein zu Leiden.
Was ist was man begehrt nicht erlangen für Leiden?
Die Wesen der Geburt unterworfen, kommt das Begehren an: „Oh, daß wir doch nicht der Geburt unterworfen wären, daß uns doch keine Geburt bevorstände“; aber das kann man durch Begehren nicht erreichen: das nun eben nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.
Die Wesen dem Alter, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, dem Gram, der Verzweiflung unterworfen, kommt das Begehren an: „Oh, daß wir doch nicht dem Alter, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, dem Gram, der Verzweiflung unterworfen wären, daß uns doch kein Altern, Kranksein und Sterben, kein Kummer und Jammer und Schmerz, kein Gram und keine Verzweiflung bevorstände“; aber das kann man durch Begehren nicht erreichen: das nun eben nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.
Was sind kurz gesagt, die fünf Daseinsgruppen für Leiden? Es ist da ein Stück Anhaften an der Form, ein Stück Anhaften am Gefühl, ein Stück Anhaften an der Wahrnehmung, ein Stück Anhaften an den Geistesobjekten, ein Stück Anhaften am Bewußtsein: das nennt man kurz gesagt, die fünf Daseinsgruppen als Leiden. Dies ist die edle Wahrheit vom Leiden.
 
[2] Was ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens?
Es ist jenes Wiederdasein erzeugende, bald hier, bald dort sich ergötzende Begehren, nämlich das sinnliche Begehren, das Daseins-Begehren und das Nichtseins-Begehren.
Wo aber entsteht dieses Begehren, wo faßt es Wurzel? Bei Kontakt mit den lieblichen und angenehmen Dingen in der Welt, da entsteht dieses Begehren, da faßt es Wurzel. Auge und Form, Ohr und Geräusch, Nase und Geruch, Zunge und Geschmack, Körper und Körpereindruck, Geist und Geistobjekt sind etwas Liebliches und Angenehmes. Bewußtsein, Bewußtseinseindruck, aus dem Bewußtseinseindruck entstandenes Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Begehren, Gedankenfassen und Überlegen, die durch Formen, Töne, Gerüche, Geschäcke, Körpereindrücke und Geistobjekte bedingt sind, alle diese sind etwas Liebliches und Angenehmes. Da entsteht dieses Begehren, da faßt es Wurzel. Dies ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens.
 
[3] Was ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens?
Eben jenes Begehrens restlose Vernichtung und Aufhebung, sein Aufgeben, seine Entäußerung, die Befreiung davon, das Nichthaften daran.
Wo gelangt jenes Begehren zum Schwinden, wo gelangt es zur Aufhebung? Was es da in der Welt an Lieblichem und Angenehmem gibt, dort gelangt jenes Begehren zum Schwinden, dort wo Kontakt entsteht, gelangt es zur Aufhebung. Auge und Form, Ohr und Geräusch, Nase und Geruch, Zunge und Geschmack, Körper und Körpereindruck, Geist und Geistobjekt sind etwas Liebliches und Angenehmes. Bewußtsein, Bewußtseinseindruck, aus dem Bewußtseinseindruck entstandenes Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Begehren, Gedankenfassen und Überlegen, die durch Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcke, Körpereindrücke und Geistobjekte bedingt sind, alle diese sind etwas Liebliches und Angenehmes. Da gelangt dieses Begehren zum Schwinden, da gelangt es zur Aufhebung.
 
[4] Was ist die edle Wahrheit von dem zur Leidensaufhebung führenden Pfade? Es ist dieser edle achtfache Pfad, nämlich:
 
Rechte Ansicht ...
Rechte Gesinnung ...
Rechte Rede ...
Rechtes Tun ...
Rechter Lebensunterhalt ..
Rechte Anstrengung ...
Rechte Achtsamkeit ... 
Rechte Sammlung ...
Was ist rechte Ansicht? Das Erkennen, dass alles Dasein auf Aktion (Karma), Bedingung / Werdeprozess (Paccaya) und Resultat (Vipaka) beruht. Aktion ist Absicht, was bedeutet; alles, was absichtlich gedacht, gesprochen und getan wird, setzt einen Bedingungs- oder Werdeprozess in Gang. Sobald dann die nötigen Konditionen gegeben sind, erfolgt das Resultat. Heilsame Aktionen folgen heilsame Resultate. Unheilsame Aktionen folgen unheilsame Resultate. 
Das Erkennen, dass alles Dasein „Nicht Dauerhaft“,Nicht-Selbst“ und „Leidvoll“ ist.  Da alles Dasein „Nicht-Selbst“ ist, ist es „nicht Dauerhaft“. Da alles Dasein „Nicht Dauerhaft“ ist, ist es „Leidvoll“, wenn man am Dasein anhaftet. Anhaftung und Leiden treten immer gemeinsam auf. Ohne Anhaftung entsteht kein Leiden. 
Das Erkennen des Leidens, das Erkennen der Leidensentstehung, das Erkennen der Leidensaufhebung, das Erkennen des zur Leidensaufhebung führenden Pfades. Das gilt als rechte Ansicht.
Was nun ist rechtes Denken? Entsagendes Denken, hassloses Denken, friedfertiges Denken. Das gilt als rechtes Denken.
Was nun ist rechte Rede? Vermeiden von Lügen, vermeiden von Zwischenträgerei, vermeiden von roher Rede, vermeiden von törichtem Geplapper. Das gilt als rechte Rede.
Was nun ist rechtes Tun? Vermeiden von Töten lebender Wesen, vermeiden von Aneignung fremden Eigentums, vermeiden von körperlichem / sexuellem Fehlverhalten. Das gilt als rechtes Tun.
Was nun ist rechter Lebensunterhalt? Der edle Mensch gibt einen verkehrten Beruf auf und erwirbt seinen Lebensunterhalt durch rechte Beschäftigung. Ein rechter Beruf ist ein Beruf, bei dem man nicht gegen die Moralregeln verstößt. Das gilt als rechter Lebensunterhalt.
Was nun ist rechte Anstrengung? Der Mönch erzeugt in sich den Willen, strengt sich an, setzt seine Tatkraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft, um die noch nicht aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge nicht aufsteigen zu lassen ... um die bereits aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge zu überwinden ... um die noch nicht aufgestiegenen heilsamen Dinge zum Aufsteigen zu bringen ... um die bereits aufgestiegenen heilsamen Dinge zu erhalten, nicht schwinden zu lassen, sondern zur Zunahme, Entwicklung, vollen Entfaltung zu bringen. Das gilt als rechte Anstrengung.
Was nun ist rechte Achtsamkeit? Da weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt.
Er weilt bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt.
Er weilt beim Geist in Betrachtung des Geistes, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt.
Er weilt bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt. Das gilt als rechte Achtsamkeit.
Was nun ist rechte Sammlung? Da verweilt der Mönch, abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Geisteszuständen, im Gewinne der von Gedankenfassen und Überlegen begleiteten, durch Abgeschiedenheit gezeugten, von Verzückung und Glück erfüllten ersten Vertiefung.
Nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen aber gewinnt er den inneren Frieden und die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassen und Überlegen freie, durch Sammlung gezeugte und von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung.
Nach Abwendung von der Verzückung aber verweilt er gleichmütig, achtsam, klar bewusst, und er empfindet in seinem Inneren ein Glück, von dem die Edlen sagen: «Glücklich weilt der Gleichmütige, Achtsame»; und so gewinnt er die dritte Vertiefung.
Nach Überwindung von Wohl- und Wehegefühl und zufolge des schon früher erreichten Schwindens von Frohsinn und Trübsal gewinnt er den leidlosen, freudlosen, durch Gleichmut und Achtsamkeit geläuterten Zustand der vierten Vertiefung. Dies gilt als rechte Sammlung.
Das ist die edle Wahrheit von dem zur Leidensaufhebung führenden Pfade.
 
So weilt er nach innen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte; oder er weilt nach außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte; oder er weilt nach innen und außen bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er bei den Geistobjekten. «Geistobjekte sind da», so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.
 
So auch, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, nämlich bei den vier edlen Wahrheiten.
Wahrlich, ihr Mönche, wer auch immer diese vier Grundlagen der Achtsamkeit derart für sieben Jahre übt, bei dem ist eines von zwei Ergebnissen zu erwarten: entweder die (höchste) Erkenntnis bei Lebzeiten oder, wenn noch ein Haftensrest da ist, die Nichtwiederkehr.
Dahingestellt seien die sieben Jahre: wer auch immer diese vier Grundlagen der Achtsamkeit sechs Jahre ... fünf Jahre ... vier Jahre ... drei Jahre ... zwei Jahre ... ein Jahr derart übt ...
Dahingestellt sei das eine Jahr: wer auch immer diese vier Grundlagen der Achtsamkeit sieben Monate ... sechs Monate ... fünf Monate... vier Monate... drei Monate... zwei Monate ... einen Monat ... einen halben Monat derart übt ...
Dahingestellt sei der halbe Monat: wer auch immer diese vier Grundlagen der Achtsamkeit derart sieben Tage übt, bei dem ist eines von zwei Ergebnissen zu erwarten: entweder die (höchste) Erkenntnis bei Lebzeiten oder, wenn noch ein Haftensrest da ist, die Nichtwiederkehr.
Der einzige Weg ist dies, o Mönche, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Schwinden von Schmerz und Trübsal, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbána, nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit. Was derart gesagt wurde, in Bezug hierauf wurde es gesagt.»
Also sprach der Erhabene. Befriedigt freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.

Die Sechzehn Stufen von Einsicht-Weisheit

  1. Namarupapariccheda nana:    Weisheit vom Unterschied zwischen Mentalität und Körperlichkeit (namarupa).
  2. Paccayapariggaha nana:    Weisheit von Wahrnehmung/Urteilsfähigkeit von Konditionen von Mentalität - Körperlichkeit.
  3. Samasana nana:   Weisheit von Verhalten von Mentalität - Körperlichkeit als Nicht-Dauerhaft (anicca), Leidhaftig (dukkha) und Nicht-Selbst (anatta).
  4. Udayabbaya nana:    Weisheit von Betrachtung (Kontemplation) von Entstehen und vergehen (von Formationen, oder Mentalität - Körperlichkeit).
  5. Bhanga nana:    Weisheit von Betrachtung (Kontemplation) und Auflösung.
  6. Bhaya nana:    Weisheit von Furchterregung.
  7. Adinava nana:    Weisheit von Betrachtung (Kontemplation) von verschulden von Formationen.
  8. Nibbida nana:    Weisheit von Betrachtung (Kontemplation) und Wahrnehmung/Urteilsfähigkeit.
  9. Municitukamyata nana:    Weisheit von Wünschen und Loslösung.
  10. Patisankha nana:    Weisheit von relativer Betrachtung (Kontemplation).
  11. Sankharupekkha nana:    Weisheit von Gleichmut gegenüber allen Formationen.
  12. Saccanulomika nana:    Weisheit von Übereinstimmung (der Wahrheit / der Vier edlen Wahrheiten).
  13. Gotrabu nana:    Weisheit im Moment von "Änderung der Linearität" (von unaufgeklärtem/unwissendem Wesen zu einem Noblen Wesen).
  14. Magga nana:    Weisheit vom Pfad.
  15. Phala nana:    Weisheit von den Früchten.
  16. Paccavekkhana nana:    Weisheit von Übersicht/Rückschau. 

Die Funktionen des Bewusstseins

  1.     Patisandhi:    Wieder - Verbindung.
  2.     Bhavanga:    Lebens-Kontinuum, latentes Bewusstsein.
  3.     Avajjana:    erfassen/begreifen, abwenden/verhüten.
  4.     Dassana:    sehen.
  5.     Savana:    hören.
  6.     Ghayana:    riechen.
  7.     Sayana:    schmecken.
  8.     Phusana:    kontaktieren, berühren.
  9.     Sampaticchana:    empfangen.
  10.     Santirana:    untersuchen.
  11.     Votthapana:    bestimmen.
  12.     Javana:    Bewusstheit über eigenes Bewusstsein, Antrieb/Impuls.
  13.     Tadalambana:    erhalten/beibehalten, registrieren.
  14.     Cuti:    Ableben/versterben, wechseln.
 
Die 4 Charakteristiken des Geistes:
 
1.   Ruhelos,     ständig unterwegs auf der Suche nach einem Anker, an welchem er sich festhalten kann, z.B. angenehme Ansichten, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker, Berührungen und Gedanken.
2.   Schwankend,      nicht in der Lage für längere Zeit in ein- und demselben Zustand zu verweilen, wie ein Affe, der nicht lange die gleiche Position einhalten kann.
3.   Schwierig zu kontrollieren,      es ist schwierig für jemanden den untrainierten Geist gefügig zu machen.
4.   Schwierig von etwas abzulassen,      es ist schwierig den untrainierten Geist von nutzlosen und ungewollten Gedanken abzulassen.
 
Gut zu wissen.
Beim meditieren erreicht man mit Sicherheit Resultate, allerdings nicht von heute auf morgen, daher ist es angebracht regelmäßig und kontinuierlich zu meditieren. Resultate sind bei jedem Meditierenden anders. Man sollte keine Resultate herbeiwünschen, sondern nur beobachten und geschehen lassen. Wünsche würden die Konzentration beeinträchtigen. Sobald sich Resultate zeigen, wird der Meditierende es wissen. Es gibt Resultate während der Meditation und danach.
 
Man kann grundsätzlich zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jeder Position, während dem Tag und der Arbeit meditieren. Ausreden wie: Ich habe keine Zeit zum meditieren, zählen nicht. Wer Zeit hat zum Essen, Trinken und Atmen, hat auch Zeit zum meditieren. Gute Zeiten sind auch sehr früh am Morgen, zwischen 03:00 und 06:00 Uhr, nach Mahlzeiten und vor dem schlafen gehen. Man sollte einen Ort wählen, wo man weder durch Geräusche noch anderweitig gestört werden kann. Es sollte genügend Platz vorhanden sein, um die Meditation "Gehen" zu üben. Es kann in einem Raum oder im Freien meditiert werden. Ein Raum sollte hell sein, das wirkt entgegen Schläfrigkeit und so spärlich wie möglich eingerichtet sein, damit die Aufmerksamkeit nicht durch Gegenstände abgelenkt wird.
Sollten während der Meditation Phänomene auftauchen wie: Licht, Geräusche, Düfte, Geschmack, Berührung, Gedanken, Gefühle oder Schmerzen, dann einfach wahrnehmen, als "sehen", "hören", "riechen", "schmecken", "berühren", "denken", "fühlen" oder "Schmerzen". Es soll nichts dazu addiert (konditioniert) werden, wie: "Ich sehe Licht" ... "Ich höre Musik" ... "Mein Knie ... Rücken tut mir weh" ... "Ich mag das ..." oder "Ich mag das ... nicht", sondern einfach "nur wahrnehmen." Nachdem man das Phänomen wahrgenommen hat, richtet man die Aufmerksamkeit wieder zum Meditationsobjekt, z.B. die Atmung.
 
Beim meditieren beobachtet man nur und nimmt wahr was im Körper und Geist geschieht. Man wünscht nichts und man lehnt nichts ab. Alles was hier und jetzt geschieht, sind die Auswirkungen (Vipaka) von vorausgegangen Ursachen (Karma) und können ohnehin nicht geändert werden.
Die Konzentration sollte nicht zu stark sein und nicht zu schwach. Es sollte zwischen Konzentration und Ignoranz liegen. Ist die Konzentration zu stark, so können Kopfschmerzen und sogar Übelkeit auftreten. Ist die Konzentration zu schwach, so wandert der Geist umher und es entgehen einem Gefühle und sonstige Sensationen in Körper und Geist. Daher ist kontinuierliche Achtsamkeit erforderlich.
Die Dauer der Meditation - Einheiten kann unterschiedlich sein. Je nach Gewöhnung sollte die Dauer verlängert werden. Unter Meditation -Einheiten versteht man "Stehen - Gehen - Drehen" ist eine Einheit, "Sitzen" ist eine Einheit und "Liegen" ebenfalls.
 
Die nachfolgend gezeigten Meditationsmethoden wie: Stehen, Gehen, Sitzen und Liegen unterstützen und verstärken unter anderem unser 3-faches Training (Weisheit, Konzentration und Moral) im täglichen Leben.

Vorbereitung zur Meditation

Um eine fruchtvolle Meditation zu erlangen, müssen die folgenden Behinderungen oder den Geist hemmende Eigenschaften (Nivarana) überwunden werden.

Sinneslust, (kamacchandha) ist der geistige Faktor, den wir auch Gier (lobha) nennen. Es ist die Neigung zu den Objekten, die wir durch die Sinnen- und Geistpforten erleben. Wir alle haben kamacchandha auf die eine oder andere Weise, und dies auch verschiedenen Stärkegraden. Sinneslust zeigt sich in unseren Gedanken, Worten und Taten.
Übelwollen, (vyapada) ist der geistige Faktor, den wir (dosa) nennen. Vyapada kann uns viele Male am Tage Schaden bringen. Menschen, denen wir im täglichen Leben begegnen, oder Ereignisse, die im täglichen Leben geschehen stören uns. Vyapada hindert uns daran Gutes zu tun. Wenn vyapada entsteht, können wir nicht gütig oder mitfühlend zu anderen Menschen sein.
Geistige Starrheit und Mattigkeit, (thina und middha) werden mit „Betäubung“ und „Mattigkeit“ oder „Faulheit“ und „Erstarrung“ übersetzt. Thina und Middha sind ein Grund dafür, dass nicht genügend Energie frei wird, um Heilsames zu tun. Es kann passieren, dass wir jemanden sehen, der in Not ist und unsere Hilfe braucht. Wir aber sind zu faul, um uns zu bewegen.
Aufgeregtheit und Zerstreutheit, (uddhacca) kann auch mit „Nervosität“ übersetzt werden. Uddhacca entsteht mit jeder Art von unheilsamen Bewusstsein. Es hindert das Bewusstsein, heilsam zu sein.
Was Zweifel (vicikicca) betrifft, so gibt es viele Arten von Zweifel. Vielleicht hat man Zweifel am Buddha, Dhamma oder Sangha, oder man bezweifelt den Achtfachen Pfad. Es können Zweifel aufkommen, ob man richtig gehandelt hat. Man hätte vielleicht auch anders handeln können. Zweifel und Ungewissheit sind Unheilsam und eine Hemmung bei der Ausführung von Heilsamen.

Durch „Samatha“ oder „vertiefte Meditation“ können die oben genannten Hemmungen oder Behinderungen überwunden werden, indem man sich auf ein Meditationsobjekt konzentriert. Erreicht man dabei Jhana (vertiefte Konzentration), so werden die Hindernisse vorübergehend überwunden. Während einer Samathapflege werden fünf „Cetasika“ (Geistesfaktoren, die gleichzeitig im Bewusstsein entstehen) entwickelt, welche die Hindernisse ausmerzen.

Der erste jhana-Faktor ist „Vitakka“, was mit Gedanken oder Gedankenfassung oder angewandtem Denken (vitakkana) übersetzt werden kann. Wenn Vitakka in einem heilsamen citta = (Bewusstsein, Wirklichkeit, die etwas erlebt oder erkennt) entfaltet ist, der samatha kultiviert, so ist er einer der jhana-Faktoren. Ein angewandter Gedanke ist eine Wirklichkeit, die etwas berührt, auf etwas aufschlägt. Merkmal der Gedankenfassung ist es, den Geist zu einem Objekt zu führen – der Geist besteigt sein Objekt. Ihre Funktion ist es, etwas zu treffen, denn der Mensch, der Rechtes Verstehen entfaltet, vermag mit Vitakka das Objekt zu treffen, es durch angewandte Gedanken zu dreschen. Vitakka offenbart sich also dadurch, dass es den Geist zu einem Objekt hinführt. Falls Vitakka ein jhana-Faktor ist, bekämpft es thina und middha (Mattigkeit und Faulheit).
Ein weiterer jhana-Faktor ist „Vicara“, das mit „anhaltendem Denken“ übersetzt werden kann. Es kann auch als „Diskursives Denken“ übersetzt werden und gilt als Umherwandern, das Hin- und Herwandern des Geistes. Sein Merkmal besteht im „Überstreichen“ (Überlegen, Erwägen) des Vorstellungsobjektes, sein Wesen im Sich anschließen an die gleichzeitig damit entstandenen Erscheinungen, seine Äußerung an der fortgesetzten Tätigkeit des Geistes. Vicara hält das citta wie ein Anker am Meditationsobjekt fest. Vicara ist der Feind des Zweifels.
Ein weiterer jhana-Faktor ist „Piti“, das ist Verzückung oder Glückseligkeit. Wird piti mit samatha entfaltet, so ist es ein jhana-Faktor. Im Ausdruck „von Verzückung und Glücksgefühl erfüllt“ (piti - sukha) bedeutet Verzückung (freudige Anteilnahme, Interesse, Begeisterung) soviel wie freudig erregt sein. Das Merkmal der Verzückung besteht im Zugetansein, ihr Wesen im Erregen von körperlicher und geistiger Lust, oder im Durchdringen von Körper und Geist, ihre Äußerung besteht in Gehobenheit.
Verzückung ist fünferlei Art: leichte Verzückung, momentane Verzückung, überströmende Verzückung, emportreibende Verzückung und durchdringende Verzückung.
Dem „Visuddhimagga“ zufolge (IV, 99) ist der jhana-Faktor „piti“, die durchdringende Verzückung, als Wurzel für das Vertieftsein (Konzentration) zu betrachten. Piti ist die Grundlage der „Vollen Konzentration“ (samadhi) und vereinigt sich beim Anwachsen mit dieser.
Wenn piti bei der „Vollen Konzentration“ entfaltet wird, ist sie eines der Überwindungsglieder. Sie bringt z.B. Übelwollen (vyapada) zum Schwinden. Wenn uns z.B. am Buddha, dem Dhamma oder dem Sangha erfreuen, oder an einem anderen heilsamen Meditationsobjekt, besteht kein böser Wille.
Ein weiterer jhana-Faktor ist „Sukha“. Dieser jhana-Faktor ist nicht körperlich angenehmes Gefühl (sukha vedana), sondern es ist „somanassa“ oder geistig glückliche Empfindung. Sukha entwickelt sich in der „Vollen Sammlung“ zur Freude über ein heilsames Objekt der Betrachtung. Sukha bringt die Hemmungen „Aufgeregtheit und Gewissensunruhe“ (uddhacca und kukkucca) zum Schwinden. In dem Augenblick, in dem man über ein heilsames Meditationsobjekt glücklich ist, entstehen weder Aufgeregtheit noch Gewissensunruhe.
„Piti und Sukha sind nicht dasselbe. Sukha wird mit Glückseligkeit, Wonne, Ungezwungenheit oder Freude übersetzt. Es ist glückliche Empfindung. Piti wird mit Freude, Begeisterung, Lust und manchmal auch mit Glückseligkeit übersetzt. Es ist nicht Gefühl, nicht vedanakkandha, sondern sankharakkandha (der kkandha, der alle cetasika umfasst, ausgenommen vedana und sanna). Falls wir eine Übersetzung der Texte lesen, müssen wir aus dem Zusammenhang heraus lesen, wleche cetasika gemeint ist, piti oder sukha.
Piti – Verzückung gleicht dem Empfinden, die ein in der Wüste Schmachtender hat, sobald er Wald oder Wasser erblickt. Sukha – Glücksgefühl dagegen gleicht dem Empfinden, das er beim Eintritt in den Waldschatten oder dem Geniessen des Wassers hat.
Der jhana-Faktor „Samadhi“ oder Konzentration ist ein cetasika, und zwar ein „ekaggata-cetasika“. Dieser cetasika entsteht mit jedem citta, und seine Funktion ist es, die Aufmerksamkeit auf ein Objekt zu konzentrieren. Jedes citta kann nur ein Objekt haben. Der in samatha zur Entfaltung gebrachte Faktor samadhi ist die Konzentration auf ein einziges Meditationsobjekt.
 
In der Visuddhimagga (XIV, 139) heisst es:
„Als Sammlung (samadhi) gilt es, wenn der Geist mit dem Objekt völlig (samam) oder recht (samma) zusammengefügt ist, oder einfach die Tatsache des „Zusammengefügtesein“ des Geistes. Ihr Merkmal besteht darin, dass sie nicht auseinandergeht (avisara) oder sich nicht zerstreut (avikkepa), ihr Wesen darin, dass sie die gleichzeitig damit entstandenen Erscheinungen zusammenballt, gleich wie das Wasser die Badseife. Ihre Äusserung besteht im Gestilltsein, ihre Grundlage bildet hauptsächlich das Glücksgefühl. Als die der Unbeweglichkeit von Lampenlichtern bei Windstille gleichende Beständigkeit des Geistes, kann man die Sammlung betrachten. Samadhi verhindert die Entstehung von Sinnengier (kamacchandha).

Um die erste Stufe der Vertiefung (jhana) zu erreichen, sind also folgende jhana-Faktoren notwendig:

Vitakka:     angewandtes Denken oder Gedankenfassung. Wirkt Starrheit und Mattigkeit entgegen.
Vicara:       anhaltendes- oder diskursives Denken. Wirkt Zweifeln entgegen.
Piti:             Begeisterung oder Gewandtheit im Ausdruck. Wirkt Übelwollen entgegen.
Sukha:        Glückseligkeit oder Wonne. Wirkt Aufgeregtheit und Gewissensunruhe entgegen.
Samadhi:    Konzentration. Wirkt Sinnengier entgegen.

Sollen die Hemmungen vorübergehend ausgeschaltete werden, so müessen jhana-Faktoren entwickelt werden. Menschen, die samatha kultivieren möchten, müssen viel vorbereiten, sie müssen festbegründet in Sila (Moral) sein, was durch Eigenschaften wie: Entsagungsbereitschaft, Zufriedenheit, Aufgeben der Objekte der Leidenschaften, Aufgeben der Leidenschaften, Aufgeben der Torheit, Abgeschiedenheit, Willenskraft und Bescheidenheit.

Die Entfaltung der Sammlung, die tatsächlich Geistestraining (bhavana) ist, kann nicht erreicht werden, solange man sich noch weltlichen Genüssen hingibt und sich nur gelegentlich mit dem Meditationsobjekt beschäftigt.

Im Visuddhimagga (IV, 80, 81) betreffs jhana steht geschrieben: „Von Sinnengier geläutert ... tritt er in die erste Vertiefung ein ...“

Meditationsobjekte

Für die Entfaltung von Samatha benötigt man ein Meditationsobjekt. Es gibt 40 Meditations- oder Übungsobjekte:

10x kasina-Übungen, wie z.B. das Raumkasina, Erdkasina, Wasserkasina, Feuerkasina, Windkasina, Lichtkasina, sowie das Farbkasina mit den Farben Rot, Weiss, Blau und Gelb.
10x Ekelobjekte (asubha), die Friedhofs- und Leichenbetrachtungen.
10x Betrachtungen, dazu gehören die Betrachtung über Buddha, Dhamma, Sangha, die Tugend der Sittlichkeit und Grosszügigkeit, Gottheiten und Gott, die Betrachtung über den Tod, die Betrachtung über den Körper, die Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen und die Betrachtung über den Frieden.
1x die Betrachtung über die Wirklichkeit der Nahrung.
1x die Analyse der vier Elemente (Erde, Wasser, Feuer und Wind).
4x Brahma-Vihara (göttliche Verweilungszustände): Güte (metta-bhavana), Mitleid und Mitgefühl (karuna-bhavana), Mitfreude (mudita-bhavana) und Gleichmut (tatra-majjhattata), in diesem Falle nicht upekkha-vedana (indifferente Empfindung), sondern die ethische Eigenschaft Gleichmut „tatra-majjhattata“.
4x die Entfaltung der arupa-jhana oder unkörperlichen Vorstellungsgebiete, wie das Raumunendlichkeitsgebiet, das Nichtsheitsgebiet, das Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmungsgebiet.

Im Visuddhimagga (III, 119) wird erklärt, dass man das Meditationsobjekt durch Anblick, durch Berührung und durch Hörsagen, Worte kennenlernt. Am Anfang soll man das Meditationsobjekt ganz aus der Nähe betrachten. Später erwirbt man davon „ein Bild in der Vorstellung“, ein Gegen- oder Abbild (nimitta). Man braucht nicht einmal mehr das ursprüngliche Objekt zu betrachten. Zuerst ist das geistige Vorstellungsbild noch unbeständig und unklar. Später jedoch erscheint es hundertmal und tausendmal reiner und klarer.

Nicht alle Meditationsobjekte führen zu einem Gegenbild. In dem Augenblick, in dem das Abbild entsteht, befindet man sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Konzentration, das man „Abgrenzende Sammlung“ (upacara samadhi) nennt.

Das Zeichen (nimitta) muss bewacht werden, damit das geistige Bild in der Vorstellung, das man entwickelt hat, nicht verloren geht. Bedingungen, um das Abbild zu bewachen, sind unter anderem der rechte Wohnplatz, geeignete Nahrung, Vermeidung von unnötigem Geschwätz. Man sollte die „fünf Fakultäten„ (indriyas) ausgleichen. 

Die fünf indriyas sind folgende cetasika:

Saddha:      Vertrauen in das Heilsame.
Viriya:        Energie.
Sati:            Achtsamkeit.
Samadhi:   Konzentration.
Panna:       Weisheit.
Vertrauen sollte durch Weisheit ausgeglichen werden, sodass weder das eine, noch das andere weder zu stark noch zu schwach ist.
Konzentration sollte durch Energie ausgeglichen werden. Es besteht nämlich die Gefahr, falls zuviel Energie und zuwenig Konzentration vorhanden ist, dass man zu erregt wird und die Vertiefung nicht erreicht. Wenn jedoch Konzentration erreicht ist, aber nicht genügend Energie vorhanden ist, besteht die Gefahr der Trägheit und jhana kann nicht erreicht werden. Deshalb sollten alle fünf indriyas ausgeglichen sein.  
 
Folgende vier Eigenschaften sind zu entwickeln und zu pflegen, 
um gute Resultate in der Meditation zu erhalten und 
um in Frieden mit anderen Lebewesen zusammenzuleben:
 
Karuna:    "Mitgefühl" ist die weise Anteilnahme am Leiden anderer Wesen und der Wunsch, dieß sie davon frei sind.
Metta:    "Allumfassende Liebe, Wohlwollen", ist einer der vier göttlichen Verweilungszustände (brachma vihara) und wird systematisch in der Metta-Meditation entwickelt. Metta ist der Wunsch, daß alle Wesen sich in innerer und äußerer Sicherheit, geistigem und körperlichem Glück befinden.
Mudita:    "Mit-Freude" ist die Qualität des Geistes sich am Erfolg anderer zu freuen. Sie ist das gegenteil zum Neid.
Upekka:    "Gleichmut, Gelassenheit", ist die ausgewogene Qualität des Geistes, der in seiner "Mitte - ruht", ohne einem Extrem zuzuneigen.

Folgende Gebete sollten vor der Meditation gesprochen werden. Das traegt dazu bei, den Geist und Koerper zu beruhigen und auf die nun folgende Meditation einzustimmen.

Arahang Sammasambuddho Bhagava, Buddhang Bhagavantang Abhivademi.
Svakkhato Bhagavata Dhammo, Dhammang Namassami.
Supatipanno Bhagavato Savaka Sangho, Sanghang Namami.
 
Namo Tassa Bhagavato Arahato Sammâsambuddhassa.
Namo Tassa Bhagavato Arahato Sammâsambuddhassa.
Namo Tassa Bhagavato Arahato Sammâsambuddhassa.
 
Buddhang Saranang Gacchami
Dhammang Saranang Gacchami
Sanghang Saranang Gacchami
 
Tutiampi Buddhang Saranang Gacchami
Tutiampi Dhammang Saranang Gacchami
Tutiampi Sanghang Saranang Gacchami
 
Tatiampi Buddhang Saranang Gacchami
Tatiampi Dhammang Saranang Gacchami
Tatiampi Sanghang Saranang Gacchami
 
Itipi so Bhagava Arahang Sammasambuddho,
Vijjaa-carana-sampanno Sugato Lokavidu,
Anuttaro purisa dammasarathi,
Satthaa deva-manussanang,
Buddho Bhagavati.
 
Svakkhato Bhagavata Dhammo, Sanditthiko Akaliko Ehipassiko,
Opanayiko Paccattam Veditabbo Viññuhiti.
 
Supatipanno Bhagavato Savakasangho, Ujupatipanno Bhagavato Savakasangho,
Naayapatipanno Bhagavato Savakasangho, Samicipatipanno Bhagavato Savakasangho,
Yadidang Cattaari Purisayugani Attha Purisapuggala, Esa Bhagavato Savakasangho --
Ahuneyyo Pahuneyyo Dakkhineyyo Anjalikaraniyo, Anuttarang Puññakkhettang Lokassati.  

 

Jetzt sollte man vergeben, um Verzeihung bitten und Devas einladen, wie folgt:

Alle Lebewesen, denen ich jemals Unrecht getan, Schaden zugefuegt, verletzt oder getoetet habe bitte ich hiermit um Verzeihung. Ich vergebe allen Lebewesen, die mir jemals Unrecht getan, Schaden zugefuegt oder verletzt haben.
Alle Devas, die ihr mich hoeren oder sehen koennt lade ich ein zur Meditation. Haltet bitte Stoerungen und andere unangenehme Einfluesse fern.

Da Meditation ein Prozess von Geisttraining ist und man dadurch Verdienst erwirbt, sollte man nach der Meditation das eben erworbene Verdienst mit anderen Lebewesen teilen, in etwa wie folgt:

Mögen Mutter und Vater, Ehepartner und Kinder, Geschwister, Verwandte, Freunde, Feinde, Bekannte, Brahmas, Devas, Tiere, Betas, Asuras, Höllenwesen, sprich allen sichtbaren und unsichtbaren Lebewesen, fern und nah, koerperlich und geistig gluecklich, gesund, glücklich und zufrieden sein. Moegen sie alle frei sein von koerperlichen und geistigen Leiden und Gefahren, schlechtem Karma und stets bestens versorgt. 

Meditation "Stehen":
Man steht aufrecht an einem ruhiger Ort, die Augen sind halb- oder ganz geschlossen. Die linke Hand befindet sich etwa eine Handbreite unter dem Nabel, die rechte Hand liegt in der Linken (siehe Abbildung). Es gibt auch andere Vrianten, z.B. Arme und Hände auf dem Rücken.
Jetzt richtet man die Achtsamkeit auf den Naseneingang und beobachtet den Atem wie er bei beim "einatmen- und ausatmen" durch die Nase ein- und ausströmt. Man kann die Achtsamkeit auch auf den Bauch richten und beobachten, wie sich der Bauch beim Ein- und Ausatmen hebt und senkt. Je nachdem welche Sensation man am deutlichsten wahrnimmt. Man atmet einige Male tief ein- und aus. Nach einer Weile wird der Körper und Geist ruhig und friedvoll. Man denkt darüber nach, warum stehe ich hier? Was ist Stehen? Was geschieht beim Stehen? Welche Elemente (Erde, Wasser, Wind, Feuer.) spüre ich? Wie spüre ich diese Elemente? Was ist die Funktion der Elemente?
Nachdem sich Körper und Geist beruhigt haben, durchstreift man mit dem Geist den Körper von oben nach unten. Man entspannt dabei Gesicht, Nacken und Schultern. Dann streift man weiter durch den Körper und nimmt jedes Gefühl und Phänomen in Körper und Geist wahr und stellt fest dass, alles "Nicht Permanent", "Leidvoll" und "Nicht-Selbst" ist - und lässt los.
Die hier beschriebene Methode ist eine von Vielen. Mit der Zeit wird der Meditierende seine eigene Methode herausfinden, welche am besten zu ihm passt.

Fortfahren mit Meditation "Gehen":
Nachdem man nun eine Weile gestanden hat, beugt man sich leicht nach vorne, die Hände bleiben in der gleichen Haltung wie vorher (ändert man die Haltung der Hände, so nimmt man das achtsam wahr) und beginnt vorwärts zu laufen (siehe Abbildung). Man läuft nicht zu schnell und nicht zu langsam, die Schritte sind etwa eine Fußlänge. Man beginnt mit dem rechten Fuß, während man den Fuß anhebt, nimmt man achtsam wahr "heben", beim vorwärts bewegen nimmt man achtsam wahr "vorwärts bewegen", beim Absetzen des Fußes nimmt man achtsam wahr "absetzen". Das gleiche macht man jetzt mit dem linken Fuß. Man fährt damit fort, rechter Fuß "heben", "vorwärts bewegen", "absetzten", linker Fuß "heben", "vorwärts bewegen", "absetzten", bis man das Ende der Laufstrecke erreicht hat, was etwa 12 bis 25 Schritte sein sollten. Sollte nicht soviel Platz zur Verfügung stehen, läuft man eben weniger.
Nachdem man das Ende der Strecke erreicht hat, ist es angeraten nicht sofort herumzudrehen, sondern einen Moment ruhig stehen zu bleiben und achtsam wahrnehmen "stehen", dabei kann ein paar Mal achtsam ein- und ausgeatmet werden, wie oben beschrieben.
Jetzt kann man sich nach rechts herumdrehen, indem man achtsam wahrnimmt "drehen". Dabei hebt man den rechten Fuß und nimmt wahr "heben", jetzt dreht man den Fuß um 45° oder 90° und nimmt wahr "drehen", wenn man die Gradzahl erreicht hat, setzt man den Fuß ab und nimmt wahr "absetzen". Nach dem Absetzen konzentriert man sich auf den linken Fuß, hebt ihn an und setzt ihn neben den rechten Fuß. Dabei nimmt man wahr, "heben - drehen - absetzen". Die Drehung kann in 4x45°, 3x60° oder 2x90° erfolgen. Nachdem man sich um 180° gedreht hat, nimmt man wieder wahr "stehen" und atmet einige Male "ein- und aus", wie oben beschrieben.
"Stehen - Gehen - Drehen - Meditation" wird jetzt solange fortgesetzt, bis man das Gefühl hat, die Positur zu wechseln. Der Meditierende kann während der "Stehen - Gehen - Drehen - Meditation" zur "Meditation - Sitzen" wechseln, wenn er wahrnimmt, dass der Geist ruhig auf einen Punkt gerichtet ist, d.h. wenn er Volle Konzentration (apana-samadhi) erreicht hat.

Fortfahren mit "Sitzen":
Der Meditierende sollte in ähnlicher Weise wie Lord Buddha auf Bildern oder Statuen dargestellt sitzen. Es eignet sich dafür entweder der volle Lotus-Sitz oder der halbe Lotus-Sitz. Beim halben Lotus-Sitz legt man den rechten Unterschenkel auf den linken Unterschenkel, die linke Hand ruht auf den Oberschenkeln und die rechte Hand ruht in der Linken (siehe Abbildung). Der Oberkörper ist aufrecht und die Aufmerksamkeit ist bei der "Konzentration Meditation" (Samadhi) auf die Atmung gerichtet. Wer nicht in dieser Position sitzen kann, kann sich auch aufrecht auf einen Stuhl setzen.
Jetzt richtet man die Achtsamkeit auf den Naseneingang und beobachtet den Atem wie er bei beim "einatmen- und ausatmen" durch die Nase "ein- und ausströmt." Man kann die Achtsamkeit auch auf den Bauch richten und beobachten, wie sich der Bauch beim Ein- und Ausatmen hebt und senkt. Je nachdem welche Sensation man am deutlichsten wahrnimmt.
Man durchstreift mit dem Geist den Körper von oben nach unten. Man entspannt dabei Gesicht, Nacken und Schultern. Dann streift man weiter und nimmt jedes Gefühl und Phänomen in Körper und Geist wahr und stellt fest dass, alles "Nicht Permanent", "Leidvoll" und "Nicht-Selbst" ist - und lässt los.
Normalerweise wandert der untrainierte Geist von einem Gedanken oder einer Erinnerung zur anderen. Das ist nicht schlimm, denn wenn man feststellt, dass der Geist nicht mehr bei der Atmung ist, holt man ihn einfach wieder zurück, sooft und solange, bis der Geist bei der Atmung bleibt. Nach einer Weile ist der Körper und Geist ruhig und friedvoll und man stellt Verzückung und Glückseligkeit fest. Diese Verzückung und Glückseligkeit sind Reaktionen unseres physikalischen Nervensystems und sind das Resultat der Ausübung von Konzentration Meditation. An diesem Punkt stellt man fest, dass es zwei Arten von Glückseligkeit gibt, a) Glückseligkeit von sinnlichen oder sexuellen Freuden, b) Glückseligkeit von Konzentration Meditation. Glückseligkeit von sinnlichen oder sexuellen Freuden verursachen Furcht oder Erregung in Körper und Geist, und haben keinen wirklichen Frieden. Glückseligkeit von Konzentration Meditation stimmen Körper und Geist ruhig und friedvoll. 
Weise Meditierende erkennen und verstehen durch "Einsicht-Meditation" (Vipassana), dass Verzückung und Glückseligkeit charakteristisch "Impermanent", "Leidvoll" und "Nicht-Selbst" sind und unterlassen es, daran anzuhaften. Nachdem Körper und Geist ruhig und friedvoll sind und Verzückung und Glückseligkeit erkannt wurde, lässt man davon los. Durch Achtsamkeit erhält man den Zustand des Eins-Sein von Geist und Atmung aufrecht und nimmt achtsam jedes Phänomen in Körper und Geist wahr. Der Geist nimmt sich selber wahr und beschützt sich selbst. Achtsamkeit ist hier sehr wichtig, da man sonst in den Jhana-Zustand kommt und Vipassana nicht möglich ist, da der Geist nur auf einen Punkt konzentriert ist. Dabei stellt man fest, dass jedes Phänomen in Körper und Geist die Charakteristik von "Impermanent", "Leidvoll" und "Nicht-Selbst" besitzt. Man lässt von jedem Phänomen in Körper und Geist sofort los. Hier stellt man fest, dass es eine dritte Art von Glückseligkeit gibt, die aus Furchtlosigkeit stammt, da man erkannt hat, dass alles "Nicht-Permanent" und "Nicht-Selbst" ist, und "Leidvoll" stammte aus vorheriger Unwissenheit, die jetzt überwunden ist.
"Konzentration Meditation" (Samadhi) loest Probleme im Körper und auf mentaler Ebene. "Einsicht-Meditation" (Vipassana) loest Probleme auf Spiritueller Ebene. Leiden und Nicht-Leiden basieren auf Spiritueller Ebene. Es gibt zwei Arten von Leiden: Physikalische Leiden und Spirituelle Leiden. Physikalische Leiden kommen von "Sinnes-Kontakten" (Auge/Form, Ohr/Geräusch, Nase/Geruch, Zunge/Geschmack, Körper/Berührung und Geist/Gedanken) mit unangenehmen Objekten. Spirituelle Leiden kommen von "Wünschen" und "Anhaftung" im Moment von Kontakt und Gefühlen in Übereinstimmung mit dem Gesetz Bedingter Entstehung.
Hat man lange genug sitzend meditiert und hat das Gefühl die Positur zu wechseln, so kann man jetzt wieder beginnen mit "Stehen - Gehen -Drehen" Meditation.

Zum Schluss "Liegen":
Man liegt auf der rechten Seite, in Loewenposition (siehe Abbildung). Die Achtsamkeit im Liegen erfolgt genauso wie beim Stehen, oder wie beim Sitzen. Achtsamkeit im Liegen kann man unter anderem anwenden zum leichteren Einschlafen.

Waehrend man achtsam, geistig durch den Koerper wandert, konzentriert man sich auf die vier einzelnen Elemente, und wie sie in gegenseitiger Wechselwirkung zueinander arbeiten. So wie ein geuebter Fleischer die geschlachteten Tiere zerlegt, so zerlegt man im Geiste die Elemente und untersucht jeden einzelnen Koerperteil. Auf diese Weise trainiert man sein Koerperbewusstsein. Gedanken, die zwischendurch auftauchen, laesst man einfach wieder los.

Vier Erleuchtungsstufen:

Wer ernsthaft Dhamma studiert und praktiziert, wird 10 Fussfesseln erkennen, sowohl die 5 Unteren, als auch die 5 Oberen, welche uns an den Kreislauf von Geburt und Tod, sprich Leiden binden.
Die ersten 3 Fesseln sind: a) Glaube an Selbst, b) Riten und Rituale und c) Zweifel an den Lehren Buddhas, Dhamma und Sangha.
Die naechsten beiden Fesseln sind: d) Sinnes-Begierden und e) Aerger/Zorn.
Die restlichen 5 Fesseln sind: f) Verlangen nach der Ebene von Form, g) Verlangen nach der Ebene von Formlosigkeit, h) Ruhelosigkeit, i) Stolz/Ego,
j) Unwissenheit.

1.    Sotapanna (stream enterer):     Jemand der den Strom in Richtung Nirvana betreten hat, bzw. jemand der das "Dhamma-Auge" geoeffnet hat. Sotapanna gibt es in 3 verschiedenen Klassen: [a] Jene, falls sie nicht in diesem Leben Arahant erreichen, werden nur noch einmal geboren, bevor sie Arahant erreichen. [b] Jene welche nur noch zwei-, maximal dreimal geboren werden, um Arahant zu erreichen. [c] Jene, welche innerhalb von 7 weiteren Leben Arahant erreichen. Er hat 3 von 10 Fesseln geloest.

a) Glaube an Selbst bedeutet, Anhaftung an die 5 Aggregate, Name-und-Form, ist eine wirkliche Person.
 
b) Riten und Rituale bedeutet, Glaube dass die Effektivitaet von Riten und Ritualen ueber den Effekten von Karma steht, welches lediglich die Ursache von Aberglaube, Schwarzer Magie und Ritualismus ist.
 
c) Zweifel an den Lehren Buddhas, dem Dhamma und dem Sangha bedeutet, man hat Zweifel, Bedenken und Unentschlossenheit gegenueber dem Buddha, Dhamma und Sangha ueberwunden.

2.    Sakadagami (once returner):     Ein Sakadagami, so wird gesagt, erreicht Erleuchtung in nicht mehr, als einer weiteren Wieder-Geburt. Er entledigt sich keiner weiteren Fesseln, aber er reduziert die Kraft zweier weiteren Fesseln, naehmlich: Sinnes-Begierden und Aerger/Zorn. .

3.    Anagami (non returner):     Ein Anagami, so ist gesagt, erreicht Erleuchtung ohne zurueckzufallen in Sinnlichkeit. Er wird nicht wieder geboren in einer menschlichen Welt, sondern in einer besonderen himmlischen Ebene. Er befreit sich von weiteren zwei Fussfesseln:

d) Sinnes-Begierden bedeutet die restlose Befreiung sinnlicher Wuensche oder Begierden, nicht einmal in Groesse eines Staubkorns bleibt uebrig.
 
e) Aerger / Zorn bedeutet, dass fuer diese Person nicht die geringste Moeglichkeit besteht, sich ueber irgend etwas zu aergern oder zornig zu sein.

4.    Arahant (fully perfect):     Ein Arahant ist voellig erleuchtet. Diese Ebene ist Nirvana und ist Befreiung aller Verunreinigungen des Geistes. Die drei Feuer: Lobha (Wuensche, Begierden), Dosa (Abneigung, Uebelwollen) und Moha (Unwissenheit in Bezug auf die Vier Edlen Wahrheiten) sind voellig erloschen. Ein Arahant ist frei ist von allen 10 Fesseln:

f) Verlangen nach der Ebene von Form bedeutet, sich nicht zu erfreuen in subtileren "Form-Meditationen". Man ist nicht mehr gefangen genommen in Ekstase und Verzueckung, welche durch "Einpunkt-Meditation" (Samadhi) entsteht.
 
g) Verlangen nach der Ebene von Formlosigkeit bedeutet, sich nicht zu erfreuen in subtileren "Formlosen-Meditationen". Man ist nicht mehr gefangen genommen in Ekstase und Verzueckung, welche durch "Einpunkt-Meditation" (Samadhi) auf hoeherer Stufe entsteht.
 
h) Ruhelosigkeit bedeutet das Resultat von absolut stillen und kontrollierten Gedanken.
 
i) Stolz/Ego bedeutet man vergleicht sich nicht mehr mit anderen.
 
j) Unwissenheit in Bezug auf die wahre Natur aller Dinge. Austricksen von Lebewesen indem das Leben als permanent, gluecklich, substanziell und schoen erscheint. Verhuetung der Tatsache, dass alles in Wirklichkeit impermanent, leidvoll und leer von "Ich", "Mir", "Mein" und "Selbst" ist, und grundsaetzlich unrein. Es bedeutet auch Unwissenheit in Bezug auf die "Vier edlen Wahrheiten: Leiden, Ursache von Leiden, Aufloesung der Leiden und der Weg zur Aufloesung der Leiden."
 
Nirvana:    nachdem saemtliche Unwissenheit, Begierden, Abneigungen, Anhaftungen, Taeuschungen und Uebel aufgeloest wurden, und der Geist frei ist von Verunreinigungen, erreicht man den Zustand, den man als Nirvana bezeichnet.
Pari-Nirvana:   Beim Tot loesen sich saemtlich Elemente, (Erde, Wasser, Feuer, Luft, "Raum") inklusive dem Geist auf und eine Wiedergeburt ist nicht mehr moeglich. (Wo nichts ist, kann nichts wiedergeboren werden.)

37 Faktoren, die zu Erleuchtung gehören:

4 Säulen der Achtsamkeit (satipatthana):
    a) Achtsamkeit in Körper im Körper.
    b) Achtsamkeit in Gefühle in Gefühlen.
    c) Achtsamkeit in Geist im Geist.
    d) Achtsamkeit in Dhamma in Dhammas.
 
4 Richtige Bemühungen (padhana):
    a) Verhindern, dass sich unheilsame Zustände einstellen.
    b) Von ihnen loslassen, falls sie sich einstellen.
    c) Heilsame Zustände, falls sie noch nicht gegeben sind, herbei führen.
    d) Diese Bemühungen ohne Unterbrechung beibehalten, so dass sie sich entfalten- und zur Vollendung heranwachsen können.
 
4 Strassen zur Kraft oder Erfolg (iddhi-pada):
    a) Konzentration durch Absicht, begleitet von Bemühung.
    b) Konzentration durch Energie.
    c) Konzentration durch den Geist.
    d) Konzentration durch Untersuchung.
 
5 Spirituelle Fakultäten (indriya):
    a) Vertrauen.
    b) Energie.
    c) Achtsamkeit.
    d) Konzentration.
    e) Weisheit.
 
5 Mentale Kräfte (bala), unterscheiden sich von indriya durch Unerschütterlichkeit durch ihre Gegner:
    a) Vertrauen widersteht Unglaube.
    b) Energie widersteht Faulheit oder Trägheit.
    c) Achtsamkeit widersteht Vergesslichkeit.
    d) Konzentration widersteht Zerstreutheit.
    e) Weisheit widersteht Unwissenheit.
 
7 Erleuchtungsfaktoren (bojjhanga):
    a) Achtsamkeit in Gedanken, Worten und Taten.
    b) Untersuchung und Befolgung des Dhamma.
    c) Rechtes Bemühen.
    d) Enthusiasmus.
    e) Ruhe, Frieden.
    f) Konzentration.
    g) Gelassenheit, Gleichmut.
 
8 - facher Pfad (magga):
    a) Rechte Ansicht.
    b) Rechtes Denken.
    c) Rechte Sprache.
    d) Rechtes körperliches Tun.
    e) Rechter Lebenserwerb.
    f) Rechte Bemühung.
    g) Rechte Achtsamkeit.
    h) Rechte Konzentration.
 
Die neun Qualitäten eines Buddhas
 
Wer achtsam die Qualitäeten eines Buddhas betrachtet, welche weitreichend von der ganzen Welt gelobt werden, der wird feststellen, sie bestehen aus drei Gruppen. Nur wer die folgenden neun Qualitäten aufweist, kann von sich behaupten ein Buddha zu sein.
Gruppe eins: Enthält die ersten drei Qualitäten. Diese Qualitäten muss jemand innehaben, der von sich behauptet, ein Buddha zu sein. Diese drei Qualitäten sind:
[1]    Araham:    Er ist makellos / unbefleckt / frei von allen Verunreinigungen; er ist reinste Moral.
[2]    Sammasambuddho:    Er weiß alles was es zu wissen gibt.
[3]    Vijjacaranasampanno:    Er ist ausgestattet mit allen Arten von psychischen Kräften und unbesiegbar.
Gruppe zwei: Enthält die nächsten drei Qualitäten, welche die Fähigkeiten eines Buddhas beschreiben, Menschen zu gewinnen. Diese drei Qualitäten sind:
[4]    Sugato:    Für den Vorzug / Vorteil aller Wesen geht er zu jeder Zeit zu jedem Platz.
[5]    Lokavidu:    Er weiß alles über die drei Welten, a) die Sinnes-Welt, b) die feinmaterielle - Welt und c) die immaterielle - Welt.
[6]    Anuttaro purisa dammasarathi:    Er ist unvergleichbar, was die Zähmung aller Wesen betrifft.
Gruppe drei: Enthält die letzten drei Qualitäten, welche der Welt erklären:
[7]    Sattha devamanussanam:    Er ist der Führer der Menschen, Devas und Brahmas.
[8]    Buddho:    Er ist fähig, anderen die Wahrheit völlig klarzumachen.
[9]    Bhagava:    Er ist der Erhabenste.
 
Betrachtet man die Klassifizierung der 9 Qualitäten des Buddhas in drei Gruppen im Licht, so ist erkennbar welche Rollen Buddha übernommen hat, zum Wohle der Religion und der Menschheit. Wer die Grösse und den Erfolg erkannt hat, welche Buddha erreicht hat, wird IHN dafür hoch achten und in Ehren halten.
Svakkhato Bhagavata Dhammo,   Gut dargelegt ist der Dhamma des Erhabenen,
Sanditthiko Akaliko,                        er kann hier und jetzt erfahren werden, nicht Zeit verzögert, 
Ehipassiko,                                      (Einladung) komm und sieh selbst,
Opanayiko Paccattam,                   nach Innen führend,
Veditabbo Viññuhiti.                      um vom weisen Mann selbst erkannt zu werden.
 
Supatipanno Bhagavato Savakasangho,                             Die Anhänger des Erhabenen haben gut praktiziert,
Ujupatipanno Bhagavato Savakasangho,                           die Anhänger des Erhabenen haben geradewegs praktiziert,
Naayapatipanno Bhagavato Savakasangho,                      die Anhänger des Erhabenen haben richtig praktiziert,
Samicipatipanno Bhagavato Savakasangho,                      die Anhänger des Erhabenen haben anständig praktiziert,
Yadidang Cattaari Purisayugani Attha Purisapuggala,    es ist zu sagen, diese vier Paare der Leute, diese acht Personentypen, 
Esa Bhagavato Savakasangho --                                          sind die Anhänger des Erhabenen --
Ahuneyyo Pahuneyyo Dakkhineyyo Anjalikaraniyo,        sie sind es Wert beschenkt zu werden, als Gast aufgenommen zu werden,
Anuttarang Puññakkhettang Lokassati.                           sie sind es Wert Dinge angeboten zu werden, sie sind es Wert respektiert 
                                                                                                zu werden, sie sind ein unvergleichliches Feld von Verdienst für die ganze Welt.
Kontemplation / Betrachtung und Praxis der neun Qualitaeten
 
Durch entschiedenes Urteilsvermoegen und klarer Berachtung, wird man die Quailtaeten Buddhas hochachten und erkennen, welche Verantwortungen wir in dieser Welt haben.
Araham: Wer staendig die Qualitaet des Buddha "Araham" (reinste Moral), im Sinn und vor den Augen hat, wird erkennen, dass er sich sehr bemuehen muss, um ebenfalls einen hohen moralischen Standard zu erreichen.
Sammasambuddho: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Sammasambuddho" (alles zu wissen was es zu wissen gibt) im Sinn und vor den Augen hat, wird erkennen, ob sich der moralische Standard erhoeht hat. Jemand muss sich sehr bemuehen, um kompetent, intelligent und informativ zu sein, in jeder verantwortungsvollen Position, in der man sich befindet.
Vijjicarana sampanno: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Vijjicarana sampanno" (ausgestattet mit allen Arten von psychischen Kraeften und unbesiegbar) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, der wird nicht nur hohen moralischen Standard, Kompetenz und Intelligenz bei der Arbeit aufweisen, sondern wird erkennen, dass jemand unerschrockene Courage haben muss, um allen Gefahren zu begegnen und die Faehigkeit, alle Hindernisse zu ueberwinden.
Sugato: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Sugato" (fuer den Vorzug / Vorteil aller Wesen geht er zu jeder Zeit zu jedem Platz) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, wird klar feststellen, dass jemandes Aufgabe es ist, unermeudlich Plaetze zu besuchen und Aktiv zu werden, entsprechend seinen Faehigkeiten, im Interesse aller Menschen.
Lokavidu: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Lokavidu" (alles zu wissen ueber die drei Welten,) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, wird klar feststellen, wer taetig ist zum Wohle Anderer, so ist es seine Aufgabe, die Traditionen, Gewohnheiten und Interessen der Menschen zu verstehen.
Anuttaro purisa dammasarathi: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Anuttaro purisa dammasarathi" (unvergleichbar zu sein, was die Zaehmung aller Wesen betrifft) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, wird klar feststellen, wer taetig ist zum Wohle Anderer, so ist es wichtig zu wissen, die Toerichten zu trainieren, damit sie weise werden und Weise zu trainieren, damit sie noch weiser werden.
Sattha devamanussanam: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Sattha deva manussanam" (der Fuehrer der Menschen, Devas und Brahmas) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, wird klar feststellen, wer taetig ist zum Wohle Anderer, muss sich bemuehen, den unterstuetzenden Enthusiasmus der Mehrheit der Menschen, aller Lebensebenen zu gewinnen.
Buddho: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Buddho" (faehig, anderen die Wahrheit voellig klarzumachen) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, wird klar feststellen, wer taetig ist zum Wohle Anderer, wird nur erfolgreich sein, anderen die Wahrheit voellig klarzumachen, ohne Anwendung von Autoritaet oder Bestechung in Form von Cash oder von Versprechungen von offiziellen Positionen.
Bhagava: Wer ebenfalls staendig die Qualitaet des Buddha "Bhagava" (Er ist der Erhabenste) im Sinn und vor den Augen hat, und wiederholt darueber nachdenkt, wird klar feststellen, um von Anderen respektiert zu werden ist es her wichtig, Wuerdevoll zu sein, in ordentlicher Kleidung, Sprache und Verhalten.
Da nun die Bedeutung der Qualitaeten eines Buddhas bekannt sind, kann man darueber nachdenken und rezitieren. Wie oft? Unser Alter in Jahren, plus einmal. Das hilft uns, unsere eigenen Qualitaeten zu verbessern. Wann? Taeglich oder an bestimmten Tagen in der Woche.
 
ITIPI SO BHAGAVA ARAHAM, SAMMASAMBUDHO, VIJJACARANA-
SAMPANNO, SUGATO, LOKAVIDU, ANUTTARO PURISA DHAMMASARATHI,
SATTHA DEVA MANUSSANAM, BUDDHO, BHAGAVATI.

"Triple Gems", (Drei Juwelen)

Buddhismus besteht in der Hauptsache aus den "Triple Gems", (Drei Juwelen) das bedeutet: "Buddha-Dharma-Sangha". Der Zusammenhang von Buddha, Dhamma und Sangha auf drei verschiedenen Ebenen:
 
1.    Buddha,     eine Statue, Amulett, Bild oder andere symbolische Objekte des Buddha.
2.    Buddha,     als historische Person. Ein Prinz von Nord-Indien. Der Gruender des Buddhismus. Buddha lehrte Nirodha, der Zustand von Nicht-Leiden und den Weg zu Nibbana.
3.    Buddha,     als Zustand von klarem, reinen, ruhigem und kuehlen Geist.
 
1.    Dhamma,     der Original Text, "die Plam Blaetter", der heilige Text: die Ti-Pitaka, die Buddhistische Bibel.
2.    Dhamma,     die Lehren des Buddha. Theorie zum studieren: die Vier Edlen Wahrheiten, das Gesetz bedingter Entstehung, der Noble 8-fache Pfad, etc.
3.    Dhamma,     als Zustand von klarem, reinen, ruhigem und kuehlen Geist.
 
1.    Sangha,     der traditionelle Moench (Bikkhu) oder Nonne (Bikkhuni), mit rasierten Kopf und gelben Gewaendern.
2.    Sangha,    die originalen Folger Buddha's. Die vier Paare von erleuchteten/heiligen Personen. Die Gemeinschaft von Gut-Praktizierenden Personen.
3.    Sangha,    als Zustand von klarem, reinen, ruhigem und kuehlen Geist.
 
DHAMMA oder (DHARMA)
 
Dhamma:    Zentralbegriff des Buddhismus, der in verschiedenen Bedeutungen gebraucht wird:
Das kosmische Gesetz oder die "Grosse Ordnung", die der Welt, dem Universum und jenseits davon zugrunde liegt. Das Gesetz der karmisch bedingten Wieder-Geburt. Das Gesetz von bedingter Entstehung oder von Ursache (Karma) und Wirkung (Vipaka).
Die Lehre des Buddha, der dieses "Gesetz" erkannte und formulierte; also die Lehre, in der die universelle Wahrheit zum Ausdruck kommt. Der so definierte "Dhamma" existierte schon vor der Geburt des historischen Buddha, welcher daher nicht mehr als eine Manifestation dieses Dharma ist. Dies ist der Dharma, zu dem die Buddhisten Zuflucht nehmen.
Dhamma ist Inhalt des Geistes, Gegenstand des Denkens, Idee – die Spiegelbilder der Dinge im menschlichen Geist.
"Dhamma" kann man mit einem Floss vergleichen, das man braucht und benutzt, um einen Fluss zu ueberqueren, sprich Erleuchtung zu erreichen. Ist man am anderen Ufer angkommen, sprich hat man Erleuchtung erreicht, braucht man es nicht mehr.
 
DHAMMA als Gesetz der Natur
 
 
 
Ein Vergleich zwischen "Dhamma" und "Gott" von Schoepfer Religionen

Als Menschen im Universum sind wir alle Freunde oder verbunden durch Werden, Geburt, Existenz, Alterung, Leiden und Tod. Dieses gegenseitige Verstaendnis ist sehr wichtig. Nachfolgend ist ein Vergleich von Aehnlichkeiten zwischen "Dhamma" und "Gott." Manche moegen diesem Vergleich zustimmen, andere nicht.

1.    Dhamma, die "Erscheinung / Phenomen von Allem." Es ist beides, Name und Form, welches im Universum und jenseits davon existiert. Das kann verglichen werden mit dem "Koerper Gottes", und zwar fuer alle Dinge, organisch und anorganisch sind enthalten im "Koerper Gottes."

2.    Dhamma, das "Gesetz der Natur", kann verglichen werden mit dem "Geist Gottes", dem "Licht", dem "Heiligen Geist" oder dem "Wort Gottes." Es ist unsichtbar und verfuegt ueber gewaltige Kraft um alles entstehen zu lassen. Alles entsteht, existiert und vergeht durch den "Geist oder Wort Gottes", es war die "Erste Ursache" und erschien vor "Allen Dingen." Manche moegen fragen, warum schuf Gott Licht am Ersten Tag, und Sonne und Mond am vierten Tag. Die Antwort ist, Das Licht, ist das Licht welches die Dunkelheit im Universum beseitigt, um alles entstehen zu lassen. Es ist nicht nur das Licht von Sonne und Mond.

3.    Dhamma, als die Aufgaben, die erfuellt werden muessen in Uebereinstimmung mit dem "Gesetz der Natur", koennen verglichen werden mit den "Mahnungen/Forderungen" oder "Geboten Gottes". Die "Mahnungen/Forderungen" oder "Gebote" muessen vom "Sohn Gottes" (Buddha/Jesus/Wir) befolgt werden in Uebereinstimmung mit dem "Geist Gottes", bzw. dem "Geist Gottes", damit alles ueberleben kann.

4.    Dhamma, als "Resultat der erfuellten Aufgaben in Uebereinstimmung mit dem Gesetz der Natur", kann verglichen werden mit "Bestrafung" oder "Belohnung von Gott". Wenn wir falsch praktizieren, indem wir z.B. nicht an Gott glauben, so bestraft uns Gott mit Leiden und haelt uns davon ab, wirklichen Frieden und Erloesung zu erlangen. Wenn wir richtig praktizieren, so belohnt uns Gott, d.h., wir erleben endgueltiges Glueck und Frieden.

Schlussfolgerung:
Der "Sohn Gottes" muss an "Gott" glauben und seine Aufgaben in Uebereinstimmung mit den "Geboten" oder "Mahnungen/Forderungen" des "Geistes Gottes" ausfuehren. "Gott der Vater" wird uns dann "belohnen."

 

Folgende vier Dinge (Acinteyya) hatte Buddha nicht gelehrt:

 

  1. Den Bereich eines Buddha (Buddha-visaya)
  2. Meditative Absorption / Versunkenheit (Jhana-visaya)
  3. Karma - Resultat (Karma-vipaka)
  4. (Erst)- Beginn der Welt / Universum (loka-cinta)
 
Warum hatte Buddha diese vier Fragen nicht beantwortet?
Buddha sagte, diese Fragen koennen nicht geradewegs, d.h. freimuetig und geradlining beantwortet werden, da diese Fragen von Leuten gestellt werden, deren Geist (Affassungsvermoegen) limitiert ist. Wenn diesen Leuten die Antworten gegeben werden wuerden, so wuerden sie sie nicht verstehen.
Das heisst nicht, dass diese Fragen es nicht Wert sind, darueber nachgedacht zu werden. Um sie aber zu verstehen, muesste man die Ansichten aendern, welche durch die Entwicklung von Erkenntnissen hervorgerufen wird. Es gibt keine einfache Antwort, die fuer jeden richtig ist.
Buddha sagte, Fragen dieser Art sind belanglos in Bezug auf seine Lehre, die den Zweck hat, die Leiden der Lebewesen zu ueberwinden und Zufriedenheit herbeizufuehren. Buddhismus ist ein praktischer Weg, der wenn wir ihn gehen, uns lehrt das Leben zu vertstehen, wie wir es hier und jetzt erleben. Sich Sorgen zu machen ueber Fragen deren Antworten wir nicht wissen koennen, ist sinnlos und Zeitverschwendung.
Beispiel:    Wenn jemand von einem Pfeil getroffen wurde, ist es sinnlos herumzuraetseln, woraus der Pfeil besteht, wer den Pfeil abgeschossen hat, warum der Pfeil abgeschossen wurde, etc. Der getroffene wird das auch nicht wissen wollen, fuer ihn ist wichtig den Pfeil aus dem Koerper- und die Schmerzen loszuwerden.
 
 
TRIPITAKA (Dreikorb), Bibel der Buddhisten
Der aus drei Teilen bestehende Kanon buddhistischer Schriften, "Vinaya-Pitaka", "Sutra-Pitaka" und "Abhidharma-Pitaka".
Der erste Korb "Vinaya-Pitaka" enthaelt Berichte von den Urspruengen des buddhistischen Sangha, aber auch die Disziplinregeln fuer das Zusammenleben der Moenche, bzw. Nonnen.
Der zweite Korb "Sutra-Pitaka" enthaelt Lehrreden, die der Ueberlieferung nach unmittelbar aus dem Mund des Buddha oder eines seiner unmittelbaren Schueler stammte.
Der dritte Korb "Abhidharma-Pitaka" stellt ein Kompendium buddhistischer Psychologie und Philosophie dar. In diesem Teil der Lehre des Buddha, wird eine Analyse der Wirklichkeit gegeben, d.h., der sechs Welten, die wir fortwährend durch Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und das Geisttor erleben. Die von uns erlebte Wirklichkeit wird hier in nicht mehr reduzierbare Elemente, "Dhamma" zerlegt.
 
Woher stammt der TRIPITAKA (Dreikorb) oder wer hat ihn geschrieben?
Drei Monate, nachdem Buddha gestorben war, versammelten sich 500 Arahantas, um die Lehren des Buddha in schriftlicher Form festzuhalten. Einer dieser 500 Arahantas war "Ananda", er hatte fotographisches Gedächtnis und konnte alles was er von Buddha gehört hatte, Wort für Wort wiedergeben.
Ein Arahanta ist frei von allen Verunreinigungen im Geiste, somit entspricht der Inhalt der Tripitaka der reinen Wahrheit. Man soll aber trotzdem nicht blind glauben was im Tripitaka geschrieben steht, sondern man soll das Geschriebene studieren und durch Praxis und Erfahrung herausfinden, dass es wahr ist.
 
Rad des Lebens oder "Das Gesetz bedingter Entstehung", (Paticca-Samuppada)

Paticca heisst uebersetzt "abhaengig". Samuppada heisst uebersetzt, "komplette Entstehung". Paticca-Samuppada bedeutet also: "Entstehung als Resultat kompletter Abhaengigkeit". Zuerst muss eine Ursache und unterstuetzende Faktoren vorhanden sein. Wenn komplette Abhaengigkeit zwischen Ursache und unterstuetzenden Faktoren entsteht, so entsteht Leiden. Dieses Gesetz bezieht sich nicht nur auf eine gesamte Lebensspanne eines Lebewesens, sondern auch von Augenblick zu Augenblick.

Das Gesetz bedingter Entstehung, (Paticca-Samuppada) ist das "HERZ des Buddhismus." Es drueckt den Weg aus, wie Leiden entsteht oder nicht entsteht. Das Gesetz bedingter Entstehung offenbart das Gesetz der Natur, welches zu Leiden fuehrt und das Gesetz der Natur, welches den Geist im Zustand von Nicht-Leiden haelt. Jede Ursache und unterstuetzende Faktoren, dieses Gesetzes betreffend, ist ein Prozess von Aktion, Werdeprozess und Reaktion, oder Ursache, Werden und Wirkung: "Abhaengig von Dem, entsteht Das, sobald die entsprechenden Bedingungen gegeben sind."

Rad des Lebens

Das hier dargestellte Rad des Lebens oder die Kette des bedingten Entstehens besteht aus 12 Gliedern. Da weder  "gutes Verhalten", Vertrauen" noch "weise Betrachtung" vorhanden ist, dreht sich das Rad unaufhaltsam im Samsara weiter. Zerstoerung der Ausfluten (siehe folgend, "Zerstoerung der Ausfluten") ist nicht moeglich. Es wurde nicht getan, was getan werden musste. Wieder-Geburt sprich Leiden werden Wieder-Geburt sprich Leiden folgen.
Wenn "Unwissenheit-Kontakt" der sechs Sinnesorgane mit sechs Sinnesobjekten entsteht, entsteht "Alles", Leiden, Dukkha.
Wenn "Weisheit-Kontakt" der sechs Sinnesorgane mit sechs Sinnesobjekten entsteht, entsteht "Nichts", Leere, Sunnata.
 
"Vergangene Ursachen"
1.    Durch "Unwissenheit" = nicht kennen der Wahrheit, oder Dinge wie sie wirklich sind; getaeuscht sein bei nominalen Wirklichkeiten; die Unwissenheit hinter Glauben; nicht vorhandensein von Weisheit; fehlendes Verdtaendnis von Ursache und Wirkung. >>
2.    entstehen "karmische Formkraefte" (Gedanken/Worte/Tatabsichten) = mentale Aktivitaeten oder geistigen Formkraefte, bewusste Absicht, Absichten und Entscheidungen und deren Verleitung zu Aktionen; die Organisation von Denkprozessen in Uebereinstimmung mit angesammelten Angewohnheiten, Faehigkeiten, Vorlieben und Glauben; die Konditionierung des Geistes und Denkprozessen. >>
 
"Gegenwaertige Auswirkungen"
3.    Durch geistige Formkraefte entsteht "Bewusstein" = das Gewahrwerden von Sensationen wie: sehen, hoeren, riechen, schmecken, beruehren und erkennen; das grundsaetzliche Klima des Geistes von Moment zu Moment. >>
4.    Durch Bewusstein entsteht "Name und Form" (der belebte Organismus) = die Anwesenheit von Koerperlichkeit und Mentalitaet innerhalb von Gewahrsein; der konditionierte Status zwischen Koerper und Geist, um im Strom von Bewusstsein zu funktionieren; die koerperlichen und mentalen Aenderungen, als Resultat des mentalen Status. >>
5.    Durch Name und Form entsteht die "Sechs Sinne Basis" (Grundlage der sechs Sinne) = die Funktionen der sechs Sinnesgrundlagen. >>
6.    Durch die sechs Sinne Basis entsteht "Kontakt" = der Punkt von Kontakt zwischen Gewahrsein und der Aussenwelt. >>
7.    Durch Kontakt entstehen "Gefuehle" (Empfindungen) = es entstehen unangenehme Gefuehle, angenehme Gefuehle und gleichgueltige Gefuehle. >>
"Gegenwaertige Ursachen"
8.    Durch Gefuehle entstehen "Verlangen" (Begierden) = der Wunsch und Verlangen nach angenehmen Sinnesobjekten und Flucht vor unangenehmen Sinnesobjekten. Es gibt drei Arten von Verlangen: a) Verlangen nach Sinnesfreuden (haben wollen und sich erfreuen), b) Verlangen nach Existenz und c) Verlangen nach Nicht-Existenz. >>
9.    Durch Verlangen entstehen "Anhaftungen" = Anhaftung und Griff nach angenehmen oder unangenehmen Gefuehlen, zu Lebens-Konditionen, welche diese Gefuehle beschleunigen und die Bewertung und Einstellung zu diesen Dingen, in Anbetracht ihres Potentials, Begierden zu befriedigen. >>
10.  Durch Anhaftungen entsteht "Entstehung" (Werdeprozess) = der gesamte sich in Betrieb befindliche Verhaltensprozess der Anhaftung und Entstehung dient (aktiver Prozess), aber auch Lebenskonditionen, welche aus diesen Kraeften resultieren (inaktiver Prozess) >>
"Zukuenftige Auswirkungen"
11.    Durch Entstehung entsteht "Geburt" = klares erkennen des auftauchens in ein Stadium von Existenz; Identifizierung mit Lebensstatien oder Verhaltensweisen und dem resultierenden Sinn/Verstand von demjenigen der sich daran erfreut, damit beschaeftigt ist oder es erfaehrt. >>
12.    Durch Geburt entstehen "Alterung und Tod" = gewahrwerden von Trennung oder Entzug von Selbst vom Status der Existenz oder Identitaet; das Gefuehl oder die Drohung von Vernichtung oder Trennung vom Stadium der Existenz; daher resultiert die Erfahrung von Sorge, Wehklagen, Schmerzen, Kummer und Verzweifung (auch in den feinsten Formen).
Das ist der Punkt, wo ein neutraler und leerer Geist, sowie ein ruhiger Koerper wieder erscheinen. Das kann sowohl hier und jetzt geschehen aber auch in einer Gebaermutter-Geburt.
Der gesamte Bedingungszusammenhang umfasst demnach drei Existenzen:
1 und 2 beziehen sich auf die Vergangenheit,
3 bis 7 auf die Bedingungen der Gegenwart,
8 bis 10 auf die Fruechte der Gegenwart,
11 und 12 auf die Zukunft.
 
"Rad der Zerstörung"
 
 
Das hier dargestellte Rad des Lebens, bzw. "Rad der Zerstoerung" besteht aus 12 unteren Gliedern und 13 oberen Gliedern. Da hier  "geeignetes moralisches Verhalten", "Vertrauen" und "weise Betrachtung" vorhanden ist, wird das Rad nachdem die Ausfluten zerstoert sind zum Stillstand kommen. Der Kreislauf von Samsara wurde unterbrochen. Es wurde getan, was getan werden musste. Wieder-Geburt wird es nicht mehr geben.
Ausfluten koennen verglichen werden mit: Geschwueren oder mit etwas behaftet sein oder tief eingewurzelte Verunreinigungen. Man unterscheidet vier Arten von Ausfluten: 
a) avijjasava, Taeuschung und Unwissenheit, man kennt nicht die Dinge, wie sie wirklich sind. Das fuehrt zur Annahme, dass es ein "Selbst" gibt.  
b) bhavasava, die Sorge um die Existenz und Erhaltung des "Selbst" oder dessen Identitaet und gewuenschte Situationen aufrecht zuerhalten.  
c) ditthasava, betrifft Ansichten, Glauben und Denkweise. Anhaftung an Regeln, Riten, Rituale und deren Praxis. 
d) kamasava, betrifft die 5 Sinnesbegierden der 5 Sinnesobjekte: Sicht, Geraeusch, Geruch, Geschmack und koerperliche Beruehrung.

Das Gesetz bedingter Auflösung, Rad der Zerstörung

1.   Durch das Auflösen von „Unwissenheit“ in die wahre Natur von Leiden, Entstehung von Leiden, Auflösung von Leiden und Weg zum auflösen von Leiden, verschwinden karmische Formkräfte.
2.   Durch das Auflösen  „karmischer Formkräfte“, körperliche Formationen, verbale Formationen und mentale Formationen, verschwindet Bewusstsein.
3.   Durch das Auflösen von „Bewusstsein“ Augen – Auge Bewusstsein, Ohren – Ohr Bewusstsein, Nase – Nase Bewusstsein, Zunge – Zunge Bewusstsein, Körper – Körper Bewusstsein, verschwindet Name und Form.
4.   Durch das Auflösen von „Name und Form“, Name = Mentalität und besteht aus: Gefühlen, Wahrnehmungen, Gedanken und Bewusstsein. Mentale sorgfältige Überlegungen. Form = physische Körperlichkeit und besteht aus den 4 Grundelementen, Erde, Wasser, Feuer und Wind, verschwindet die sechs Sinne Basis.
5.   Durch das Auflösen der „sechs Sinne Basis“, wie Objekte oder Formen > Augenbewusstsein, Geräusche > Ohrenbewusstsein, Gerüche > Nasenbewusstsein, Geschmack > Zungenbewusstsein, Berührungen > Körperbewusstsein, Mentalität > Geistbewusstsein, verschwindet Kontakt.
6.   Durch das Auflösen von „Kontakt“ ist das Zusammentreffen der sechs Sinnesorgane mit den sechs Sinnesobjekten und den sechs resultierenden Bewusstsein. Sehbewusstsein – Auge – Formen. Hörbewusstsein – Ohr – Geräusch. Geruchsbewusstsein – Nase – Geruch. Geschmackbewusstsein – Zunge – Geschmack. Tastbewusstsein – Körper – Berührungsobjekt. Geistbewusstsein – Bewusstsein – mentale Objekte, verschwinden Gefühle.
7.   Durch das Auflösen von „Gefühlen“, angenehme Gefühle, unangenehme Gefühle und neutrale Gefühle, bei Sicht Kontakt > Auge, Geräusch Kontakt > Ohr, Geruch Kontakt > Nase, Geschmack Kontakt > Zunge, Berührung Kontakt > Körper, Mentalität Kontakt > Geist, verschwinden Begierden.
8.   Durch das Auflösen von „Begierden“, Begierden für Formen, Begierden für Geräusche, Begierden für Gerüche, Begierden für Geschmäcke, Begierden für Berührungen, Begierden für mentale Objekte, verschwinden Anhaftungen.
9.   Durch das Auflösen von „Anhaftungen“, Anhaftung an Sinnlichkeit,  Anhaftung an Ansichten, Anhaftung an Regeln und Rituale, Anhaftung an Selbst (die Aggregate seien Selbst), verschwindet Entstehung.
10. Durch das Auflösen von „Entstehung“, der Geist ist behaftet von Emotionen und dem Drang nach Wieder - Geburt in einer von drei Existenzen, a) sinnliche Existenz (als Tier, als Mensch oder als himmlisches Wesen), b) Existenz der Form (himmlische Wesen), c) Existenz ohne Form (himmlische Wesen), verschwindet Geburt.
11. Durch das Auflösen von „Geburt“, welches zu psycho- physischen Phänomenen führt. Mann und Frau ziehen einander an, welches zur sexuellen Vereinigung führt. Daraus entstehen Wesen mit Aggregaten und Sinnen ..., verschwindet Alter und Tod.
12. Durch das Auflösen von „Alter und Tod“, man wird nicht älter, Haare werden nicht grau, Zähne fallen nicht aus, die Haut wird nicht runzelig, die Sinne werden nicht schwächer. Man wird nicht alt, nicht krank, zerfällt nicht und stirbt nicht, verschwindet alles Leiden. Man ist befreit aus den Schlingen bedingter Entstehung. Man hat getan was getan werden musste. Eine Wieder-Geburt gibt es nicht mehr.
 
Tod und Geburt
Man unterscheidet 4 Arten von Geburt:
  • Geburt aus dem Ei: z.B. Schlangen, Vögel.
  • Geburt aus der Gebärmutter: z.B. Menschen, Kühe.
  • Geburt aus dem Wasser: z.B. Moskitos, Würmer.
  • Geburt durch Transformation: z.B. Devas, Brahmas, Geister.
  •  
    Die meisten Menschen fuerchten nur aeusserer Feinde, wie Raeuber oder Schlangen. Sie machen sich keine Sorgen um ihre inneren Feinde, die Verunreinigungen des Geistes, welche viel gefaehrlicher sind, als die aeusseren Feinde. Lebewesen leiden nur, weil sie einen Koerper und Geist mit Verunreinigungen haben. Diese Verunreinigungen sind die Hauptursachen, die zu wiederholten Wieder-Geburten und Leiden fuehren. Es gibt 10 dieser Haupturschen: [1] Begierden, [2] Hass, [3] Unwissenheit, [4] Stolz, [5] Illusion, [6] Zweifel, [7] Mattigkeit, [8] Ruheslosigkeit, [9] Schamlosigkeit und [10] mangelndes Bewusstsein.
     
    Fuer eine "Wieder"-Geburt sind zwei Bedingungen Vorausetzung:
    a) Empfaengnisfaehigkeit der Frau.
    b) Es muss ein Bewusstsein zur Stelle sein, das diese karmische Situation sucht.
    Erst dann kommt es zur Befruchtung, und das suchende Bewusstsein hat ein neues Zuhause gefunden. Je nach Karmaansammlung, d.h. je nach guten, schlechten oder neutralen Gedanken, Worten und Taten im vorherigen Leben, wird man auf einer entsprechenden Daseinsebene wiedergeboren.
     
    Im Buddhismus gibt es 4 Hauptdaseinsbereiche, die karmisch bedingt, und samsarischer Natur sind.
    a)    Arupa-Bhumi: (Ebene der Formlosigkeit).
    b)    Rupa-Bhumi: (Ebene der Brahma Goetter mit extra feinen Koerpern).
    c)    Kamasugati-Bhumi: (Ebene von Sinnlichkeit und glueckseliger Unwissenheit).
    d)    Apaya oder Kamaduggati-Bhumi: (Niedere Daseinsebenen).
     
    Formlose Ebene, Brahmas ohne physische Koerper (Arupa-Bhumi):
    Man sieht den Koerper als impermanent und es gibt keinen Grund, sich mit einem Koerper zu vereinigen. Man fuehlt, es ist besser, keinen Koerper zu haben.
    Formhafte Ebene, Brahmas mit extra feinen physischen Koerpern (Rupa-Bhumi):
    Glueckseligkeit und Frieden. Sinnliche Freuden werden als verunreinigend betrachtet. Man strebt nach einem Leben, frei von saemtlichen Verunreinigungen.
    Goetter/Engel (Devas):
    Leben in himmlischen Unterkuenften. Frei von Muehe und Plage.
    Menschen (Manussa):
    Erschoepft und muede durch harte und ehrliche Arbeit. Verstaendnis fuer einander und gegenseitiges Geben und Nehmen.
    Daemonen / Monster (Asuras):
    Verbreiten Angst und Schrecken, haben nur Gewalt im Sinn, staendig mit Boshaftigkeit beschaeftigt.
    Hungrige Geister (Pretas):
    Staendig extremer mentaler Hunger, nie genug bekommen, Leidenschaft und Begierde.
    Tierwelt (Tiracchana):
    Unwissenheit, Dummheit und Unverstaendnis in Bezug auf die "Vier edlen Wahrheiten", nur Essen, Schlafen und Sex im Sinn. Es gilt das Gesetz des Staerkeren.
    Hoellendasein (Niraya):
    Kontiniuierliche Schmerzen und Leiden, ohne irgendwelche Freuden. Es gibt acht Hoellen-Ebenen, wo die Schmerzen und Torturen entsprechend variieren. Entsprechend der Schwere der Bestrafung sind diese Ebenen klassifiziert als: "Sanjiva Hoelle, Kalasutta, Sanghata, Roruva, Maharoruva, Tapana, Mahatapana und Avici."
     
    In den unteren Bereichen kann Erleuchtung nicht erreicht werden, erst als Mensch, Deva oder Brahma. Die Chance als Mensch geboren zu werden, stellt Buddha in etwa zum Verhaeltnis, wie der Dreck unter einem Fingernagel und der Dreck der gesamten Erdkugel.
    Tiere haben nicht den erforderlichen Bewusstseinsstand, um ueberhaupt an Erleuchtung zu denken und koennen deswegen auch nichts fuer ihre Erleuchtung tun.
    Hoellenwesen, Bretas und Asuras sind so sehr mit sich selbst, ihren Leiden und Schmerzen beschaeftigt, dass sie den Begriff "Erleuchtung" unter Umstaenden nicht einmal kennen, daher koennen auch sie nichts fuer ihre Erleuchtung tun.
    Menschen leben in einem Zustand, wo "Leiden" und "Nicht-Leiden" in etwa ausgeglichen sind und ein Bewusstsein vorhanden ist, das es ermoeglicht, waehrend diesem Leben Erleuchtung zu erreichen.
    Devas und Brahmas leben in einem Zustand, wo Gluckseligkeit und Sinnlichkeit vorherrschen. Sie haben ebenfalls ein Bewusstsein, das es ermoeglicht, Erleuchtung zu erreichen. Oft sind sie aber so sehr zufrieden und gluecklich, dass sie nicht daran denken etwas fuer ihre Erleuchtung zu tun und muessen als Menschen geboren werden, wo Leiden und Glueck in etwa ausgeglichen sind. Erst dann tun sie etwas fuer ihre Erleuchtung.
     
    Die Begriffe "Gott" und "Engel" haben im Buddhismus einen anderen Stellenwert, als in anderen Religionen. Im Buddhismus sind Goetter (Brahmas) und Engel (Devas). Lebewesen, die sich in vorherigen Leben, durch gutes Karma, in Gedanken, Worten und Taten eine hoehere Wiedergeburt verdient haben. Diese Lebewesen koennen hunderte und tausende von Jahren alt werden. Durch diese Langlebigkeit koennen sich diese Lebewesen oft nicht mehr daran erinnern, jemals geboren worden zu sein und glauben, dass sie bereits Nirvana erreicht haben, und somit nichts fuer ihre endgueltige Befreiung tun. Manche dieser Lebewesen haben materielle Koerper, manche immaterielle.

     
    Das war eine Reise durch den Buddhismus. Für weitere Details:
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